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Langfristige Konzernziele 30.03.2022 22:49:00

Master Plan Teil 3: Elon Musk arbeitet an Zukunftszielen von Tesla

Master Plan Teil 3: Elon Musk arbeitet an Zukunftszielen von Tesla

• Tesla-Chef Elon Musk hat 2006 Master Plan 1 veröffentlicht
• Master Plan 2 noch nicht vollständig erfüllt
• Beinhaltet Master Plan 3 den humanoiden Roboter?


Am 2. August 2006 veröffentlichte Tesla-Chef Elon Musk "The Secret Tesla Motors Master Plan". Darin skizzierte der Firmenmanager seine Vision für die Zukunft des Elektroautopioniers. Seine Pläne waren konkret und sahen vor, zunächst einen Sportwagen zu bauen. Das Geld, das mit dem Verkauf des Fahrzeugs verdient wird, sollte dann in die Entwicklung eines preisgünstigeren Fahrzeugs investiert werden, mit dessen Erlösen man schlussendlich ein noch preisgünstigeres Fahrzeug bauen wollte. Zudem sah der Tesla-Masterplan in der ersten Version vor, "Optionen zur emissionsfreien Stromerzeugung" bereit zu stellen.

Ziele aus Master Plan 1 erreicht

Zehn Jahre später, am 20. Juli 2016, zog Elon Musk Bilanz und gab zudem interessante Einblicke in die Ursprungsplanung. Es habe keine andere Lösung gegeben, als mit dem initialen Bau eines Sportwagens zu beginnen, räumte Musk zehn Jahre nach Veröffentlichung von Masterplan 1 ein. "Der Grund, warum wir mit Schritt 1 beginnen mussten, war, dass es alles war, was ich mir leisten konnte, mit dem, was ich mit PayPal verdient hatte. Ich dachte, unsere Erfolgsaussichten seien so gering, dass ich am Anfang niemandes Geld riskieren wollte, sondern mein eigenes", so der Automanager vor rund 8 Jahren. "Seit 2016 beträgt die Zahl der amerikanischen Autofirmen, die nicht pleite gegangen sind, insgesamt zwei: Ford und Tesla. Eine Autofirma zu gründen ist idiotisch und eine Elektroautofirma ist idiotisch hoch Zwei", erklärte Musk damals weiter.

Dennoch hat der Elektroautobauer seine Ziele erreicht. Durch den Bau des Tesla Roadster konnte das Unternehmen die Entwicklung des Tesla Model S angehen, mit dem man wiederum genügend Geld verdiente, um schlussendlich das Massenmarktfahrzeug Model 3 auf die Straßen zu bringen. Zudem nahm das Solargeschäft Fahrt auf.

Masterplan 2 noch nicht vollständig erfüllt

An die erreichten Ziele knüpfte der Elektroautobauer weiter an, die genaue Zielsetzung formulierte Musk 2016 in seinem Master Plan 2. Konkret wollte der Elektroautopionier "Atemberaubende Solardächer mit nahtlos integriertem Batteriespeicher" entwickeln und erklärte auch gleich, wie das gelingen soll: Durch die noch im gleichen Jahr erfolgte Übernahme von SolarCity. "Wir können das nicht gut hinbekommen, wenn Tesla und SolarCity getrennte Unternehmen sind", verteidigte Musk seine Übernahmepläne, die von vielen Beobachtern und Tesla-Aktionären als durchaus umstritten bewertet wurden und die bis ins Jahr 2022 juristisch aufgearbeitet werden. Seine Zielsetzung aus dem Master Plan 2 hat Musk aber durchgesetzt, inzwischen hat Tesla sowohl sein Solardach an den Start gebracht als auch Hausspeicher-Batterien (Tesla Powerwall), um die hauseigenen Elektrofahrzeuge laden zu können.

Bislang nur teilweise erreicht hat der Elektroautobauer unterdessen sein zweites Ziel aus dem Jahr 2016, die Ausweitung des Fahrzeugportfolios auf "alle wichtigen Segmente". Zwar wurde die Produktpalette von Tesla zwischenzeitlich deutlich erweitert, der als Model Q gehandelte Billig-Tesla wurde aber zunächst verschoben, auch der neue Roadster kommt frühestens 2023. Ebenso wie der Cybertruck, mit dem Tesla ins Pickup-Geschäft einsteigen will.

