Prognosen nicht erfüllt |
04.11.2021 21:07:00
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Moderna enttäuscht mit Umsatzausblick - Moderna-Aktie auf Talfahrt
Moderna machte längere Lieferzeiten beim internationalen Versand und vorübergehende Produktionsengpässe wegen des Ausbaus von Kapazitäten für den schwächeren Ausblick verantwortlich. US-Rivale Pfizer hatte seine Jahresziele hingegen jüngst weiter erhöht. Die Umsatzprognose für das mit dem deutschen Partner BioNTech entwickelte Corona-Vakzin wurde dabei von 33,5 Milliarden auf 36 Milliarden Dollar angehoben.
Moderna verdient am Impfstoff-Geschäft allerdings weiterhin prächtig. In den drei Monaten bis Ende September betrug der Gewinn unterm Strich 3,3 Milliarden Dollar (2,9 Mrd Euro), wie aus dem Quartalsbericht hervorgeht. Vor einem Jahr hatten hohe Forschungs- und Entwicklungskosten einen Verlust von 233 Millionen Dollar verursacht. Modernas Erlöse kletterten gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 157 Millionen auf 5 Milliarden Dollar.
Moderna verschreckt Anleger mit Ziel - Biontech auch schwach
Eine gesenkte Lieferprognose für den gewinnträchtigen Corona-Impfstoff hat Anleger von Moderna am Donnerstag verschreckt. Der Kurs des Biotechnologieunternehmens brach an der NASDAQ-Börse letztlich um 17,89 Prozent auf 284,02 US-Dollar ein, weil in diesem Jahr nur Impfstoffe im Wert von 15 bis 18 Milliarden US-Dollar ausgeliefert werden sollen. Zuvor hatte die Prognose bei rund 20 Milliarden Dollar gelegen. Moderna machte längere Lieferzeiten und vorübergehende Produktionsengpässe dafür verantwortlich.
Für die Anleger, die während der Pandemie lange erfolgsverwöhnt waren, wurde der Kursrutsch nach zurückliegenden Kursdellen im August und Ende September zu einem erneuten Rückschlag. Anfang August, als die Impfkampagnen auf beiden Seiten des Atlantiks gerade den Höhepunkt durchschritten hatten, waren die Anleger in der Spitze noch bereit, fast 500 US-Dollar für die Papiere zu zahlen. Mittlerweile hat sich der Kurs von diesem Niveau mit zuletzt 282 Dollar um mehr als 40 Prozent entfernt - wohl auch deshalb, weil neue Impfstofflieferanten für die derzeit anlaufenden Drittimpfungen in den Startlöchern stehen.
Laut dem Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect erweist sich die Annahme, dass die Aktien von Impfstoff-Pionieren nur ansteigen können, neuerdings als falsch. Der Kursrutsch belastete nun auch die zuletzt gut gelaufenen BioNTech-Anteile. Im New Yorker Handel büßten diese bis zum Ertönen der Schlussglocke um 7,27 Prozent auf 273,94 US-Dollar ein, auch wenn die Einflussfaktoren bei Moderna zunächst eher hausgemacht scheinen.
Der Mainzer Konzern BioNTech, der mit seinem Impfstoff genauso wie Moderna auf mRNA-Technologie setzt und Ende 2020 in Europa der erste im Rennen um einen zugelassenen Impfstoff war, legt am Dienstag den Quartalsbericht vor. Ähnliches wie bei Moderna ist dann eher nicht zu erwarten. Der BioNTech-Partner Pfizer hatte jüngst erst seine Jahresziele weiter erhöht.
Der DZ-Bank-Experte Elmar Kraus hatte jüngst mit Blick auf Pfizer gesagt, dass die Indizien dafür sprächen, dass es sich bei den Umsätzen mit dem Impfstoff wohl nicht um eine umsatztechnische Eintagsfliege handelt. Er verwies dabei auf das Wiederaufflammen der Pandemie, den Einsatz von sogenannten Boostern als Drittimpfung sowie das nun in den USA erlaubte Impfen von Kindern - Faktoren, die so auch für BioNTech gelten dürften.
Comdirect-Experte Lipkow ergänzte: "Im Gegensatz zu BioNTech hat es Moderna bisher auch noch nicht geschafft, die mRNA-Technologie auch auf andere Medizinbereiche wie zum Beispiel der Onkologie auszuweiten". Kursmäßig sind die Moderna-Papiere seit der Eskalation der Pandemie am Finanzmarkt auch deutlich besser gelaufen: Seit Ende Februar 2020 beträgt das Kursplus noch mehr als 1400 Prozent, bei BioNTech hingegen nur knapp 780 Prozent.
Redaktion finanzen.at / dpa-AFX
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