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Prognose erhöht 27.07.2022 17:52:00

Mercedes-Benz-Aktie zieht an: Mercedes-Benz steigert Gewinn und Umsatz

Mercedes-Benz-Aktie zieht an: Mercedes-Benz steigert Gewinn und Umsatz

Der Stuttgarter DAX-Konzern profitierte weiterhin von einer guten Nachfrage nach Premiumautos sowie hohen Verkaufspreisen. Den Ausblick für das Gesamtjahr erhöhte die Mercedes-Benz Group AG.

Der Umsatz kletterte in den drei Monaten laut Mitteilung um 7 Prozent auf 36,44 Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT erreichte 4,939 Milliarden Euro, ein Zuwachs von 8 Prozent. Das Ergebnis je Aktie stieg den weiteren Angaben zufolge auf 2,91 von 2,84 Euro. Im Kerngeschäft mit Premiumautos kletterte die bereinigte Rendite erneut kräftig und erreichte 14,2 Prozent nach 12,1 Prozent im Vorjahr.

Analysten haben beim Umsatz und bereinigten EBIT weniger erwartet. Beim Gewinn je Aktie wurde dagegen mit einer kräftigeren Erhöhung gerechnet.

Für das Gesamtjahr rechnet Mercedes-Benz nun mit einem Umsatz im Konzern deutlich (bisher leicht über) dem Vorjahr. Das EBIT soll jetzt leicht über (bisher auf) Vorjahresniveau liegen. Im Kerngeschäft mit Premiumautos soll die bereinigte Umsatzrendite (RoS) bei Cars nun zwischen 12 und 14 Prozent liegen - bisher wurde das obere Ende von 11,5 bis 13 Prozent angestrebt.

Für eine mögliche Gasversorgungskrise suchen die Stuttgarter nach Lösungen - bis hin zum Komplettverzicht auf Gas als Energieträger. Die Aktie des Konzerns legt zu.

Das Papier steig am Mittwoch auf XETRA letztlich um 3,65 Prozent auf 56,25 Euro. Damit zählten sie zu den größten Gewinnern im DAX und setzten sich auch von der als kurzfristiger Trendindikator wichtigen 21-Tage-Linie nach oben ab. Vereinzelt hatten Analysten mit einer Erhöhung der Prognosen von Mercedes gerechnet - aber noch nicht unbedingt im derzeit unsicheren Wirtschaftsumfeld. Besser als erwartet fielen die Ergebnisse aus dem zweiten Quartal ohnehin aus. Analyst Philippe Houchois von der US-Investmentbank Jefferies bezeichnete das Vierteljahr als "erneut sehr stark". JPMorgan-Experte Jose Asumendi sah vor allem eine positive Nachricht darin, dass die besser eingeschätzten Aussichten ihren Ursprung in Preis- und Mixeffekten hätten und nicht in der Absatzmenge.

Die am Kapitalmarkt viel beachtete, bereinigte operative Marge für die Pkw-Sparte erwartet das Management jetzt zwischen 12 und 14 Prozent, nachdem es vorher einen Wert am oberen Ende der Spanne von 11,5 bis 13 Prozent in Aussicht gestellt hatte. Nach sechs Monaten hat Mercedes hier rund 15 Prozent Marge zu Buche stehen, rechnet aber im zweiten Halbjahr wegen Kostensteigerungen mit einer Belastung von 2 Prozentpunkten im Vergleich zum ersten Halbjahr.

"Den zunehmend komplexen makroökonomischen und geopolitischen Herausforderungen begegnen wir mit erhöhter Umsicht und Widerstandsfähigkeit", sagte Vorstandschef Ola Källenius. Es gebe gute Gründe, mit Zuversicht nach vorne zu schauen, allen voran eine starke Nachfrage. Den Umsatz erwartet Mercedes jetzt "deutlich" über dem Vorjahr, bisher stand eine leichte Steigerung im Plan. Statt eines Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf dem Niveau des Vorjahres soll dies nun "leicht" zulegen. Der freie Barmittelzufluss dürfte jetzt wie im Vorjahr ausfallen - ebenfalls etwas bessere Aussichten als bisher.

