Sicherheit im Flugzeug |
27.01.2020 19:37:00
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Nach Boeing 737 Max-Abstürzen: Großkunde fordert Namensänderung
• Abergläubische Märkte könnten das Flugzeug ablehnen
• Airlines wissen noch nicht, wie die Kunden auf die 737 Max reagieren werden
Die 737 Max von Boeing dürfte den meisten wohl auch in einigen Jahren noch als das Unglücks- und Absturzflugzeug in Erinnerung bleiben. In diesem Jahr soll das Modell wieder in die Lüfte aufsteigen dürfen. Grund genug, den Namen des Flugzeugs zu ändern, findet ein Großkunde.
Das Wort "Max" soll aus dem Namen gestrichen werden
Steven Udvar-Hazy von der Air Lease Corp. rät dem Flugzeugbauer dringend, den Namen der 737 Max zu ändern, um ungewollte Assoziationen mit den Abstürzen zu vermeiden. Es gebe keinen Grund, warum der Name so beibehalten werden sollte. Udvar-Hazy habe das Unternehmen sogar direkt aufgefordert, den Namen zu ändern, wie "Bloomberg" schreibt. "Wir haben Boeing gebeten, das Wort ‚Max‘ zu streichen. Ich glaube, dass das Wort ‚Max‘ in die Geschichtsbücher eingehen sollte, als ein schlechter Name für Flugzeuge."
Die Air Lease Corp. gehört zu den größten Kunden Boeings. Laut Angaben von Bloomberg soll das Flugzeug-Leasing-Unternehmen noch 200 ausstehende Bestellungen der Boeing 737 Max haben, auf deren Auslieferung es wartet. Es besteht demnach vermutlich auch ein großes Eigeninteresse, das Flugzeug umzubenennen, um die direkte Assoziationskette, wenn man den Namen hört, zu unterbinden.
Namensänderung wäre ohne Probleme möglich
Den Namen könne Boeing ohne Probleme ändern. In behördlichen Zulassungsdokumenten sei ohnehin nicht von der Benennung "Max" die Rede, weshalb Boeing das Flugzeugmodell nur mit numerischer Bezeichnung wie 737-8 oder 737-10 vertreiben könnte. Vor allem in Märkten, in denen Aberglaube noch auf der Tagesordnung steht, würde solch ein Rebranding, wie es aus Marketingsicht heißt, Abhilfe schaffen. Denn gerade überängstliche und abergläubische Kunden könnten Flüge in der Unglücksmaschine ablehnen, so Udvar-Hazy.
Bisher wüssten die Airlines selbst noch nicht ganz genau, wie Kunden darauf reagieren werden, wenn die 737 Max wieder ausgeliefert wird und in die Lüfte aufsteigt. Es sei unklar, wie lange es dauere, bis Passagiere ohne Not mit dem Flugzeugmodell fliegen würden, und ob es auf allen Weltmärkten gleich sei oder es sich ja nach Region unterscheide, ob Passagiere das Flugzeug annehmen oder ablehnen. "Werden Leute in den USA die Unfälle nach ein paar Monaten vergessen haben und sagen ‚Oh, es ist einfach eine andere 737?‘ Wird es Märkte geben, wo die Leute vielleicht abergläubischer sind und wo es länger dauert, bis das Stigma beseitigt ist?", zitiert Bloomberg Udvar-Hazy.
Auch Trump forderte schon Namensänderung
Die Air Lease Corp. ist nicht alleine mit der Forderung nach einer Namensänderung der 737 Max. Bereits im April vergangenen Jahres setzte US-Präsident Donald Trump einen Tweet ab, in dem er erklärte, dass wenn er Boeing wäre, er den Namen der 737 Max ändern würde.
Das Unternehmen selbst steht einer Namensänderung derzeit aber eher kritisch gegenüber. In einem Statement gegenüber Bloomberg erklärte Boeing, dass es zwar offen gegenüber Vorschlägen von Kunden und Aktionären sei, derzeit aber keine Pläne habe, den Namen der 737 Max zu ändern. Bis die 737 Max wieder in die Lüfte darf, wird es voraussichtlich noch dauern. Boeing gab erst kürzlich bekannt, dass eine Zulassung voraussichtlich erst Mitte des Jahres 2020 erfolge. Airlines müssen sich gedulden, bis sie ihre Bestellungen bekommen.
Redaktion finanzen.at
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