Virtuelle IPOs |
22.10.2022 23:44:00
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Nach Porsche-IPO: Diese VW-Marken könnten ebenfalls den Schritt aufs Börsenparkett machen
• Spekulationen über weitere Börsengänge von VW-Marken
• Zumindest "virtuelle" Börsengänge geplant
Der große Höhenflug der Porsche-Aktie ist zwar ausgeblieben, aber dennoch ging das IPO der VW-Sportwagentochter trotz widriger wirtschaftlicher und politischer Umstände sowie Börsenturbulenzen ordentlich über die Bühne. Zwar mussten die begleitenden Investmentbanken den Aktienkurs an den Tagen nach dem Börsengang massiv stützen, doch dank der daraufhin folgenden guten Kursentwicklung konnten sie diese Stützungskäufe inzwischen frühzeitig beenden.
Die Wolfsburger nahmen im Rahmen des Verkaufs von 12,5 Prozent der Porsche-Aktien insgesamt brutto 9,1 Milliarden Euro ein. Damit gelang Porsche Ende September 2022 der größte deutsche Börsengang seit der Telekom im Jahr 1996.
Spekulationen über weitere IPOs
Angesichts dieses Erfolgs wird nun an der Börse spekuliert, ob Volkswagen weitere seiner zehn Auto-, Lkw-, und Motorrad-Marken an die Börse bringen wird. Denn im Vergleich zu Konkurrenten wie Toyota oder Tesla wird das VW-Konglomerat ziemlich niedrig bewertet. Weitere Börsengänge könnten daher verborgenes Potential heben, so die Hoffnung.
Konkret geprüft werde sogar schon ein Börsengang von Lamborghini, berichtet "Der Aktionär". Hier wäre etwa ein Börsenwert in Höhe von 15 Milliarden Euro denkbar. Doch auch die Premiummarke AUDI, Bentley oder Bugatti seien mögliche Börsenkandidaten. Zwar dürften solche Schritte angesichts der derzeitigen Schwäche am Aktienmarkt schwierig werden, doch während des nächsten Wirtschaftsaufschwungs sei es durchaus möglich, dass VW schlummernde Markenwerte heben könnte, so der Bericht.
Frisches Kapital willkommen
"Es gibt kaum Gründe, warum nicht mehr Marken an die Börse geführt werden könnten", zitiert dazu das "Handelsblatt" den Branchenexperten Arndt Ellinghorst von der Wirtschaftsdatenfirma Quantco.
Weitere Börsengange könnten etwa frische Mittel in die VW-Kasse spülen, welche die Wolfsburger dringend gebrauchen könnten, um ihre Strategie für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge voranzutreiben. Denn der Umbau zu einem langfristig zukunftsfähigen Anbieter von Elektromobilität ist teuer - so sollen beispielsweise allein in den geplanten Aufbau einer Batteriezellproduktion mit sechs neuen Werken gemeinsam mit Partnern rund 20 Milliarden Euro investiert werden, berichtet "Capital".
"Virtuelle" Börsengänge
Um Anlegern das Potential der Konzerntöchter besser aufzuzeigen, sollen sie nach dem Willen von Oliver Blume nun "virtuelle Equity-Stories" vorbereiten, d.h. sie sollen einen Börsengang durchspielen. Dies kündigte der Porsche- und VW-Chef in einem Interview mit dem "Handelsblatt" an und befeuerte damit Spekulationen, dass in einigen Fällen dann später ein solches IPO tatsächlich umgesetzt werden könnte.
Und noch etwas verspricht sich Blume von diesen Test-Börsengängen, nämlich dass die verschiedenen Marken weniger wie Tochterfirmen, sondern unter dem "virtuellen" Druck des Kapitalmarktes mehr wie börsennotierte Unternehmen agieren. So sollen sie effizienter werden, ihr jeweiliges Profil schärfen und ihre Performance steigern.
Redaktion finanzen.at
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