"Threads" |
07.07.2023 06:59:00
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Meta Platforms-Aktie leichter: Facebook-Konzern startet Konkurrenz-App zu Twitter - Twitter droht Meta mit Klage
Threads ist an Metas populäre Foto- und Video-App Instagram angebunden und gilt als potenziell aussichtsreichste Konkurrenz für Twitter. Grund ist ein Startvorteil: Meta kann für seine Twitter-Kopie von Anfang an auf bereits bestehende Verbindungen zwischen mehr als einer Milliarde Nutzern zurückgreifen. Bei anderen Twitter-Konkurrenten wie Bluesky und T2 müssen solche Verknüpfungen erst neu entstehen. In der EU könnte aber die Zusammenlegung von Daten aus verschiedenen Diensten ein Problem sein.
Instagram-Nutzer können für Threads einfach ihr Profil bei der Foto-App übernehmen. Text-Beiträge bei Threads können bis zu 500 Zeichen lang sein und Links, Fotos sowie bis zu fünf Minuten lange Videos enthalten. Twitter war 2006 an den Start gegangen, wobei die ursprüngliche Text-Grenze bei 140 Zeichen lag und später auf 280 Zeichen verdoppelt wurde. Bis zur Threads-Einführung in der EU können Nutzer aus der Region Beiträge zwar in einer Web-Version sehen, sie aber weder teilen noch liken.
Neben den Accounts, denen sie folgen, sollen Nutzer von Threads auch "empfohlene Inhalte" von anderen Profilen in ihren Feed gespielt bekommen, wie es in einem Blogeintrag von Meta hieß. Der Dienst behält sich vor, eine breite Palette von personenbezogenen Daten zu verwenden.
Twitter kämpft seit der Übernahme durch den Tech-Milliardär Musk im Oktober 2022 mit Problemen. Unter anderem brachen die Werbeeinnahmen ein, mit denen sich der Kurznachrichtendienst finanziert. Zuletzt führte Musk Beschränkungen dafür ein, wie viele Tweets Nutzer täglich sehen dürfen. Nach seinen Angaben soll damit verhindert werden, dass Twitter-Daten unter anderem zum Training von Software mit Künstlicher Intelligenz abgesaugt werden. Abo-Kunden von Twitter können nurmehr bis zu 10 000 Tweets täglich sehen und Nutzer ohne Abo bis zu 1.000.
Musk kaufte Twitter für rund 44 Milliarden Dollar - und räumte später ein, dass die Bewertung in Gesprächen mit Investoren inzwischen deutlich niedriger sei. Zuckerberg zeigte sich am Donnerstag hoffnungsvoll, dass Threads mit der Zeit mehr als eine Milliarde Nutzer haben werde. Von Twitter gab es seit der Übernahme durch Musk keine Nutzerzahlen mehr, früher kam der Kurznachrichtendienst auf mehr als 300 Millionen Nutzer. Meta hat anders als Twitter in der Ära Musk keine Geldsorgen und kann sich bei Threads einen langen Atem leisten.
Mit der Rivalität zwischen Twitter und Threads sind die Weichen für ein geschäftliches Duell zwischen Musk und Zuckerberg gestellt, die immer mehr als Rivalen auftreten. Im Juni erklärten sich die beiden Tech-Milliardäre sogar zu einem Schaukampf bereit. Nach anfänglichen Zweifeln berichtete die "New York Times" am Wochenende, ein solcher Kampf werde tatsächlich vorbereitet - allerdings sei weiterhin offen, ob er auch wirklich stattfinden werde. Der 39-jährige Zuckerberg trainiert mit Kampfsport-Trainern und ist sichtlich fitter als der 52-jährige Musk.
Der Facebook-Konzern hat wiederholt Dienste und Funktionen von Rivalen kopiert, blickt dabei aber auf eine gemischte Bilanz. Mit dem bei der Foto-App Snap erfundenen Stories-Format, in dem Nutzer ihren Freunden Bilder und Videos für einen Tag zeigen können, funktionierte das hervorragend. Auch die "Reels" genannten Kurzvideos, mit denen Instagram und Facebook die populäre App Tiktok kopieren, legen zu. Dagegen gelang es dem Konzern trotz mehrerer Versuche nie, einen Konkurrenten zu Snapchats selbstlöschenden Videos zu etablieren.
Laut Medienberichten soll Zuckerberg vor mehr als einem Jahrzehnt auch versucht haben, Twitter zu kaufen. Er sei aber von den Gründern abgewiesen worden.
Twitter-Kopie von Facebook-Konzern Meta schnell mit zehn Millionen Nutzern
Die Twitter-Kopie des Facebook-Konzerns Meta kommt schon nach kurzer Zeit auf mehr als zehn Millionen Nutzer. Die App Threads habe die Marke sieben Stunden nach dem Start geknackt, schrieb Meta-Chef Mark Zuckerberg am Donnerstag. Threads dockt an Metas Foto- und Video-Plattform Instagram an und ist in den USA sowie über 100 weiteren Ländern verfügbar - aber nicht in der Europäischen Union. Der Konzern verweist auf offene Fragen bei der Regulierung.
Instagram-Chef Adam Mosseri deutete in Interviews an, dass vor allem das im kommenden Jahr greifende neue EU-Regelwerk mit dem Digital Markets Act und dem Digital Services Act eine Hürde gewesen sei. Die Gesetze enthalten strikte Anforderungen an große Online-Plattformen. Mosseri verteidigte im Branchenblog "Platformer" die Entscheidung, ohne Nutzer in Deutschland und anderen EU-Ländern zu starten. Man habe vor der Wahl gestanden, sie außen vor zu lassen oder "den Start um viele, viele, viele Monate zu verzögern", sagte er. "Und ich war besorgt, dass sich das Fenster für uns schließt."
