Namen in Fotos |
03.11.2021 19:08:00
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Meta-Aktie freundlich: Facebook gibt Gesichtserkennungs-Funktion auf - Whistleblowerin besorgt über "Metaverse"-Pläne
Zuletzt mussten die Nutzer bereits ausdrücklich zustimmen, damit ihre Namen in Fotos den Facebook-Freunden automatisch angezeigt wurden. Vor allem in Europa war das Online-Netzwerk mit der Gesichtserkennung auf Widerstand von Datenschützern gestoßen.
Facebook sehe weiter Einsatzmöglichkeiten für die Technologie etwa für die Anmeldung bei einem Account oder das Entsperren eines Geräts, hieß es weiter. Daran werde weiter gearbeitet - mit gebührender Transparenz für die Nutzer. Auch zur Identifizierung bei Finanzdiensten könne die Gesichtserkennung nützlich sein. Facebook arbeitet unter anderem an einem digitalen Portemonnaie für die beim Konzern entwickelte Digitalwährung Diem, die ursprünglich unter dem Namen Libra bekannt war.
Mit der Einstellung der Funktion werden auch in bisherigen Fotos keine Namen mehr angezeigt, betonte Facebook. Für Nutzer, die die Funktion nicht aktiviert hätten, ändere sich nichts, da auch keine Daten zur Gesichtserkennung gelöscht werden müssten.
Die Funktion hatte Facebook bereits mehrfach Probleme eingebracht. So zahlte der Konzern im vergangenen Jahr mehr als eine halbe Milliarde Dollar, um eine Klage im US-Bundesstaat Illinois beizulegen. Der Staat hat seit 2008 ein Gesetz, das das Sammeln biometrischer Daten ohne Einverständnis der Betroffenen verbietet. Die Kläger warfen Facebook vor, es mit der Erstellung von Profilen zur Erkennung der Gesichter in Fotos verletzt zu haben.
Die Ausbreitung von Technologie zur Gesichtserkennung wurde in den vergangenen Jahren zunehmend kritisch gesehen. Dazu trug auch die Firma Clearview AI bei, die eine gewaltige Datenbank auf Basis öffentlich verfügbarer Fotos aus Online-Netzwerken und Diensten wie Instagram zusammenstellte. Clearview AI bietet seine Dienste nach eigenen Angaben ausschließlich der Polizei und anderen Sicherheitsbehörden an. Ihre Methoden der Datensammlung verstärkten jedoch die Sorge vor einer unkontrollierten Ausbreitung der Technologie. Facebook und andere Dienste versuchen, dem Herunterladen von Bildern in großen Mengen einen Riegel vorzuschieben. Firmen wie Clearview gelang es jedoch immer wieder, die Maßnahmen zu umgehen.
Facebook-Whistleblowerin besorgt über Zuckerbergs "Metaverse"-Pläne
Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen ist besorgt über die Pläne von Mark Zuckerberg, den Online-Riesen auf die virtuelle Welt "Metaverse" auszurichten. "Mir persönlich macht der Gedanke Angst, noch mehr Mikrofone und Sensoren von Facebook in unsere Häuser und Büros zu bringen und uns davon ausspionieren zu lassen, während wir keine Ahnung haben, wie sie die Daten verwenden", sagte Haugen am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
Facebook habe wiederholt gezeigt, dass man dem Unternehmen nicht vertrauen könne und dass die öffentlichen Aussagen nicht mit den Entwicklungen im Konzern übereinstimmten. Speziell betonte Haugen, dass Facebook Geräte wie VR-Brillen, die virtuelle Realität darstellen können, zum Selbstkostenpreis anbieten wolle. "Sie wollen es anderen unmöglich machen, zu gleichen Bedingungen mit ihnen zu konkurrieren, weil Facebook Geld verbrennen kann, um in ihren Kopf zu kommen."
Facebooks Gründer und Chef Mark Zuckerberg hatte jüngst die Umbenennung des Konzerns in Meta bekanntgeben, um den Fokus auf das "Metaverse" als Zukunft der digitalen Kommunikation zu betonen.
Die frühere Facebook-Mitarbeiterin Haugen hat eine große Sammlung interner Unterlagen heruntergeladen und dem US-Kongress, Behörden sowie ausgewählten Medien zur Verfügung gestellt. Die Informationen belegen ihr zufolge, dass der Konzern Profite über das Wohl seiner Nutzer stellt. So seien interne Hinweise auf für Nutzer schädliche Entwicklungen ignoriert worden. Facebook weist die Vorwürfe zurück.
Die aktuelle Entscheidung des Online-Netzwerks, seine Funktion zur Gesichtserkennung einzustampfen, begrüßte Haugen. "Ich denke, das zeigt, wie wichtig es ist, dass wir eine harte Position gegenüber Facebooks Handeln einnehmen", sagte sie. "Denn wenn wir uns zusammenschließen und vernünftige Dinge fordern, können wir Fortschritte erreichen."
Die Meta-Aktie gewinnt an der NASDAQ zeitweise 0,38 Prozent auf 329,32 US-Dollar.
MENLO PARK / BERLIN (dpa-AFX)
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