MARKET TALK/BVR: Folgen eines Grexit wären überschaubar

   Die direkten Risiken aus Engagements in Griechenland sind in der genossenschaftlichen Finanzgruppe gering. Auch die indirekten Auswirkungen aus Verspannungen an den Finanzmärkten blieben im Fall eines Grexit überschaubar, sagte Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).

   Dies unterstreiche die recht stabile Entwicklung von Indikatoren wie etwa der Anleiherenditen der Eurostaaten in den vergangenen Wochen. Ohnehin sei die Bedeutung der griechischen Volkswirtschaft für den Euroraum mit einem Anteil der Wirtschaftsleistung von unter zwei Prozent begrenzt, sagte Fröhlich.

   Er warnte gleichwohl vor weiteren Transferleistungen zugunsten Griechenlands, etwa im Rahmen einer Vergemeinschaftung der Einlagensicherungen. Dies würde zu einer Verunsicherung der Sparer in Staaten mit solider Einlagensicherung führen, sagte er.

   Die fehlende Bereitschaft der griechischen Regierung, das mit der Troika vereinbarte Rettungsprogramm abzuschließen, macht laut Fröhlich eine Staatsinsolvenz absehbar. Die Wahrscheinlichkeit eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone erhöhe sich, sagte er.

   Sollte es nicht doch noch zu einem Einlenken Griechenlands kommen, drohe die griechische Wirtschaft in eine Abwärtsspirale zu geraten. "Nicht ausgeschlossen ist, dass Europa mit Blick auf die griechische Bevölkerung, die sich sicherlich in keiner einfachen Situation befindet, humanitäre Hilfe leisten muss", sagte der BVR-Präsident.

   Kontakt zur Autorin: Madeleine.Nissen@wsj.com

   DJG/mln/chg

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   June 29, 2015 08:20 ET (12:20 GMT)

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