15.01.2020 13:08:48

Metro-Chef: Deutlich weniger als 10.000 Jobs bei Real bedroht-Magazin

FRANKFURT (Dow Jones)--Metro-Chef Olaf Koch geht davon aus, dass nach dem geplanten Verkauf der Supermarktkette Real deutlich weniger als 10.000 Stellen wegfallen werden. "Die jetzt ins Spiel gebrachte Zahl ist nach meiner persönlichen Einschätzung zu hoch", sagte Koch der Wirtschaftswoche. Am Dienstag hatte der Real-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Werner Klockhaus in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vor dem drohenden Verlust von 10.000 Arbeitsplätzen durch die geplante Zerschlagung von Real gewarnt.

Koch betonte gegenüber der Wirtschaftswoche, man setze sich in den Verkaufsgesprächen "für vertragliche Regelungen ein, nach denen die Real-Mitarbeiter von den übernehmenden Einzelhandelsunternehmen weiterbeschäftigt werden". Metro will die 277 Real-Märkte in Deutschland möglichst bis Ende Januar an ein Konsortium um den Frankfurter Immobilieninvestor X+Bricks verkaufen. Die künftigen Eigentümer wollen nur einen kleinen Teil der Real-Märkte selbst weiter betreiben. Der Großteil der Standorte soll an andere Händler wie Edeka oder Kaufland weiterverkauft werden. Einigen Standorten droht auch die Schließung.

Für die Real-Mitarbeiter sei es in diesem Zusammenhang "wichtig zu wissen, dass sich der Prozess des Übergangs zahlreicher Real-Standorte an andere Händler nach dem Verkauf noch viele Monate hinziehen kann", sagte Koch dem Magazin. Nach den aktuellen Plänen soll Real als Ganzes verkauft werden, ohne dass Metro beteiligt bleibt. Insgesamt, nach aktuellem Verhandlungsstand, würden Metro netto etwa 500 Millionen Euro aus der möglichen Transaktion zufließen - so sie denn zustande kommt. Real hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 wieder tiefrote Zahlen geschrieben. Der Verlust betrug Ende September 649 Millionen Euro, die Schulden beliefen sich etwa auf 1,75 Milliarden Euro. Die Nettoschulden beliefen sich laut Geschäftsbericht auf 482 Millionen Euro, knapp 5 Prozent mehr als die 461 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

DJg/uxd/cbr

(END) Dow Jones Newswires

January 15, 2020 07:09 ET (12:09 GMT)

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