Neue Chip-Fabriken |
18.04.2024 21:21:00
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Micron-Aktie schwächer: US-Handelsministerium könnte Milliardenhilfen gewähren
• Neue Fabriken geplant
• Kompensation für mögliche Einsparungen im Ausland
Bedarf an Halbleitern steigt
Der weltweite Bedarf nach Hableitern steigt. Nicht nur zeigte die Angebotskrise während der Corona-Pandemie die enorme Wichtigkeit, die Halbleiter für zahlreiche Branchen bedeutet, auch durch die steigende Nachfrage nach KI-Lösungen nimmt der Bedarf an den Komponenten zu. Um diesen zu erfüllen, will der US-Hersteller Micron Technology seine Produktion ausbauen.
Zuschüsse für Micron in Aussicht
Unterstützend wirken könnte dabei eine Finanzspritze, die Micron nun vom US-amerikanischen Handelsministerium erhalten könnte, wie die Nachrichtenagentur "Bloomberg" berichtete. Die Zuschüsse könnten sich auf mehr als 6 Milliarden US-Dollar belaufen und sollen zur Finanzierung von Fabrikprojekten in den USA dienen, sodass sich das Land aus der Abhängigkeit von ausländischen Zulieferern lösen kann.
Vergabe bereits nächste Woche
Bloomberg zufolge ist die Vergabe der Gelder zwar noch nicht in trockenen Tüchern, die Zusage wird jedoch für die kommende Woche erwartet, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen der Agentur bestätigten. Sollte es zu einer Vereinbarung kommen, würde Micron zunächst über mehrere Monate eine Due-Diligence-Prüfung durchführen, bevor die Behörde die Gelder in Tranchen auszahlt. Vertreter von Micron, des Handelsministeriums und des Weißen Hauses äußerten sich laut Bloomberg nicht zu den Gerüchten.
Mehrere Zuschüsse und Vergünstigungen
Informationen der Agentur zufolge wolle Micron bis zu vier Fertigungsstandorte im Bundesstaat New York bauen sowie eine Fabrik in Idaho. Um dies finanziell zu stemmen, sei jedoch eine Kombination aus mehreren Bezuschussungen, Steuergutschriften und lokalen Anreizen notwendig - nur so könne die Kostenersparnis, die ein Standort im Ausland mit sich bringen würde, am Standort USA ausgeglichen werden, wie Micron-CEO Sanjay Mehrotra erklärte.
Ob Micron zusätzlich zu diesen Geldern auch Darlehen im Rahmen des Chips and Science Act aus dem Jahr 2022 in Anspruch nehmen will, sei derzeit nicht klar.
Finanzspritze nicht für alle geplanten Standorte
Bei der Auszahlung von Geldern soll US-Handelsministerin Gina Raimondo laut Bloomberg Projekte, die bis 2030 mit der Produktion beginnen, bevorzugen. Zwei der geplanten Micron-Standorte in New York könnten diese Vorgaben erfüllen, die beiden anderen Fabriken dürften jedoch erst 2041 in Betrieb gehen. Damit dürften die Fördermittel nicht alle geplanten Neubauten abdecken.
Samsung erhält ebenfalls Unterstützung
Erst Anfang der Woche hatte die US-Regierung bekannt gegeben, dass der südkoreanische Samsung-Konzern mit staatlicher Unterstützung von bis zu 6,4 Milliarden Dollar neue Standorte für Entwicklung und Fertigung in Texas bauen wird. Dabei sollen unter anderem Chips nach modernsten Technologien mit Strukturbreiten von zwei Nanometern produziert werden.
Auch TSMC siedelt sich in den USA an
Solche Halbleitertechnik wird im Moment ausschließlich in Asien produziert, hauptsächlich in Taiwan beim Marktführer TSMC. Im Westen gibt es angesichts der geopolitischen Spannungen um Taiwan eine große Sorge um die Versorgung mit High-Tech-Chips unter anderem für Smartphones. Die US-Regierung hatte deswegen ein Gesetz beschlossen, das staatliche Unterstützung von bis zu 39 Milliarden Dollar für Halbleiter-Ansiedlungen vorsieht.
Ein Teil davon ist bereits vergeben. So sicherte sich Intel 8,5 Milliarden, und TSMC wurden jüngst 6,6 Milliarden zugesprochen. Letzteres gilt als besonders wichtig, da der Konzern aus Taiwan die Top-Adresse für die leistungsstärksten Chips ist. Der Branchenpionier Intel geriet in den vergangenen Jahren in Rückstand zu TSMC bei den Fertigungstechniken, will aber aufholen.
Micron-Aktie an der NASDAQ mit Verlusten
Anleger nehmen die geplanten Zuschüsse im vorbörslichen Handel noch euphorisch auf. Im NASDAQ-Handel verlieren die Micron-Titel jedoch zeitweise um 3,33 Prozent auf 112,46 US-Dollar. Seit Jahresbeginn verteuerten sich die Titel bereits um 36,31 Prozent.
Redaktion finanzen.at / Mit Material von dpa-AFX
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