Ziele bestätigt 11.08.2023 17:50:00

METRO-Aktie fällt: METRO wird von starkem Euro belastet

METRO-Aktie fällt: METRO wird von starkem Euro belastet

Umsatz und operative Ergebnis gingen zurück. Das deutsche Geschäft entwickelte sich dabei verhalten. So verzichteten viele Menschen wegen des kühlen und nassen Wetters auf Restaurantbesuche. Das Management um Konzernchef Steffen Greubel sieht den Großhändler dennoch auf Kurs, seine Ziele für das Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende September) zu erreichen.

Im XETRA-Handel sank die METRO-Aktie schlussendlich um 7,31 Prozent auf 7,04 Euro. Umsatz und bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) des Großhändlers hätten die Erwartungen verfehlt, merkte Analyst Volker Bosse von der Baader Bank an. Das Unternehmen habe mit steigenden Kosten für Material, Logistik und Personal zu kämpfen.

Der Umsatz der Monate April bis Juni sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,4 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro, wie das Unternehmen bereits am Donnerstagabend in Düsseldorf mitgeteilt hatte. Dabei lasteten vor allem die schwachen Währungen in Russland und der Türkei sowie der Verkauf des indischen Geschäfts auf der Entwicklung. Das Belieferungsgeschäft sowie der Onlinemarktplatz legten weiter zu, während das stationäre Geschäft zurückging.

Währungs- und portfoliobereinigt erreichte METRO einen Umsatzanstieg um insgesamt knapp sechs Prozent. Währungsbereinigt trugen alle Regionen zum Wachstum bei - mit Ausnahme von Russland, wo das Geschäft schwierig bleibt.

In Deutschland stiegen die Umsätze dabei um 1,9 Prozent. Vor allem die verregneten Monate April und Mai hätten dafür gesorgt, dass die Konsumenten von der Gastronomie eher Abstand hielten, erläuterte Greubel. Der Gewinn im Heimatmarkt sank daher. Daneben belasteten steigende Kosten, Sortiments- und Bestandsbereinigungen sowie Investitionen in eine neue Preispolitik das Ergebnis.

Mit Blick auf die ohnehin angeschlagene Gastronomie forderte Greubel in einer Telefonkonferenz am Freitag, die verringerte Mehrwertsteuer von sieben Prozent für Restaurants beizubehalten. Die Bundesregierung hatte den Mehrwertsteuersatz in der Corona-Zeit gesenkt, um die Gastronomie zu stützen.

Die Regelung läuft Ende des Jahres aus; danach könnte wieder der Regelsteuersatz von 19 Prozent fällig werden. Für Greubel ist dies eine übermäßige Belastung für die Gastronomie, die zu den wichtigsten Kunden der METRO zählt. Vor allem die Ungleichbehandlung im Vergleich zum Essen zum Mitnehmen oder den Lieferdiensten stößt ihm dabei auf, da für diese generell der reduzierte Mehrwertsteuersatz gilt. Er sieht die Restaurants dadurch benachteiligt.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank im abgelaufenen Quartal von 441 Millionen auf 332 Millionen Euro. Dies führte METRO auch auf ausgelaufene Effekte nach dem Verkauf der Supermarkttochter Real sowie ebenfalls ausgelaufene Lizenzerlöse aus der Partnerschaft mit dem Handelskonzern Wumei zurück, an den der Großhändler sein China-Geschäft verkauft hatte. Zudem zog die Entwicklung in Deutschland sowie in Russland das operative Ergebnis nach unten.

Unter dem Strich fuhr METRO hingegen einen Gewinn von 174 Millionen Euro ein - nach einem Verlust von 290 Millionen ein Jahr zuvor. Dabei profitierte das Unternehmen vom Verkauf seines Geschäfts in Indien.

Greubel stellte in der Telefonkonferenz für das vierte Geschäftsquartal eine Steigerung von Umsatz und bereinigtem operativen Gewinn in Aussicht. An seiner Jahresprognose hält er daher fest.

/zb/he

DÜSSELDORF (dpa-AFX)

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Bildquelle: Metro Group,FotograFFF / Shutterstock.com

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