Regulatory Credits |
17.02.2024 23:20:00
|
Mehr als nur Autos: Teslas lukratives Geschäft mit Emissionszertifikaten
• Milliardeneinnahmen durch ZEV-Punkte
• Einziger reiner Elektroautobauer profitiert
Tesla hat für das Jahr 2023ernüchternde Wachstumszahlen vermeldet. Der Gesamtumsatz lag mit 96,7 Milliarden Dollar zwar über dem Vorjahreswert, das Wachstumstempo verlangsamte sich aber merklich.
Milliardeneinnahmen durch ZEV Credit Points
Während der Großteil der Umsatzerlöse mit 78,51 Milliarden US-Dollar erwartungsgemäß aus dem Verkauf von Tesla-Fahrzeugen stammte, trug das Leasing-Geschäft mit 2,12 Milliarden US-Dollar im Autosegment ebenfalls zum Umsatz bei. Weitere 1,79 Milliarden US-Dollar an Einnahmen generierte Tesla unterdessen nahezu ohne dafür Aufwand betreiben oder Geld investieren zu müssen: Sie stammen aus den so genannten "Regulatory Credits". Unter diesem Oberbegriff werden Belohnungen für Hersteller zusammengefasst, die emissionsfreie Fahrzeuge anbieten. Die Punkte für Zero Emissions Vehicles (ZEV) werden dafür vergeben, dass Autobauer ihre Verpflichtung einhalten, eine gewisse Zahl an emissionsarmen Fahrzeugen zu verkaufen. Schaffen sie dies nicht, etwa weil sie viele Fahrzeuge mit Benzin- und Dieselmotor auf den Markt bringen, müssen sie die ZEV-Punkte bei anderen Herstellern einkaufen, um ihre Emissionsstandards einhalten zu können.
Tesla ist dabei der größte Nutznießer unter den großen Autobauern, denn die Kalifornier haben ein vollständig elektrisches Fahrzeugportfolio und müssen daher nicht nur keine ZEV-Punkte zum Ausgleich ihrer Emissionen erwerben, sondern haben diese sogar derart im Überfluss, dass sie sie an andere Hersteller verkaufen können.
Angesichts der zunehmenden Konkurrenz auf dem Markt und den Elektro-Ambitionen auch vieler etablierter Traditionshersteller hatte man bei Tesla eigentlich erwartet, dass die Einnahmen in diesem Bereich zunehmend rückläufig sein würden. Im Vorjahr hatte Tesla aber mit 1,78 Milliarden US-Dollar in etwa ähnlich viel mit dem Verkauf der Emissionspunkte eingenommen. Insgesamt summieren sich die Einnahmen durch Regulatory Credits seit 2009 auf rund neun Milliarden US-Dollar, wie Bloomberg vorrechnet.
Zu wenig E-Autos verkauft
Dem Portal zufolge ist der Hauptgrund für diese Entwicklung, dass große Autobauer wie Volkswagen oder GM ihre eigenen Elektroautoziele verfehlt und Investitionen in diesem Bereich verzögert oder sogar ganz eingestellt hätten. Sowohl VW als auch GM brauchten in den letzten Jahren Hilfe bei der Einhaltung ihrer Abgasnormen, ebenso wie Honda Motor und Jaguar Land Rover, heißt es in dem Bericht.
Zudem dürfte es künftig noch schwieriger werden, die Emissionsvorschriften einzuhalten. Europa hat ab dem nächsten Jahr und ab 2030 strengere Emissionsziele für Autos festgelegt, während das Vereinigte Königreich ab diesem Jahr ein Mandat für emissionsfreie Fahrzeuge verabschiedet hat.
Redaktion finanzen.at
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Volkswagen (VW) St.mehr Nachrichten
Analysen zu Volkswagen (VW) St.mehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
General Motors | 51,29 | -2,42% | |
Honda Motor Co. Ltd. (Spons. ADRS) | 24,80 | 0,81% | |
Honda Motor Co. Ltd. | 8,33 | 1,78% | |
Tesla | 331,10 | -2,55% | |
Volkswagen (VW) St. | 82,65 | -0,12% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 80,18 | -0,42% |