ATX
Wochenausblick |
23.05.2016 10:30:00
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Mehr Risiken als Chancen für ATX und DAX
In den USA entscheidet außerdem die Notenbank (Fed) demnächst über die Leitzinsen, und dort steht auch noch die näher rückende Präsidentenwahl im Brennpunkt. Unternehmensseitig dürfte es zwar wieder entspannter zugehen, da die Berichtssaison weitgehend abgeschlossen ist, doch Risiken kommen auch weiterhin durch zahlreiche neue Wirtschaftsdaten in die Märkte. Zugleich zeigt der Blick auf die Charttechnik "ein eingetrübtes Bild" für den deutschen Leitindex, denn selbst von dieser Seite her überwiegen die Abwärtsgefahren, wie Chartexperte Christian Schmidt von der Helaba warnt.
"All die momentanen Unwägbarkeiten führen schon jetzt zu starken Mittelabflüssen aus den Aktienmärkten", stellt Finanzanalyst Dirk Friczewsky von Broker fest. Das wiederum macht die Börsen noch schwankungsanfälliger - allerdings auch mit Chancen nach oben, denn dünne Handelsvolumina können zu kräftigeren Kursausschlägen in beide Richtungen führen. In der neuen Woche kommt auch noch der in einigen Bundesländern begangene Fronleichnamstag hinzu, der die Umsätze am deutschen Markt weiter schmälern dürfte.
Nachdem die Woche zunächst ruhig starten dürfte, steht am Dienstag bereits das Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel zum Thema Spar- und Reformpaket Griechenland an. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble rechnet dabei fest mit einer Einigung der Geldgeber über die Freigabe weiterer Griechenland-Hilfen. "Wir kriegen das hin, wir sind auf gutem Weg", sagte er am Samstag im japanischen Sendai nach einem Treffen der G7-Finanzminister und -Notenbankchefs. Mit Blick auf das Treffen der Eurogruppe kommende Woche in Brüssel sagte Schäuble: "Ob wir am Dienstag fertig werden, weiß ich nicht."
Das griechische Parlament hat unterdessen in der Nacht von Sonntag auf Motag ein weiteres Gesetzespaket mit harten Sparmaßnahmen gebilligt. Von den 300 Abgeordneten stimmten am Sonntagabend in der Hauptstadt Athen 153 für die umstrittenen Vorhaben - darunter alle Parlamentarier der Links-Rechts-Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras. Die Oppositionsparteien stimmten geschlossen mit 145 Abgeordneten gegen die Maßnahmen, die rund 1,8 Milliarden Euro in die Staatskasse spülen sollen. Das pleitebedrohte Land bewahrt sich damit eine Chance auf weitere Hilfsmilliarden seiner internationalen Gläubiger.
Zudem veröffentlicht das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung am Dienstag seinen ZEW-Indikator für Mai, der die Einschätzung von Analysten und institutionellen Anlegern über die künftige Wirtschaftsentwicklung in Deutschland wiedergibt.
Der Höhepunkt unter den deutschen Konjunkturdaten dürfte aber der Ifo-Geschäftsklimaindex für Mai am Mittwoch sein. Laut der Postbank sollte er dank der Geschäftserwartungen in den kommenden sechs Monaten eine erneute leichte Aufhellung zeigen. Die aktuelle Geschäftslage dürfte zugleich weiter schwächer eingeschätzt werden, was sich auch in den Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor im Mai widerspiegeln sollte.
Auch in den USA stehen am Montag und Mittwoch die vom Finanzinformationsdienstleister Markit bereitgestellten Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Servicesektor an. Hinzu kommen am Dienstag und Mittwoch noch Daten vom Häusermarkt sowie am Donnerstag zu den Auftragseingängen für langlebige Güter. Beachtung finden dürfte auch die Rede der Fed-Präsidentin Janet Yellen am Freitag an der Harvard-Universität.
Unternehmensseitig steht zu Wochenbeginn der Windkraftanlagenhersteller Nordex im Fokus sowie am Dienstag der Mobilfunkdienstleister Drillisch und die Baumarktkette Hornbach. Alle legen ihre endgültigen Quartalsberichte vor. Der Ticketanbieter CTS Eventim und KWS Saat (KWS SAAT SE) veröffentlichen ihre Zahlen am Donnerstag.
Zudem laden zahlreiche Unternehmen zur Hauptversammlung, am Mittwoch etwa die Deutsche Telekom und der Spezialmaschinenbauer Aixtron. Besonders spannend könnte es am Freitag beim Aktionärstreffen des Roboterkonzerns Kuka zugehen. Der ist nämlich zuletzt wegen eines Übernahmeangebots aus China ins Licht der Öffentlichkeit gerückt./ck/bgf/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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