10.04.2023 15:56:40

MÄRKTE USA/Zinssorgen drücken Wall Street

NEW YORK (Dow Jones)--Nach einem insgesamt passablen Arbeitsmarktbericht vom Wochenschluss startet die Wall am Montag mit Abgaben in die Woche. Am Karfreitag konnten nur Anleger am Rentenmarkt auf die Arbeitsmarktdaten reagieren, Aktienhandel fand keiner statt. Zwar hatte der US-Arbeitsmarkt eine weitere Abkühlung im Vergleich zum Vormonat gezeigt, doch die Markterwartungen im Großen und Ganzen getroffen. Händler äußern Skepsis, ob die Daten die US-Notenbank zu einer Zinspause bewegen können. Mehrheitlich rechnet der Markt mit einer weiteren Zinsanhebung im Mai, daher werden Aktien verkauft. Der Dow-Jones-Index verliert im frühen Geschäft 0,2 Prozent auf 33.429 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen 0,6 bzw. 1,1 Prozent ein.

Im März waren 236.000 neue Stellen geschaffen worden, was leicht unter der Prognose der Volkswirte einer Zunahme um 238.000 lag. Im Februar waren es revidiert 326.000 Stellen, im Januar 472.000. Die separat erhobene Arbeitslosenquote sank im März sogar auf 3,5 von 3,6 Prozent, während Ökonomen eine Quote auf dem Niveau des Vormonats erwartet hatten.

Bank of America (BoA) ist der Ansicht, dass die US-Notenbank nach dem Arbeitsmarktbericht die Zinsen auch im Mai um 25 Basispunkte anheben dürfte. Im Anschluss rechnen die Analysten allerdings mit einer Zinspause. Sie sehen aktuell den Zinsgipfel bei 5,0 bis 5,25 Prozent. "Die Fed wird bis zu ihrer Juni-Sitzung eine gute Menge an Daten für das zweite Quartal haben, die eine Pause bei den Zinserhöhungen rechtfertigen sollten", so die Experten.

Laut dem Fed-Monitor der CME rechnen Marktteilnehmer aktuell mit einer Wahrscheinlichkeit von 65,3 Prozent mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte durch die Fed auf ihrer Mai-Sitzung. Am vergangenen Donnerstag hatte der Wert noch bei 49,2 Prozent gelegen. In den Fokus rücken nun die im Wochenverlauf anstehenden US-Inflationsdaten - am Mittwoch die Verbraucher- und am Donnerstag die Erzeugerpreise. Zudem startet am Freitag die Berichtssaison. Hier werden JP Morgan, Citigroup, Wells Fargo und Blackrock einen Blick in die Bücher gewähren.

Dollar legt leicht zu - Renditen geben wieder nach

Der Dollar zeigt sich zu Wochenbeginn freundlich, der Dollar-Index gewinnt mit den Zinserhöhungsfantasien 0,6 Prozent. Bereits in Folge des US-Arbeitsmarktberichts hatte der Dollar am Freitag zugelegt. Es bedarf einer weiteren Abkühlung am Arbeitsmarkt, um die Fed von einer Zinserhöhung abzuhalten, so Analyst Stephen Stanley von Santander im Anschluss an den Arbeitsmarktbericht. Der am Mittwoch anstehende Verbraucherpreisindex für März dürfte wahrscheinlich steigen und "einer weiteren Zinserhöhung um 25 Basispunkte nicht im Wege stehen, es sei denn, die Bankensituation destabilisiert sich erneut".

Die Ölpreise zeigen sich wenig verändert. Der Goldpreis gibt belastet vom festen Dollar nach und rutscht unter die Marke von 2.000 Dollar je Feinunze. Auch die gestiegenen Ziserwartungen setzen dem Edelmetall zu.

Der Rentenmarkt zeigt sich uneinheitlich, er hatte aber bereits am Freitag auf die Arbeitsmarktdaten mit kräftig gestiegenen Renditen reagiert. Am Kurzen Ende des Marktes ziehen diese weiter an.

Tesla-Aktie erneut im Rückwärtsgang

Unter den Einzelwerten geht es für die Tesla-Aktie um 3,5 Prozent nach unten. Das Unternehmen will mit abermals niedrigeren Preisen Käufer anlocken. Wie der Elektroautobauer mitteilte, hat er die Preise in den USA erneut gesenkt. Es deutet sich damit der fünfte Handelstag in Folge mit Abgaben an. Zusätzlich belastet wird die Aktie von Daten zu den Autoverkäufen im März. Das Wachstum verlangsamte sich im März gegenüber Februar deutlich.

Nach schwachen Daten zu PC-Auslieferungen sinken Apple um 2,6 Prozent. Dagegen klettern die Papiere von Micron Technologies um 7,8 Prozent mit einem nachlassenden Wettbewerbsdruck. Der Preisverfall bei Speicherchips hat Mitbewerber Samsung Electronics im abgelaufenen Quartal den niedrigsten Gewinn seit 2009 beschert. Samsung kündigte daraufhin an, die Produktion von Speicherchips zu drosseln. Die Analysten von Citi bezeichneten die Kürzung von Samsung als "sehr positiv" für die DRAM-Branche und weisen darauf hin, dass das südkoreanische Unternehmen etwa die Hälfte des gesamten Marktes ausmache.

Die Papiere von Merck & Co verlieren 0,6 Prozent. Der US-Pharmakonzern hat gemeinsam mit seinem Partner Eisai einen Rückschlag in zwei Studien für eine Kombinationstherapie aus Lenvima und Keytruda zur Behandlung fortgeschrittener Krebserkrankungen erlitten. In der Folge beenden die Partner zwei Phase-3-Studien.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.428,75 -0,2% -56,54 +0,9%

S&P-500 4.080,05 -0,6% -24,97 +6,3%

Nasdaq-Comp. 11.950,71 -1,1% -137,24 +14,2%

Nasdaq-100 12.898,05 -1,3% -164,55 +17,9%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,98 +2,1 3,96 -43,7

5 Jahre 3,52 +1,9 3,50 -47,7

7 Jahre 3,47 +1,3 3,46 -50,2

10 Jahre 3,40 -0,2 3,40 -47,9

30 Jahre 3,61 -1,3 3,62 -36,2

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:11 Uhr Mi, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0843 -0,5% 1,0892 1,0920 +1,3%

EUR/JPY 144,68 +0,4% 143,10 143,00 +3,1%

EUR/CHF 0,9873 +0,1% 0,9881 0,9879 -0,3%

EUR/GBP 0,8773 -0,1% 0,8753 0,8757 -0,9%

USD/JPY 133,43 +1,0% 131,32 130,95 +1,8%

GBP/USD 1,2360 -0,5% 1,2452 1,2471 +2,2%

USD/CNH (Offshore) 6,8905 +0,2% 6,8829 6,8806 -0,5%

Bitcoin

BTC/USD 28.243,00 -0,8% 28.024,82 28.008,18 +70,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 80,70 80,70 0% 0 +0,3%

Brent/ICE 84,85 85,12 -0,3% -0,27 0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.988,66 2.008,35 -1,0% -19,69 +9,0%

Silber (Spot) 24,78 25,03 -1,0% -0,24 +3,4%

Platin (Spot) 997,60 1.011,40 -1,4% -13,80 -6,6%

Kupfer-Future 3,98 4,02 -0,9% -0,04 +4,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf

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April 10, 2023 09:57 ET (13:57 GMT)

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