Im Abwärtssog |
27.06.2024 22:04:00
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Moderna-Aktie im Minus: Wirksamkeit der RSV-Impfung nimmt mit der Zeit deutlich ab
• RSV-Impfstoff verliert mit der Zeit deutlich an Wirkung
• Konkurrenz-Impfstoffe überzeugen mit längerer Wirksamkeit
Für die Moderna-Aktie ging es am Mittwoch im NASDAQ-Handel tief abwärts. Bis zum Handelsschluss fiel das Papier des Impfstoffherstellers um 11,01 Prozent auf 122,45 US-Dollar. Auch am Donnerstag setzte sich der Abwärtstrend fort, wenn auch in gebremster Form: Hier verlor der Anteilsschein 1,04 Prozent auf 121,18 US-Dollar.
Ursache des Kurssturzes war ein Update des Pharmaunternehmens zur längerfristigen Wirksamkeit seiner RSV-Impfung mRESVIA. Der Impfstoff soll vor der Ansteckung mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) schützen. Es handelt sich hierbei um eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, deren Symptome einer Erkältung ähneln und die eine Infektion der unteren Atemwege sowie Lungenentzündungen nach sich ziehen kann.
mRESVIA verliert schnell an Wirkung
Im Rahmen eines Treffens des Beratenden Ausschusses der US-amerikanischen Behörde für Krankheitskontrolle und -prävention stellte Moderna am Mittwoch Daten zur Wirksamkeit seines RSV-Impfstoffs nach 18 Monaten vor. So sinke die Wirksamkeit des Präparats nach anderthalb Jahren auf nur noch 50 Prozent, wie das Pharmaunternehmen laut Reuters berichtete.
Impfstoffe anderer Hersteller zeigen hier jedoch eine deutlich bessere Wirksamkeit, was auf dem Kurs der Moderna-Aktie lastete. So konnte GSK mit seiner RSV-Impfung Arexvy in klinischen Studien zeigen, dass schwere Fälle der Infektionskrankheit auch über ein zweites Jahr hinaus zu 78 Prozent vorgebeugt werden konnte. Auch der Konkurrent Pfizer könne hier mit einer Wirksamkeit von 78 Prozent seines Impfstoffs Abrysvo in einer zweiten RSV-Saison überzeugen, so die Nachrichtenagentur.
US-Zulassung erst vor Kurzem erhalten
Erst vor wenigen Wochen hat Moderna in den USA die Zulassung für seinen mRNA-Impfstoff mRESVIA erhalten. Er kommt bei Menschen über 60 Jahren zum Einsatz. Für Moderna ist es der zweite mRNA-Impfstoff, der zugelassen wird. "Die FDA-Zulassung für unser zweites Produkt, mRESVIA, baut auf der Stärke und Vielseitigkeit unserer mRNA-Plattform auf. mRESVIA schützt ältere Erwachsene vor den schwerwiegenden Folgen einer RSV-Infektion und ist der einzige RSV-Impfstoff, der in einer vorgefüllten Spritze erhältlich ist, um die Verabreichung so einfach wie möglich zu gestalten, was dem Impfer Zeit spart und das Risiko von Verwaltungsfehlern verringert", so Moderna-CEO Stéphane Bancel in der zugehörigen Pressemitteilung.
Wie Reuters schreibt, hätte Moderna schon in der Vergangenheit davor gewarnt, den eigenen Impfstoff mit dem der Konkurrenz zu vergleichen, da die jeweils durchgeführten Studien nicht miteinander verglichen wurden und es unterschiedliche Falldefinitionen für die RSV-Erkrankungen verwendet worden seien.
Im RSV-Markt winken Milliarden
Der Markt für RSV-Impfstoffe ist sehr attraktiv für Pharmaunternehmen. Wie Investor’s Business Daily berichtet, habe GSK mit dem Präparat Arexvy im letzten Jahr 1,58 Milliarden US-Dollar an Verkäufen generiert. Pfizer habe derweil mit Abrysvo 890 Millionen US-Dollar eingenommen. Analysten schätzen, dass Moderna dieses Jahr 397 Millionen US-Dollar an Verkäufen mit mRESVIA einnehmen könnte. In 2026 könnten es laut FactSet schon knapp 1,5 Milliarden US-Dollar sein.
Redaktion finanzen.at
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