Rekordjahr |
25.10.2019 17:53:00
|
MTU-Aktie dennoch tiefer: MTU Aero erzielt Gewinnsprung und bestätigt Prognose
Es läuft durchaus gut für MTU. Das Münchner Unternehmen kann sich vor Aufträgen kaum retten. Ende September erreichte der Auftragsbestand den Rekordwert von 20,8 Milliarden Euro. Dies entspreche rechnerisch einer Auslastung von mehr als vier Jahren, sagte Finanzchef Kameritsch.
Der Großteil der Aufträge entfällt den Angaben zufolge auf den Antrieb für den modernisierten Airbus-Mittelstreckenjet A320neo und sein Vorgängermodell A320. Die A320neo hat sich zum Verkaufsschlager von Airbus entwickelt. Da Käufer des Flugzeugs zwischen zwei Triebwerkstypen auswählen können, bekommt nur rund jeder zweite Jet den Antrieb des US-Herstellers Pratt & Whitney, an dem MTU mitarbeitet. Der Rest entfällt auf den Konkurrenzantrieb von CFM, einem Gemeinschaftsunternehmen von GE und dem französischen Hersteller SAFRAN.
Der Löwenanteil des MTU-Auftragsbestands entfällt mit 14 Milliarden Euro auf das Wartungsgeschäft, das der Konzern immer stärker ausbaut, wie Kameritsch in einer Telefonkonferenz sagte. Dafür wird der MTU-Standort Hannover erweitert, in Polen entsteht unter anderem ein gemeinsamer Wartungsstandort mit der Lufthansa-Tochter Lufthansa Technik. Außerdem baut MTU eine neue Triebwerkswartung in Serbien auf. Seit dem Jahreswechsel hat der Konzern seine Belegschaft um fast acht Prozent auf 10.500 Beschäftigte aufgestockt, um der Nachfrage Herr zu werden.
Im dritten Quartal sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar um knapp ein Prozent auf 1,16 Milliarden Euro. Das lag jedoch auch an einer veränderten Rechnungslegung, durch die Umsätze einer Auslandstochter nicht mehr in den Konzernumsatz eingehen. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) legte hingegen um gut zehn Prozent auf 192,5 Millionen Euro zu und damit etwas stärker als von Analysten im Schnitt erwartet. Der Überschuss wuchs um sechs Prozent auf 125,5 Millionen Euro.
Nachdem der Vorstand seine Gewinnprognose bereits im Sommer leicht angehoben hatte, sieht Konzernchef Reiner Winkler das Unternehmen auf Kurs zu seinen Zielen für 2019. Der Umsatz soll von 4,6 Milliarden Euro im Vorjahr auf 4,7 Milliarden Euro steigen. Davon sind nach den ersten neun Monaten gut 72 Prozent erreicht.
Davon sollen rund 16 Prozent als operativer Gewinn bei MTU hängenbleiben, nachdem es im Vorjahr nur für 14,7 Prozent gereicht hatte. Das bereinigte Ebit dürfte damit um etwa zwölf Prozent auf 750 Millionen Euro steigen, erläuterte Kameritsch. Der bereinigte Überschuss soll im gleichen Maß steigen.
MTU entwickelt und baut Komponenten für die Antriebe einer ganzen Palette von Passagier- und Militärflugzeugen. Dabei arbeiten große Hersteller aus den USA und Europa meist in wechselnden Bündnissen zusammen. Die Münchner sind vor allem mit der United Technologies-Tochter Pratt & Whitney dick im Geschäft. Auch mit dem US-Konzern General Electric (GE) arbeiten sie zusammen, allerdings nur bei Triebwerken für Großraumflugzeuge.
Mit den Antrieben von Boeings modernisierten Mittelstreckenjet 737 Max, für den seit März nach zwei tödlichen Abstürzen ein praktisch weltweites Flugverbot gilt, haben die Münchner nichts am Hut. Allerdings darf der chinesische MTU-Ableger die Leap-Triebwerke inzwischen warten - zumal sie in einer anderen Version auch bei vielen Exemplaren des Airbus A320neo zum Einsatz kommen.
Chartbild von MTU-Aktien verdüstert sich nach Zahlen weiter
An der Börse scheint für MTU seit dem Aufstieg in den DAX im September jedoch die Luft raus zu sein. Nachdem die Aktie seit Jahresbeginn lange ein Rekordhoch nach dem anderen erklommen hatte, ging es für sie bis zum Handelsschluss um 1,77 Prozent abwärts. Damit lag das Papier zuletzt bei 233,50 Euro und war einer der schwächsten Werte im DAX. Seit Bekanntwerden des DAX-Aufstiegs Anfang September ist der Kurs allerdings um neun Prozent eingeknickt. Marktteilnehmer bezweifeln, dass die durchwachsenen Resultate ausreichen, das Ruder nach dem guten Lauf im bisherigen Jahr wieder herumzureißen.
MÜNCHEN (dpa-AFX)

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu MTU Aero Engines AGmehr Nachrichten
03.03.25 |
DAX aktuell: DAX bewegt schlussendlich im Plus (finanzen.at) | |
03.03.25 |
EQS-PVR: MTU Aero Engines AG: Release according to Article 40, Section 1 of the WpHG [the German Securities Trading Act] with the objective of Europe-wide distribution (EQS Group) | |
03.03.25 |
DAX 40-Titel MTU Aero Engines-Aktie: So viel Gewinn hätte eine MTU Aero Engines-Investition von vor 5 Jahren eingebracht (finanzen.at) | |
03.03.25 |
Aufschläge in Frankfurt: LUS-DAX-Anleger greifen zum Start des Montagshandels zu (finanzen.at) | |
03.03.25 |
Gute Stimmung in Frankfurt: DAX legt zum Handelsstart zu (finanzen.at) | |
28.02.25 |
XETRA-Handel: LUS-DAX schlussendlich mit Gewinnen (finanzen.at) | |
28.02.25 |
Handel in Frankfurt: DAX fällt letztendlich (finanzen.at) | |
28.02.25 |
EQS-PVR: MTU Aero Engines AG: Release according to Article 40, Section 1 of the WpHG [the German Securities Trading Act] with the objective of Europe-wide distribution (EQS Group) |
Analysen zu MTU Aero Engines AGmehr Analysen
26.02.25 | MTU Aero Engines Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
20.02.25 | MTU Aero Engines Hold | Deutsche Bank AG | |
20.02.25 | MTU Aero Engines Hold | Warburg Research | |
19.02.25 | MTU Aero Engines Buy | Jefferies & Company Inc. | |
19.02.25 | MTU Aero Engines Kaufen | DZ BANK |
Aktien in diesem Artikel
MTU Aero Engines AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-2 Sh | 165,00 | 6,45% |
|
MTU Aero Engines AG | 345,50 | 3,51% |
|
Indizes in diesem Artikel
DAX | 23 147,02 | 2,64% |