Der Start von Threads folgt auf besonders turbulente Tage für das seit der Übernahme durch Tech-Milliardär Elon Musk kriselnde Twitter. Der Kurznachrichtendienst verärgerte Nutzer am Wochenende mit einer drastischen Einschränkung für die Zahl der Tweets, die sie pro Tag kostenlos sehen können. Nach der Markteinführung von Threads zeigte sich Musk trotzig: Es sei unendlich besser, auf Twitter von Fremden angegriffen zu werden als sich in die "falsche Glückseligkeit" von Instagram zu begeben.
Die Anbindung an Instagram gilt als erheblicher Startvorteil für Threads. Denn Meta kann damit für seine Twitter-Kopie von Anfang an auf bereits bestehende Verbindungen zwischen mehr als einer Milliarde Nutzern zurückgreifen. Von Twitter gab es seit der Übernahme durch Musk keine Nutzerzahlen mehr, früher kam der Kurznachrichtendienst auf mehr als 300 Millionen Nutzer.
Instagram-Nutzer können für Threads einfach ihr Profil bei der Foto-App übernehmen. Text-Beiträge bei Threads können bis zu 500 Zeichen lang sein und Links, Fotos sowie bis zu fünf Minuten lange Videos enthalten. Beim 2006 gestarteten Twitter lag die Text-Grenze ursprünglich bei 140 Zeichen und wurde später auf 280 Zeichen verdoppelt.
Twitter droht Meta offenbar mit Klage wegen Konkurrenz-App Threads
Twitter droht dem Facebook-Konzern Meta laut einem Medienbericht mit einer Klage wegen der gerade gestarteten Konkurrenz-App Threads. Ein Twitter-Anwalt habe Meta in einem Brief vorgeworfen, für Threads vertrauliche Informationen und internes Wissen des Kurznachrichtendienstes verwendet zu haben, schrieb die Website "Semafor" am Donnerstag und veröffentlichte eine Kopie des Schreibens. "Wettbewerb ist in Ordnung, Schummeln nicht", schrieb Twitter-Besitzer Elon Musk zu dem Bericht.
Meta hatte seine Twitter-Konkurrenz-App in der Nacht zum Donnerstag veröffentlicht. Threads gilt als bisher stärkster Rivale für Twitter, unter anderem weil die App auf eine Basis von mehr als einer Milliarde Nutzer-Accounts von Metas Foto- und Video-App Instagram zurückgreifen kann. Schon am ersten halben Tag kam Threads auf 30 Millionen Nutzer, wie Meta-Chef Mark Zuckerberg verkündete. Sein Threads-Account hat inzwischen mehr als zwei Millionen Follower.
In dem Brief behauptete Twitters und Musks Anwalt Alex Spiro unter anderem, Meta habe gezielt Dutzende Ex-Beschäftigte des Kurznachrichtendienstes eingestellt, die über vertrauliche interne Informationen verfügten. Musk hatte seit der Übernahme im vergangenen Oktober Tausende Mitarbeiter entlassen. Viele von ihnen fanden neue Jobs bei anderen Tech-Konzernen. Sogenannte Noncompete-Auflagen, mit denen Arbeitgeber für einen bestimmten Zeitraum die Beschäftigung bei Konkurrenten verbieten, sind in Kalifornien untersagt.
Bei Meta seien die Anschuldigungen zurückgewiesen worden, schrieb "Semafor". So arbeiteten in dem Entwicklerteam von Threads keine ehemaligen Twitter-Beschäftigten, hieß es.
Auch warnte Spiro Meta davor, bei Twitter öffentlich verfügbare Daten abzugreifen - etwa darüber, wer wem beim Kurznachrichtendienst folgt. Bisher gab es keine Hinweise darauf, dass Meta so etwas betreiben würde. Auch hätte Threads dies nicht unbedingt nötig, da die App auf bestehenden Verbindungen zwischen Instagram-Nutzern aufbauen kann. Twitter reduzierte am Wochenende die Zahl der Tweets, die man kostenlos sehen darf, auf 1000 pro Tag - und verärgerte damit viele Nutzer. Die Maßnahme wurde mit angeblichen Datenabgriffen erklärt.
Die Meta-App sieht ziemlich genau wie Twitter aus. Man kann anderen Nutzern folgen und Beiträge an die eigenen Follower weiterleiten. Instagram-Nutzer können für Threads einfach ihr Profil bei der Foto-App Instagram übernehmen. Text-Beiträge bei Threads können bis zu 500 Zeichen lang sein und Links, Fotos sowie bis zu fünf Minuten lange Videos enthalten. Beim 2006 gestarteten Twitter lag die Text-Grenze ursprünglich bei 140 Zeichen und wurde später auf 280 Zeichen verdoppelt.
Zugleich gibt es einige erhebliche Unterschiede. Neben den Accounts, denen sie folgen, bekommen Nutzer von Threads auch "empfohlene Inhalte" von weiteren Profilen in ihren Feed eingespielt. Die Beiträge werde dabei nicht in chronologischer Reihenfolge angezeigt, sondern von der Software geordnet. Zunächst gibt es keine Möglichkeit, sich nur Inhalte aus den Profilen anzeigen zu lassen, denen man folgt. Dies stehe aber für die Zukunft "auf der Liste", versicherte Instagram-Chef Mosseri. Aktuell funktioniert Threads wie der "Für-Dich"-Feed von Twitter, bei dem die Tweets von Algorithmen sortiert werden. Die Meta Platforms-Aktie verlor im NASDAQ-Handel am Donnerstag schlussendlich 0,81 Prozent auf 291,99 US-Dollar.
MENLO PARK/ SAN FRANCISCO (dpa-AFX)
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