17.12.2018 15:22:45

Maschinenbauer gegen strengere Prüfung von Übernahmen aus dem Ausland

BERLIN (Dow Jones)--Der deutsche Maschinenbau mit seinen zahlreichen mittelständischen Weltmarktführern lehnt die geplante Verschärfung der Prüfung von Übernahmen aus dem Ausland ab. "Wir brauchen keine Verschärfung der Regelungen für Auslandsinvestitionen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes VDMA, Thilo Brodtmann.

Die Bundesregierung plant, künftig genauer hinzuschauen und gegebenenfalls einzuschreiten, wenn Investoren aus dem Nicht-EU-Ausland bei deutschen Firmen mit kritischem Knowhow einsteigen wollen. Mit der Novelle der Außenwirtschaftsverordnung (AWV) soll das Bundeswirtschaftsministerium künftig schon eine Prüfung einleiten, wenn ein Investor aus dem Nicht-EU-Ausland in sensiblen Bereichen 10 Prozent der Anteile übernehmen will. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will die strengeren Vorgaben am Mittwoch präsentieren, nachdem das Kabinett sie abgesegnet hat. Bisher lag die Schwelle bei 25 Prozent.

"Die geplante Absenkung auf 10 Prozent ist politisch motiviert und schafft zusätzliche Verunsicherung bei ausländischen Investoren", beklagte Brodtmann. Deutschland sei auf offene Märkte angewiesen. Die exportorientierte deutsche Wirtschaft fürchtet, dass andere Länder ihnen Übernahmen oder den Marktzugang erschweren könnten.

Gegen den Abfluss von Knowhow in das Reich der Mitte

Die verschärfte Prüfung gilt aber nur bei Übernahme oder Einstieg in "verteidigungsrelevante Unternehmen", von Firmen mit "sicherheitsrelevanten Technologien" und Medienunternehmen, wie Dow Jones Newswires bereits am Freitag berichtet hatte.

Hintergrund der strengeren Fassung ist die Skepsis gegenüber China, das in den vergangenen Jahren auf Einkaufstour in Deutschland und Europa unterwegs war. Die Bundesregierung fürchtet den Abfluss strategischen Knowhows und die Kontrolle wichtiger Infrastruktur durch das Reich der Mitte. Peking will bis 2025 Technologieführer in wichtigen Industriezweigen werden.

Im Sommer hatte die Bundesregierung sowohl die Übernahme eines 20-prozentigen Anteils an dem Stromnetzbetreiber 50Hertz sowie den Kauf des Spezialmaschinenbauers Leifeld Metal Spinning durch chinesische Investoren vereitelt. Den Doppelbeschluss werteten Beobachter als einen Wendepunkt in den Wirtschaftsbeziehungen zu China.

Bei 50Hertz musste die Bundesregierung noch die staatliche KfW-Bank ins Spiel bringen, weil der Investor weniger als 25 Prozent übernehmen wollte und damit noch keine Prüfung ausgelöst hätte. Die Kfw übernahm den Anteil, den sich eigentlich der Netzgigant State Grid Corporation of China (SGCC) sichern wollte.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/chg/sha

(END) Dow Jones Newswires

December 17, 2018 09:23 ET (14:23 GMT)

Analysen zu Rheinmetall AGmehr Analysen

21.02.25 Rheinmetall Neutral UBS AG
17.02.25 Rheinmetall Kaufen DZ BANK
17.02.25 Rheinmetall Neutral UBS AG
13.02.25 Rheinmetall Overweight JP Morgan Chase & Co.
03.02.25 Rheinmetall Overweight JP Morgan Chase & Co.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

AIXTRON SE 13,62 -1,34% AIXTRON SE
DEUTZ AG 5,16 -1,34% DEUTZ AG
DMG MORI 45,50 -0,66% DMG MORI
GEA 53,70 0,19% GEA
KION GROUP AG 38,22 -0,78% KION GROUP AG
Koenig & Bauer AG 15,68 1,82% Koenig & Bauer AG
KRONES AG 124,80 0,81% KRONES AG
MTU Aero Engines AG 303,90 -3,52% MTU Aero Engines AG
MTU Aero Engines AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-2 Sh 153,00 -6,13% MTU Aero Engines AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-2 Sh
NORMA Group SE 15,24 -3,42% NORMA Group SE
Pfeiffer Vacuum AG 154,40 -0,64% Pfeiffer Vacuum AG
R. Stahl AG 16,70 1,83% R. Stahl AG
Rheinmetall AG 890,40 0,27% Rheinmetall AG
Schaltbau Holding AG 61,50 -0,81% Schaltbau Holding AG
Siemens AG 219,70 -0,54% Siemens AG
Siemens AG (spons. ADRs) 109,00 -0,91% Siemens AG (spons. ADRs)
Singulus Technologies AG 1,15 0,00% Singulus Technologies AG
Singulus Technologies AG (spons. ADRs) 0,00 0,00% Singulus Technologies AG (spons. ADRs)
thyssenkrupp AG 5,95 0,27% thyssenkrupp AG
ThyssenKrupp AG (spons. ADRs) 5,90 0,85% ThyssenKrupp AG (spons. ADRs)
Vossloh AG 48,30 0,00% Vossloh AG
Wacker Neuson SE 17,04 -0,23% Wacker Neuson SE
WashTec AG 38,30 -1,54% WashTec AG