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21.12.2022 17:54:00
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MorphoSys-Aktie im Sinkflug: MorphoSys muss sich neuen Finanzvorstand suchen
An der Börse kamen die Nachrichten am Mittwoch nicht gut an, das MorphoSys-Papier rutschte auf XETRA um Handelsschluss 1,02 Prozent auf 12,59 Euro ab. Der Personalwechsel sei zwar kein "neues Drama", sagte ein Händler, der Abgang des Finanzvorstands sei für ein Unternehmen in operativen Schwierigkeiten wie MorphoSys aber auch keine Hilfe.
Der aus den USA zugezogene Lee war im Februar 2021 zu MorphoSys gekommen. Er plant den Angaben zufolge die Rückkehr nach Kalifornien. Sein letzter Arbeitstag wird der 17. März 2023 sein, wie MorphoSys am späten Dienstagabend mitgeteilt hatte. Der Manager habe den Finanzbereich gestärkt und "Prozesse geschaffen, um unsere Finanzen in einer kritischen Zeit zu verwalten, in der wir stark in unsere Zulassungsstudien investieren und gleichzeitig unsere Ausgaben sorgfältig managen müssen", wurde Firmenchef Jean-Paul Kress in der Mitteilung zitiert.
Tatsächlich trifft der Wechsel im Vorstand MorphoSys in unruhigen Zeiten: Das Unternehmen steckt nach der kostspieligen Übernahme des US-Krebsspezialisten Constellation Pharmaceuticals im vergangenen Jahr im Umbruch und schreibt wegen hoher Forschungskosten rote Zahlen.
Doch nicht nur operativ durchlebt MorphoSys eine schwierige Zeit. Auch am Aktienmarkt steht das Unternehmen aus Bayern seit geraumer Zeit unter Druck, da die Constellation-Übernahme von vielen Anlegern mit Skepsis gesehen wird. Der wichtigste Hoffnungsträger aus der Pipeline der US-Tochter - Prelabresib gegen den seltenen Knochenmarkkrebs Myelofibrose - befindet sich noch im Forschungsstadium.
Zudem hat Morphosys bisher einziges eigenes Medikament Monjuvi, das 2020 in den USA zugelassen wurde, die anfangs hohen Erwartungen bislang nicht erfüllt. Auch hier hofft der Antikörperspezialist auf weiteren Schub, indem er Monjuvi derzeit in fortgeschrittenen Studien auch für weitere Anwendungsbereiche testet. Dank der erhofften weiteren Zulassungen für Monjuvi und von Prelabresib will das Unternehmen in einigen Jahren wieder profitabel zu sein.
Doch seitdem die MorphoSys-Aktie Anfang 2020 im coronabedingten Pharmahype an der Börse ein 20-Jahreshoch bei gut 146 Euro erreichte, ging es nur noch abwärts. Flops bei den Forschungspartnern Roche und GSK (GlaxoSmithKline), mit denen sich auch die Chance auf Lizenzeinnahmen in Luft auflöste, sorgten für zusätzliche Enttäuschung bei den Investoren.
Allein in diesem Jahr hat das Papier bisher mehr als 60 Prozent an Wert eingebüßt. In der vergangenen Woche hatte zudem eine Verkaufsempfehlung der US-Investmentbank Goldman Sachs die Papiere nochmals deutlich einbrechen lassen. Analyst Rajan Sharma begründete sein negatives Urteil mit den wirtschaftlichen Herausforderungen für Morphosys und fehlenden Kurstreibern./tav/nas/mis
Goldman Sachs belässt MorphoSys-Kursziel bei 12 Euro
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat MorphoSys auf "Sell" mit einem Kursziel von 12 Euro belassen. Der angekündigte vorzeitige Abschied von Finanzvorstand Sung Lee aus persönlichen Gründen könnte in dem für den Antikörperspezialisten operativ schwierigen Umfeld für Unruhe bei den Anlegern sorgen, schrieb Analyst Rajan Sharma in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Allerdings bleibe der Manager bis März 2023 im Amt und damit auch verantwortlich für den Ausblick auf das kommende Jahr. Zudem sei Lee in die Suche nach seinem Nachfolger eingebunden.
PLANEGG/MÜNCHEN (dpa-AFX)
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