23.05.2019 14:50:44
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MÄRKTE USA/Zuspitzung im Handelsstreit drückt Wall Street ins Minus
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Mit einem kräftigen Abschlag dürfte die Wall Street am Donnerstag in den Handel starten. Vor allem die Anzeichen einer weiteren Verschärfung des Handelsstreits zwischen den USA und China drücken auf die Stimmung. Erneut dürften vor allem die Technologiewerte mit den Entwicklungen um den Huawei-Bann unter Druck geraten, denn die USA drohen nun damit, ähnliche Maßnahmen auch gegen andere Unternehmen zu planen. Zudem schließen sich immer mehr Unternehmen den Restriktionen gegen Huawei an.
Derweil hat China offiziell Beschwerde bei den USA über die Behandlung des Huawei-Konzerns eingelegt. Der Sprecher des Handelsministeriums sprach von "wirtschaftlicher Schikane" seitens der USA. Vor dem Hintergrund der aktuellen Spannungen scheinen weitere Gespräche derzeit nicht möglich, heißt es von einem Beobachter.
"Die Aussicht auf ein schnelles Ende der aktuellen Spannungen zwischen den USA und China nimmt weiter ab, und so läuft die Vorsicht der letzten Tage Gefahr, sich in einen völligen Rückzug aus den Sektoren zu verwandeln, die von einer weiteren Eskalation wahrscheinlich am härtesten getroffen werden", sagt Michael Hewson, Chief Market Analyst bei CMC Markets.
Vor diesem Hintergrund verliert der Future auf den S&P-500 aktuell 0,8 Prozent.
Ob in dieser Gemengelage die anstehenden US-Konjunkturdaten Einfluss haben werden, bleibt abzuwarten. Die vorbörslich veröffentlichten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen die dritte Woche in Folge. Die Ökonomen hatten dagegen mit einem leichten Anstieg gerechnet.
Nach dem Start folgen noch die Einkaufsmanager Markit für das Verarbeitende Gewerbe und den Service-Bereich für Mai sowie die Neubauverkäufe für den April.
L Brands wieder in der Gewinnzone - Aktie steigt
Bei den Einzelwerten steigen L Brands vorbörslich um 9 Prozent. Die Mutter von Victoria's Secret und anderen Marken ist im ersten Quartal überraschend in die Gewinnzone vorgestoßen und hat die Jahresprognose nach oben genommen. Die Analysten hatten lediglich mit dem Erreichen des Breakeven gerechnet.
Die Boeing-Aktie gibt um 2,1 Prozent nach. Die US-Luftfahrtbehörde FAA wartet nach dem Absturz zweier Boeing-Flugzeuge vom Typ 737-MAX weiter auf die Vorlage einer neuen Software für die Maschinen. Die FAA warte darauf, dass der US-Flugzeugbauer die verbesserte Software für das Stabilisierungssystem MCAS formell zur Genehmigung vorlege, sagte der amtierende FAA-Chef Dan Elwell. Boeing hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, das Unternehmen habe das Software-Update für den Flugzeugtyp abgeschlossen.
Ölpreise bleiben unter Druck
Weiter abwärts geht es mit den Ölpreisen. Nachdem am Vortag noch die überraschend gestiegenen US-Lagerdaten auf das Sentiment gedrückt hatten, sind es nun die Sorgen vor einer Verschärfung des Handelsstreits zwischen den USA und China und einer dadurch drohenden Schwäche der Weltwirtschaft. Dies könnte sich negativ auf die Öl-Nachfrage auswirken. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 2,1 Prozent auf 60,14 Dollar, Brent reduziert sich um 2,3 Prozent auf 69,36 Dollar.
Weiter unter Abgabedruck bleibt das Pfund, es liegt aktuell bei 1,2646 Dollar. Es sehe so aus, als ob Premierministerin May in der kommenden Woche ihren Hut nehmen werde, nachdem sie weitere Unterstützung von Kabinettsmitgliedern verloren habe, merkt die ING an. Als nächstes Ziel geben die Analysten zunächst 1,25 Dollar aus. "Was als nächstes kommt ist völlig ungewiss, aber am wahrscheinlichsten ist, dass der Markt im Sommer das zunehmende Risiko eines 'No-Deal-Brexit' einpreisen wird", heißt es. Der Euro ist angesichts schwacher Konjunktursignale aus Europa ebenfalls auf dem Weg nach unten. Er liegt nur noch knapp über dem Jahrestief von 1,1111 Dollar.
Der Goldpreis legt mit der wieder gestiegenen Nachfrage nach Sicherheit leicht zu. Die Feinunze legt um 0,7 Prozent auf 1.282 Dollar zu.
Auch der "sichere Hafen" der US-Anleihen profitiert von dem eskalierenden Handelsstreit. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um 2,3 Basispunkte auf 2,36 Prozent und markierte zwischenzeitlich den niedrigsten Stand seit 18 Monaten.
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US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,19 -2,9 2,22 98,9
5 Jahre 2,15 -2,5 2,18 23,0
7 Jahre 2,25 -2,0 2,27 0,3
10 Jahre 2,36 -2,3 2,38 -8,5
30 Jahre 2,78 -2,4 2,81 -28,3
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:37 Mi, 17:01 % YTD
EUR/USD 1,1143 -0,09% 1,1147 1,1154 -2,8%
EUR/JPY 122,57 -0,41% 122,97 123,04 -2,5%
EUR/CHF 1,1221 -0,33% 1,1244 1,1254 -0,3%
EUR/GBP 0,8811 +0,01% 0,8827 0,8811 -2,1%
USD/JPY 110,00 -0,31% 110,31 110,31 +0,3%
GBP/USD 1,2646 -0,10% 1,2627 1,2659 -0,9%
Bitcoin
BTC/USD 7.590,00 -1,19% 7.613,75 7.871,75 +104,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 60,14 61,42 -2,1% -1,28 +27,2%
Brent/ICE 69,36 70,99 -2,3% -1,63 +26,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.282,34 1.273,62 +0,7% +8,72 -0,0%
Silber (Spot) 14,58 14,46 +0,8% +0,12 -5,9%
Platin (Spot) 803,72 804,00 -0,0% -0,28 +0,9%
Kupfer-Future 2,67 2,68 -0,6% -0,02 +0,9%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/cbr
(END) Dow Jones Newswires
May 23, 2019 08:51 ET (12:51 GMT)
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