Die Punkte 3 und 4 von Master Plan 2 sind unterdessen noch nicht in Sichtweite: Sowohl die Fahrzeugautonomie, die "10 mal sicherer" sein soll, als manuelle Fahrzeugsteuerung, macht aktuell noch Probleme, die letzte Zielsetzung, nämlich dass Tesla-Kunden mit ihrem Fahrzeug Geld verdienen können, wenn sie es nicht benötigen, ist angesichts einer fehlenden autonomen Fahrzeugflotte aktuell noch überhaupt kein Thema.

Master Plan 3 in the making

Behält Elon Musk seinen Zeitplan bei, hätte Tesla noch rund 4 Jahre Zeit, die fehlenden Punkte aus der Langfristplanung abzuhaken. Doch der Tesla-Chef sieht sein Unternehmen offenbar mindestens auf Kurs und hat auf Twitter bereits angekündigt, an der dritten Version des Master Plans zu arbeiten.

Konkrete Informationen dazu blieb Musk bislang schuldig, so dass sich lediglich Vermutungen darüber anstellen lassen, welche Ziele der Automanager für die kommenden Jahre ausgeben wird.

Vermutlich dürfte die Entwicklung rund um Autonomes Fahren weiter einer der Kernpunkte für Tesla bleiben. In der Vergangenheit hatte Musk immer wieder seine Vision einer vollständig autonomen Fahrzeugflotte skizziert, in die Tesla-Besitzer ihr Fahrzeug bei Nicht-Benutzung einreihen können, damit diese als Robotaxis Geld für ihre Besitzer verdienen können. Hier dürfte Tesla aber noch zahlreiche Hürden zu überwinden haben, denn Teslas Autopilot-System ist immer wieder Gegenstand von Kritik und wird von Behörden nach Unfällen mit dem Fahrassistenzsystem untersucht. Hinzu kommt, dass auch die Konkurrenz in diesem Bereich immer größer wird, inzwischen treiben auch Traditionsautobauer und andere EV-Unternehmen ihre Elektroautoambitionen vehement voran und haben eigene Fahrassistenzsysteme auf den Markt, die in Studien teils deutlich besser abschneiden als Teslas Autopilot.

Neben der Weiterentwicklung des Autopilot und der Umsetzung der Robo-Taxi-Vision von Elon Musk könnte auch der Bau neuer Gigafactories und damit der massive Ausbau der Tesla-Produktion Teil von Master Plan 3 werden. Erst kürzlich wurde Teslas erstes europäisches Werk in der Nähe von Berlin offiziell eröffnet, neue Fabrikstandorte sind in Planung. Dabei legen die US-Amerikaner den Fokus nicht nur auf den Bau von Fertigungsstätten und Produktionshallen, sondern wollen auch Batteriefabriken aus dem Boden stampfen.

Der Ausbau der Produktpalette könnte zudem abermals als Ziel definiert werden, insbesondere dann, wenn der Zeitplan für die Markteinführung des geplanten Billig-Teslas sowie des Cybertruck nicht eingehalten werden kann.

Zudem könnte der von Tesla angekündigte Roboter eine Rolle bei den Zukunftsplänen von Tesla spielen. "Optimus", wie der humanoide Bot von Tesla-Chef Musk getauft wurde, soll zunächst in den eigenen Fabriken eingesetzt werden. Zudem könnte Optimus dazu beitragen, einen in der Zukunft zu erwartenden Arbeitskräftemangel in den Griff zu bekommen. "Ich denke, es hat das Potenzial, im Laufe der Zeit bedeutender zu werden als das Fahrzeuggeschäft", zeigte sich Musk unlängst durchaus optimistisch für das Robotergeschäft.

Wann Musk seinen Master Plan 3 für Tesla veröffentlichen wird, ist aktuell noch nicht absehbar. Am Markt wird aber bereits darüber spekuliert, dass die Ziele auch andere von Musk geleitete Unternehmen mit einbeziehen. Neben dem Raumfahrunternehmen SpaceX könnte dies auch den Tunnelbohrer The Boring Company und das Neurotechnologieunternehmen Neuralink betreffen.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Jeff Vespa/WireImage/Getty Images,Justin Sullivan/Getty Images,Diego Donamaria/Getty Images for SXSW

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