06.05.2013 12:49:00

Maschinen- und Metallindustrie wächst 2012 um 2,7 Prozent auf 34,6 Milliarden Euro

Die Maschinen- und Metallwarenindustrie (MMI) steigerte 2012 den Produktionswert um 2,7 Prozent auf 34,6 Mrd. Euro. Wachstumsmotor war einmal mehr der Export. Für heuer erwartet der MMI eine Stagnation und warnt schon einmal vor zu hohen Lohnabschlüssen im Herbst - wobei die Industrie ohnehin nicht bis auf den Oktober warten möchte, sondern noch vor dem Sommer die Kollektivvertragsverhandlungen abschließen möchte. Einmal mehr soll dabei eine Arbeitszeitflexibilisierung Thema sein. Die MMI, großteils noch Familienbetriebe, beschäftigten zum Jahresende 119.995 Mitarbeiter, ein Plus von 3,2 Prozent gegenüber 2011.

"Für den weiteren Verlauf des heurigen Jahres erwarten wir eine Stabilisierung und insgesamt eine schwarze Null", so der Ausblick von Verbandschef Christian Knill. Er führt zusammen mit seinem Bruder Georg die Knill Gruppe im steirischen Weiz. Neben dem "blutleeren Aufschwung" machen ihm noch die Lohnstückkosten zu schaffen. Hier verliere Österreich "rapide" an Wettbewerbsfähigkeit. Im Markt bemerkt der Industrielle eine Strukturverschiebung. "Europa nimmt in seiner Bedeutung für die heimische MMI leicht ab, die USA und Russland legen am stärksten zu", so Knill am Montag vor Journalisten.

Insgesamt wurden 2012 Waren im Wert von mehr als 28 Mrd. Euro ausgeführt - ein Plus von 6,5 Prozent. Der Handelsbilanzüberschuss stieg damit auf 6,7 Prozent. An allen österreichischen Exporten hat die MMI einen Anteil von knapp 23 Prozent. Damit der "Wachstumsmotor" auch weiterhin laufe präsentierte Knill heute fünf Forderungen an die Politik. "Wir fordern Wirtschafts-, Bildungs- und Forschungsstrategien sowie eine Modernisierung des Arbeitsrechts", meinte er.

Doch schon beim ersten Anlauf hat ihn die Gewerkschaft ins Leere stürmen lassen. Der Wunsch nach einer Vorverlegung der Herbstlohnrunde vor den Sommer blieb bisher ungehört. Die Arbeitnehmervertreter sind noch immer verstimmt, weil die MMI im Vorjahr die bisherige Herbstlohnrunde deutlich beschnitt, indem sie aus dem Gesamtverband der "Metaller" ausgestiegen ist und daraufhin jeder Berufsverband für sich selbst verhandelt hat - um am Ende des Tages dann ohnehin zu fast identen Abschlüssen zu kommen. An der getrennten Verhandlung wird auch heuer beibehalten, betonte Knill.

Dass die Arbeitnehmer schon einmal auf einen Bonus bei den heurigen Kollektivvertragsverhandlungen hoffen dürfen, nachdem ja das Vorjahr weit besser gelaufen ist als von der Industrie vor dem Feilschen um mehr Lohn prognostiziert wurde, verneinte Knill. Er verwies auf Bonusregelungen einzelner Betriebe.

(Schluss) stf/rf

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