Prognose unverändert |
15.01.2020 17:48:59
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METRO-Aktie dennoch im Minus: METRO steigert Umsatz - Chef äußert sich zu Jobwegfall bei Real-Verkauf
Dank positiver Währungseffekte ergab sich berichtet ein Umsatzplus von 2,2 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro nach einem Rückgang im Jahr zuvor um 1,0 Prozent.
Die Zahlen fielen weitgehend wie erwartet aus. Laut einer Factset-Umfrage hatten Analysten im Schnitt mit einem nominalen Umsatzplus von 2 Prozent auf 7,554 Milliarden Euro gerechnet.
Die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2019/20, das kalendarisch am 30. September 2020 endet, bestätigte der Düsseldorfer Handelskonzern.
METRO sieht sich laut der Mitteilung beim Verkauf von Real im Plan. Das im MDAX notierte Unternehmen will die Veräußerung der Real-Hypermärkte bis Ende Januar in trockene Tücher bringen.
Die Prognose für das Geschäftsjahr sieht unter anderem einen operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) etwa auf dem Vorjahresniveau von 1,021 Milliarden Euro vor - diese Zahl ist rein operativ, also ohne den Beitrag von Immobilientransaktionen, und bezieht sich rein auf das fortgeführte Geschäft, also ohne das verkaufte China-Geschäft sowie ohne das in Kürze zu verkaufende Real-SB-Warenhausgeschäft.
Der Umsatz soll währungs- und flächenbereinigt etwa 1,5 bis 3 Prozent wachsen.
METRO-Aktie dreht ins Minus
Die Aktien des MDAX-Konzerns notierten im frühen Handel mit 13,49 Euro leicht im Plus. Anschließend drehten sie aber unter die Nulllinie und schlossen 0,60 Prozent tiefer bei 13,26 Euro.
Die Erlöskennziffern hätten deutliche Fortschritte in Osteuropa, Wachstum in Asien und leichte Verbesserungen im Russland-Geschäft signalisiert, schrieb Jefferies-Analyst James Grzinic in einer aktuellen Studie. Dagegen sei die Entwicklung in Frankreich und Deutschland weniger gut gewesen. Analyst Volker Bosse von der Baader Bank nannte die Umsatzentwicklung enttäuschend.
METRO-Chef: Deutlich weniger als 10.000 Jobs bei Real bedroht
METRO-Chef Olaf Koch rechnet nicht mit dem Verlust von 10 000 Arbeitsplätzen durch die geplante Zerschlagung der Supermarkttochter Real. "Die jetzt ins Spiel gebrachte Zahl ist nach meiner persönlichen Einschätzung zu hoch", sagte Koch der "Wirtschaftswoche". Koch betonte, der Konzern setze sich in den Verkaufsgesprächen "für vertragliche Regelungen ein, nach denen die Real-Mitarbeiter von den übernehmenden Einzelhandelsunternehmen weiterbeschäftigt werden".
Der METRO-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Werner Klockhaus hatte am Dienstag gewarnt, dass durch dem geplanten Verkauf von Real fast jeder Dritte der noch vorhandenen 34 000 Arbeitsplätze bei der METRO-Tochter gefährdet sei. "Der Gesamtbetriebsrat rechnet mit etwa 10 000 Arbeitslosen", sagte er. Allein durch die im Zuge der Neuordnung zu erwartende Schließung von rund 50 Geschäften seien rund 6000 Arbeitsplätze bedroht. Weitere 4000 Stellen könnten in den Fachabteilungen der weitergeführten Geschäfte und in der Zentralverwaltung wegfallen.
Die METRO will die 277 Real-Märkte in Deutschland möglichst bis Ende Januar an ein Konsortium um den Immobilieninvestor X-Bricks verkaufen. Die künftigen Eigentümer wollen aber nur einen kleinen Teil der Real-Märkte selbst weiter betreiben. Der Großteil soll an andere Händler wie Edeka oder Kaufland weiterverkauft werden. Einigen Standorten droht auch die Schließung.
Koch betonte, der Konzern habe für alle Real-Mitarbeiter, die trotz aller Bemühungen durch betriebsbedingte Kündigung ihren Arbeitsplatz verlieren, mit dem Betriebsrat bereits eine soziale Absicherung vereinbart. Damit werde das Unternehmen seiner sozialen Verantwortung auch über den Verkaufstag hinaus gerecht.
Das wichtige Weihnachtsquartal verlief für die METRO nach eigenen Angaben im Rahmen der Erwartungen. Trotz negativer Effekte des Dauerstreiks in Frankreich und der Demonstrationen in Hongkong stieg der Umsatz im fortgeführten Geschäft - also ohne die zum Verkauf stehende Supermarktkette Real und das China-Geschäft - um 2,2 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Dabei profitierte METRO allerdings auch von positiven Währungseffekten. Ohne diesen Rückenwind hätte das Umsatzplus lediglich bei 1,0 Prozent gelegen.
Größtes Sorgenkind des Konzerns blieb Russland, wo der flächenbereinigte Umsatz erneut um 5,3 Prozent sank. Dennoch sprach das Unternehmen von einer leichten Trendverbesserung auf dem wichtigen Markt. Auch im Deutschlandgeschäft ging der Umsatz leicht zurück. Gut liefen die Geschäfte für die METRO vor allem in Osteuropa mit Ausnahme von Russland. Auch Asien zeige ein kontinuierliches Wachstum.
Zur Entwicklung bei Real im Weihnachtsquartal machte das Unternehmen keine Angaben. Koch betonte lediglich, dass der Verkauf des Tochterunternehmens, ebenso wie der des Chinageschäfts "plangemäß" voranschreite.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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