Nach der Rekordstrafe gegen die Credit Suisse gerät Kreisen zufolge die französische Großbank BNP Paribas unter größeren Druck der US-Ermittlungsbehörden.
Wegen Verstößen gegen Handelssanktionen fordern sie nach
Credit Suisse nun auch vom größten französischen Geldhaus inzwischen eine Strafzahlung von mehr als fünf Milliarden US-Dollar, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf eine mit den Verhandlungen vertraute Person berichtete. Zuletzt hieß es, die Behörden forderten neben einem Schuldeingeständnis gut 3,5 Milliarden Dollar von den Franzosen. An der Börse sorgte der Bericht über die höhere Strafe für Verunsicherung. Die Aktie fiel in den ersten Handelsminuten um bis zu drei Prozent auf den tiefsten Stand seit Oktober 2013.
Das Institut steht im Verdacht, bei Geschäften mit Staaten wie Iran, Kuba und dem Sudan jahrelang gegen US-Sanktionen verstoßen zu haben. Bisher hat die Bank für eine mögliche Strafe 1,1 Milliarden US-Dollar zurückgelegt. Ende April warnte sie aber schon, dass die möglichen Bußgelder die bisherigen Rückstellungen "weit" überschreiten könnten. Dem Informanten zufolge dauern die Verhandlungen an. Zumindest ein Verlust der Banklizenz in den USA soll BNP nicht mehr drohen. Die Bank hat in den USA nicht nur einen großen Teil ihres Investmentbankings, ihr gehört auch die Filialbank BancWest mit Millionen Kunden.
Die größten Banken der Welt
Platz 10
Barclays
Die britische Großbank Barclays ist mit einer Bilanzsumme von 2.273 Milliarden US-Dollar auf Platz zehn der größten Banken der Welt gelandet und eröffnet damit unsere Top-Ten. Barclays wurde vom Financial Stability Board als systemrelevant eingestuft.
Platz 9
Credit Agricole
Die Crédit Agricole gehört nicht nur zu den größten Banken Frankreichs, sondern auch zu den größten Banken der Welt. Das schafft das Institut mit einer Bilanzsumme von 2.321 Milliarden US-Dollar.
Platz 8
Mitsubishi UFJ Financial Group
Auch eine japanische Bank findet sich unter den größten Banken der Welt: Mitsubishi UFJ Financial Group. Sie belegt mit einer Bilanzsumme in Höhe von 2.357 Milliarden US-Dollar Platz acht.
Platz 7
Agricultural Bank of China
Die Agricultural Bank of China ist nicht das einzige chinesische Institut, das es in die Liste der zehn größten Banken weltweit geschafft hat. Ihre Bilanzsumme beträgt 2.385 Milliarden US-Dollar.
Platz 6
Deutsche Bank
Auf Platz 6 landet die Deutsche Bank. Die Bank aus Frankfurt am Main kann eine Bilanzsumme von 2.419 Milliarden US-Dollar vorweisen und ist damit auch die größte Bank Deutschlands.
Platz 5
China Construction Bank
Gemessen an ihrer Bilanzsumme ist die China Construction Bank die fünftgrößte Bank der Welt. Die Bilanzsumme der Bank betrug Ende Oktober 2013 rund 2.450 Milliarden US-Dollar.
Platz 4
JPMorgan Chase
Auch JPMorgan Chase gehört zu den systemrelevanten Banken und daneben mit einer Bilanzsumme von 2.463 Milliarden US-Dollar auch zu den größten Banken der Welt.
Platz 3
BNP Paribas
Die BNP Paribas wird als eine der systemrelevanten Banken vom Financial Stability Board kontrolliert. Mit einer Bilanzsumme von 2.511 Milliarden US-Dollar schafft sie gerade noch den Sprung in die Top 3 der größten Banken weltweit.
Platz 2
HSBC Holdings
Seit 2011 gehört die HSBC zu den systemrelevanten Banken. Unter den größten Banken der Welt reicht es für die Londoner mit einer Bilanzsumme von 2.645 Milliarden US-Dollar jedoch nicht für die Spitzenposition.
Platz 1
Industrial & Commercial Bank of China
Die Industrial & Commercial Bank of China gilt mit einer Bilanzsumme von 3.062 Milliarden US-Dollar als größte Bank der Welt. Umso erstaunlicher ist es, dass gerade diese Bank nicht vom Financial Stability Board als systemrelevant eingestuft wurde.
Quelle
Bloomberg: Most Assets Worldwide - Banks
Stand: 29. Oktober 2013
CS MIT ERSTEM SCHULDBEKENNTNIS IN USA SEIT 1989
Die US-Ermittler fahren auch auf öffentlichen Druck hin eine zunehmend harte Linie gegen Banken. So verdonnerten sie erst zu Wochenbeginn die Schweizer Großbank Credit Suisse wegen Geschäften mit Steuerhinterziehern zu einer Strafe von 2,6 Milliarden Dollar. Es ist die höchste jemals in einem Steuerverfahren in den USA verhängte Buße.
Außerdem mussten sich die Schweizer offiziell für schuldig erklären, ihre Banklizenz in den USA behalten sie aber. Es war das erste Mal seit 1989, dass eine Großbank damit auch strafrechtlich zur Verantwortung gezogen wurde. Seitdem hatten sich Banken immer wieder mit Vergleichszahlungen aus der Affäre ziehen können.
IMMER WIEDER MILLIARDENSTRAFEN
Wegen Verstößen gegen US-Handelssanktionen hatten US-Aufseher in den vergangenen Jahren Strafen von zusammen 3,2 Milliarden US-Dollar gegen die britischen Banken HSBC und Standard Chartered sowie die niederländische ING verhängt. Auch die Deutsche Börse war wegen ähnlicher Geschäfte ihrer Tochter Clearstream mit einer Zahlung von gut 150 Millionen Dollar belangt worden. Ermittlungen laufen auch noch gegen die Deutsche Bank.
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NEW YORK (dpa-AFX)