Mehr Strom produziert |
10.12.2015 13:50:00
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EVN-Gewinn liegt 2014/15 deutlich über Prognose
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte im Bilanzjahr (per 30.9.) um 399 Mio. auf 583 Mio. Euro zu, prognostiziert waren im Mittel 450 Mio. Euro. Das im Jahr davor mit 341 Mio. Euro negativ gewesene Betriebsergebnis (EBIT) wuchs um 610 Mio. auf 268 Mio. Euro, gerechnet hatten Analysten mit lediglich 118 Mio. Euro. In der Vorperiode 2013/14 hatte die EVN tiefrot bilanziert: Wegen Abschreibungen u.a. in Bulgarien, Mazedonien, Moskau stand damals unterm Strich ein Konzernverlust von 299 Mio. Euro.
Das Umsatzplus im heurigen Geschäftsjahr ist neben der höheren Stromerzeugung auch auf den Ausbau der Erdgashandelsaktivitäten zurückzuführen. Positive Impulse gingen laut EVN zudem von den Beteiligungen in Südosteuropa aus - neben dem witterungsbedingt höheren Absatzvolumen entfielen negative Einmaleffekte des Vorjahres. Auch legten die sonstigen betrieblichen Erträge wegen Netz-Bestandsveränderungen und dem Verkauf der Anteile an der Objektgesellschaft für das Moskauer Projekt Natriumhypochloritanlage an die dortigen Wasserwerke um gut die Hälfte auf 108 Mio. Euro zu. Das Finanzergebnis lag mit -60,3 Mio. um 28,4 Mio. Euro unter dem Wert von 2013/14, Grund war neben einer geringeren Dividende von der Verbund AG die Auflösung eines Zinssicherungsgeschäfts für die Moskauer Natriumhypochloritanlage. Die Nettoverschuldung senkte die EVN durch einen starken operativen Cash Flow um 392 Mio. Euro auf 1,231 Mrd. Euro; das Gearing nahm auf 47,5 (61,6) Prozent ab, und die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 39,8 (38,5) Prozent.
Stromerzeugung des EVN-Konzerns kräftig gewachsen
Die Stromerzeugung des EVN-Konzerns wuchs im Geschäftsjahr 2014/15 (per 30.9.) um 11,1 Prozent auf 4.882 GWh; davon entfielen 2.106 GWh (+12,8 Prozent) auf Erneuerbare Energie und 2.777 GWh (+9,9 Prozent) auf Wärmekraftwerke.Der Stromverkauf an Endkunden verringerte sich insgesamt leicht um 0,3 Prozent auf 19.263 GWh, wuchs in Südosteuropa aber um 1,1 Prozent. Der Gasverkauf an Endkunden schrumpfte um 2,6 Prozent auf 5.241 GWh. Der Wärmeverkauf an Endkunden stieg um 2,4 Prozent auf 2.038 GWh, dabei kletterte er in Südosteuropa bei geringer Gesamtmenge um 14 Prozent. Der Netzabsatz bei Strom betrug 21.657 GWh (+3,6 Prozent), bei Erdgas 14.989 (+6,0 Prozent).
Beim Umsatz, der in Summe 8,2 Prozent auf 2,136 Mrd. Euro zulegte, gab es in Österreich ein Plus von 980 Mio. auf 1,024 Mrd. Euro und in Südosteuropa einen Zuwachs von 908 Mio. auf 1,046 Mrd. Euro. Beim EBITDA von 583 Mio. kamen 442 Mio. aus Österreich und 125 Mio. Euro aus Südosteuropa. Von den Investitionen (323 Mio. Euro, um 19 Prozent weniger) floss allein rund die Hälfte in die Netzinfrastruktur Inland (160 Mio. Euro, minus 14 Prozent).
Der EVN-Personalstand sank im Geschäftsjahr 2014/15 im Jahresabstand um 341 Personen bzw. 4,7 Prozent auf im Schnitt 6.973. Davon entfielen 2.378 auf Österreich und 4.595 aufs Ausland. Der Personalaufwand stieg nur um 0,2 Prozent auf 314 Mio. Euro, da KV-Erhöhungen durch weitere Optimierungen v.a. in Südosteuropa nahezu ausgeglichen worden seien, so das Unternehmen.
Fürs neue Geschäftsjahr 2015/16 erwartet die EVN "unter der Annahme von durchschnittlichen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen" ein "weitgehend stabiles" Konzernergebnis. Die Entwicklungen in den laufenden Verfahren zu Forderungen aus den Tarifentscheidungen in Bulgarien und im Zusammenhang mit dem Kraftwerk Duisburg-Walsum sowie der Fortgang der Aktivitäten in Moskau "könnten das Konzernergebnis jedoch wesentlich beeinflussen", heißt es.
Der EVN-Aktienkurs stieg nach Bekanntgabe der Bilanzzahlen bis 9.35 Uhr um 2,0 Prozent auf 10,20 Euro zu. Der ATX lag zur gleichen Zeit mit 0,10 Prozent im Minus, die Verbund-Titel waren 0,55 Prozent fester.
sp/gru
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