Nach erfolgreichem Jahr 25.02.2014 11:37:32

Dürr setzt auf Schwellenländer und Zukäufe

2013 hatte das Unternehmen einen unerwartet hohen Gewinnsprung geschafft. Das Ergebnis unter dem Strich legte um mehr als ein Viertel auf 140,9 Millionen Euro zu, wie die im MDAX notierte Gesellschaft am Dienstag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Dabei half die starke Nachfrage der Autoindustrie in Nord- und Südamerika. Im laufenden Jahr will Dürr seine Profitabilität weiter steigern. Unter anderem sollen die Produktionskapazitäten in China und in den USA ausgebaut werden. Das Wachstum schwächt sich aber ab. Dank einer gut gefüllten Kasse denkt das Unternehmen nun vermehrt über Zukäufe nach.

Börsianer störten sich am verhaltenen Ausblick des Unternehmens. Die Titel rutschten bis zum späten Vormittag mit minus 5,9 Prozent an das untere Ende des MDAX. Die Dürr-Aktien notierten damit auf dem tiefsten Stand seit Dezember. Der Index verzeichnete derweil nur moderate Verluste.

Dank eines erfolgreichen Schlussquartals schaffte Dürr seine Jahresziele. Der Umsatz lag mit 2,41 (Vorjahr: 2,4) Milliarden Euro zwar nur gerade so im Zielkorridor von 2,4 bis 2,6 Milliarden Euro. Dafür steigerte Dürr jedoch seine Profitabilität. Die Marge gemessen am operativen Ergebnis lag mit 8,4 Prozent über der angestrebten Spanne von 7,5 bis 8 Prozent. Das lag an einer höheren Auslastung der Fertigung sowie an Verbesserungen in der Auftragsabwicklung. Im laufenden Jahr will Dürr mithilfe des Geschäfts in den Schwellenländern möglichst noch etwas profitabler werden, die operative Gewinnmarge soll bei 8 bis 8,5 Prozent liegen.

Bei Umsatz und Auftragseingang ist das Unternehmen mit Blick auf 2014 vorsichtig. Mit angestrebten Bestellungen in der Größenordnung von 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro und einem erwarteten Umsatz von 2,4 bis 2,5 Milliarden Euro traut sich der Maschinenbauer nur etwas mehr zu als im abgelaufenen Jahr. Die Prognosen spiegeln die allgemeinen Erwartungen an das weltweite Wachstum der Autoindustrie von knapp fünf Prozent jährlich wider. In Nordamerika und Westeuropa rechnet Dürr mit steigenden Modernisierungsinvestitionen in bestehende Automobilwerke, in den Schwellenländern sollen zusätzliche Produktionskapazitäten entstehen.

In den vergangenen Jahren verzeichneten die Schwellenländer ein starkes Wachstum, zudem löste sich in Industrienationen ein Investitionstau nach der Finanzkrise wieder auf. Dies führte bei Dürr 2011 und 2012 zu hohen Ergebnissen. "Langsam kommen wir wieder auf Normalniveau", sagte Finanzvorstand Ralph Heuwing bei der Pressekonferenz. Somit ist auch Wachstum von außen gefragt. Bisher kaufte Dürr eher in kleinerem, also einstelligen Millionenumfang, zu. "Es ist nun denkbar, dass wir nicht vor etwas größerem zurückschrecken, wenn es sich anbietet", sagte Konzernchef Ralf Dieter. Spruchreif sei aber noch nichts.

Dürr ist besonders in China stark. Ein Drittel des Umsatzes generiert das Unternehmen dort, vor einigen Jahren waren es noch unter 10 Prozent. Seit 2012 baute die Gesellschaft in China zwei neue Werke. Außerdem hat das Unternehmen zuletzt in Mexiko, Südafrika und Thailand neue Kapazitäten errichtet.

/nmu/stb

STUTTGART (dpa-AFX)

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