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Schwierige Marktbedingung 25.10.2024 17:51:40

Mercedes-Benz-Aktie schwächer: Quartalsergebnis unter den Markterwartungen

Mercedes-Benz-Aktie schwächer: Quartalsergebnis unter den Markterwartungen

Die Rendite im Pkw-Kerngeschäft sank um mehr als die Hälfte und damit noch stärker als ohnehin schon erwartet worden war. Die im September gesenkten Prognosen für das Gesamtjahr bekräftigte der Stuttgarter DAX-Konzern jedoch.

Im dritten Quartal sank der Umsatz laut Mitteilung um 6,7 Prozent auf 34,5 Milliarden Euro. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) brach um 48 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro deutlich stärker ein. Die bereinigte Umsatzrendite im Pkw-Geschäft erreichte in den drei Monaten Juli bis September 4,7 Prozent nach 12,4 Prozent im Vorjahreszeitraum. Das Konzernergebnis im Quartal ging um 54 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro oder 1,81 (Vorjahr: 3,44) Euro zurück.

Analysten hatten mit weniger deutlichen Rückgängen gerechnet. Ihr Konsens sah im Konzern einen Umsatz von 36,4 Milliarden Euro und ein EBIT von 2,7 Milliarden Euro vor. Die bereinigte Umsatzrendite im Pkw-Geschäft hatten sie auf 6,3 Prozent geschätzt - 1,6 Prozentpunkte mehr als Mercedes-Benz tatsächlich erreichte.

So reagiert die Mercedes-Benz-Aktie

Ein schwaches China-Geschäft und eine enttäuschende Profitabilität haben die Aktien von Mercedes-Benz am Freitag belastet. Nach der Vorlage von Quartalszahlen büßten sie am Vormittag ihre Vortagesgewinne wieder ein und fielen zeitweise bis an die Unterstützung von Anfang Oktober im Bereich der 56-Euro-Marke.

Zum Handelsschluss dämmten sie das Minus etwas ein auf 0,98 Prozent auf 57,79 Euro, knapp darunter verläuft die 21-Tage-Linie als Signalgeber für den kurzfristigen Trend.

Am Markt hieß es, die Profitabilität in der Automobil-Kernsparte sei enttäuschend. Börsianer gewichteten die Margenschwäche von Mercedes zudem höher als den starken freien Mittelfluss.

Mit Pkws hatten die Stuttgarter im dritten Quartal nur eine operative Gewinnmarge von 4,7 Prozent erzielt. Konzernchef Ola Källenius hatte die Experten für das zweite Halbjahr auf eine Marge von um die 6 Prozent eingestellt. Finanzchef Harald Wilhelm stellte am Freitag in der Telefonkonferenz mit Analysten für das vierte Quartal eine Marge von 6 bis 7 Prozent in Aussicht.

Mit Blick auf das Gesamtjahr plant Wilhelm noch mit einer Marge von 7,5 bis 8,5 Prozent. Änderungen an den im September gekappten Zielsetzungen gab es nicht mehr. Laut Analyst Patrick Hummel von der UBS implizieren die Ziele für das Schlussquartal eine Marge von etwa 8 Prozent.

Mercedes-Benz macht wie anderen Autoherstellern die Schwäche auf dem wichtigen chinesischen Markt zu schaffen. Dort steht Mercedes in einem harten Wettbewerb. Die allgemein schwache Wirtschaftslage kommt hinzu.

"Deutschlands Autobauer leiden schon jetzt unter einer schwächeren Nachfrage. Gerade teurere Modelle der Marke Mercedes verkaufen sich in diesen Tagen nur schwer, vor allem in China, aber auch an vielen anderen Orten der Welt und nicht zuletzt im Heimatmarkt", erklärte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.

So erklärt es sich, dass neben Mercedes-Benz in den zurückliegenden Wochen auch andere europäische Autobauer Gewinnwarnungen herausgeben mussten. Darunter Volkswagen (VW), BMW und Stellantis, deren Aktien am Freitag mit Ausnahme von Stellantis moderat nachgaben.

Wie Stellantis drehte der gesamte europäische Autosektor am Freitag knapp ins Plus, auch ungeachtet eines Kursrutsches beim Zulieferer Valeo, der als nächster Branchenwert seinen Umsatzausblick kürzte. An der seit April sehr schwachen Tendenz im Sektor ändert eine Stabilisierung aber nichts. Der Streit zwischen der EU und China über Importzölle auf Elektroautos aus China verstärkte jüngst die Unsicherheit unter den Anlegern.

FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX)

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