Die Stuttgarter hatten zwar in den Monaten April bis Juni wegen fehlender Elektronikchips mit 487 100 Pkw rund sieben Prozent weniger Autos abgesetzt als ein Jahr zuvor, die Nachfrage ist den Angaben zufolge aber intakt. Zwar war auch der Absatz der Top-End-Modelle im Quartal gesunken, wie die besonders teuren Autos bei Mercedes mit der strategischen Fokussierung auf das Luxussegment genannt werden. Bei der Nobelmarke Maybach gab es jedoch ein Rekordquartal, und auch das Mercedes-Flaggschiff, die S-Klasse, blieb erfolgreich. Vor allem im Einstiegssegment gingen die Verkäufe von Autos stark zurück. Källenius hat zwar das Aus der derzeitigen Einsteigerklassen A und B nicht offiziell angekündigt. Aber er hat bereits deutlich gemacht, dass die günstigeren Kompaktwagen im Portfolio so künftig keinen Platz mehr haben werden. Vielmehr sollen neue Elektromodelle in dem Segment ihren Platz einnehmen und mit mehr Luxusambiente auch mehr Geld verdienen.

Vermehrt macht sich das Management wegen der drohenden Gaslieferkrise Gedanken um Wege, den Verbrauch von Erdgas zu senken. Langfristig sei es das Ziel, Gas gleich ganz durch Strom und erneuerbare Energiequellen zu ersetzen. Am Standort Sindelfingen, wo vorwiegend teure Modelle wie die S-Klasse, das vollelektrische Pendant EQS und die Marke Maybach hergestellt werden, könne die Lackiererei notfalls ohne Gasversorgung betrieben werden. In Deutschland sieht der Konzern die Möglichkeit, den Verbrauch insgesamt um rund die Hälfte zu reduzieren.

Mercedes will Gasverbrauch um bis zu 50 Prozent drücken

Angesichts der vom Ukraine-Krieg ausgelösten Energiekrise bereitet sich Mercedes-Benz (Mercedes-Benz Group (ex Daimler)) darauf vor, seinen Erdgasverbrauch in Deutschland um bis zu 50 Prozent zu senken. "Wir wären in der Lage, diese Maßnahmen dieses Jahr umzusetzen", kündigte Konzernchef Ola Källenius am Mittwoch in Stuttgart bei einer Telefonkonferenz zu den Geschäftszahlen des ersten Halbjahres an. Mit einer großen Ergebnisbelastung sei in einem solchen Falle nicht zu rechnen.

Der Autobauer wolle den möglichen Ausfall mit sogenanntem grünen Strom aus erneuerbaren Energiequellen ersetzen. Zudem seien Energieeinsparungen geplant, auch könnte Öl statt Gas eingesetzt werden.

Der Autobauer habe seinen Gasverbrauch bereits um ein Zehntel gedrückt. "Wir wissen nicht, was passieren wird", sagte Källenius mit Blick auf die Unsicherheiten bei der Gasversorgung. Wie das Unternehmen ergänzend mitteilte, könne die Lackiererei im großen schwäbischen Werk Sindelfingen im Notfall ohne Gasversorgung auskommen.

In Deutschland stellen sich auch Unternehmen darauf ein, dass Russland als Reaktion auf die westlichen Sanktionen wegen des Angriffs auf die Ukraine seine Gaslieferungen weiter drosselt. Källenius sprach von einem Thema für die gesamte Industrie, es gebe Gespräche mit der Bundesnetzagentur.

FRANKFURT/STUTTGART (Dow Jones/dpa-AFX)

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Bildquelle: Daimler,noomHH / Shutterstock.com,THOMAS KIENZLE/AFP/Getty Images

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