05.06.2018 22:39:45
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MÄRKTE USA/Wenig verändert - Technologiewerte weiter gesucht
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Technologiewerte waren auch am Dienstag an der Wall Street gesucht. Während der Dow-Jones-Index und der S&P-500 wenig verändert schlossen, legte der technologielastige Nasdaq-Composite erneut zu. Damit setzte sich die positive Tendenz des Sektors vom Vortag fort. Der Index markierte im Verlauf mit 7.644 Punkten ein neues Rekordhoch. Den Gesamtmarkt konnte auch ein starker ISM-Index für den Dienstleistungssektor nicht anschieben. Als leicht belastend wurden Aussagen des neuen italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte gewertet, wonach der Schuldenabbau keine Priorität genießt.
"Tatsache ist, dass die Investoren erkennen, dass der Technologiesektor der Sektor ist, auf den sie für ein solides Ertragswachstum zählen können", sagte Investment-Strategin Lindsey Bell von CFRA. Als Indiz für den Stellenwert des Sektors wurde auch die Aufnahme von Twitter in den S&P-500 gewertet. Der Hintergrund ist der Abschluss der Übernahme des Pflanzen- und Saatgutkonzerns Monsanto durch Bayer. Die Twitter-Aktie gewann 5,1 Prozent und hat im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Den Platz von Monsanto im S&P-100 soll nach einer Mitteilung von S&P Dow Jones Indices Netflix erhalten. Deren Aktien legten um 1,1 Prozent zu.
Bei den Einzelwerten kletterten Apple (plus 0,8 Prozent), Amazon (plus 1,9 Prozent) und Microsoft (plus 0,5 Prozent) im Handelsverlauf auf neue Rekordstände. Apple kündigte auf der Worldwide Developer Conference neue Versionen seiner Betriebssysteme für iPhones und Mac-Computer an, die das sogenannte Tracking von Internetaktivitäten etwa über Facebooks "Gefällt mir"-Button erschweren sollen. Die Facebook-Aktie schloss mit einem leichten Minus von 0,2 Prozent.
Der Dow-Jones-Index verlor 14 Punkte auf 24.800 Punkte. Der S&P-500 verzeichnete ein Plus von zwei Punkten auf 2.749 Punkte. Der Nasdaq-Composite verbesserte sich dagegen um 0,4 Prozent auf 7.638 Punkte und schloss erneut auf einem neuen Rekordhoch. Der Umsatz stieg auf 874 (Montag: 869) Millionen Aktien. Auf die 1.769 (1.929) Kursgewinner kamen 1.201 (1.023) -verlierer. Unverändert schlossen 113 (126) Titel.
Gute Konjunkturdaten ohne Auswirkungen
Das Wachstum der US-Dienstleister hat im Mai überraschend kräftig angezogen. Der ISM-Index stieg auf 58,6 Punkte. Volkswirte hatten lediglich einen Stand von 57,6 erwartet, nachdem der Index im Vormonat bei 56,8 gelegen hatte. Die Dienstleister machen rund 80 Prozent der US-Wirtschaft aus. Auch der vom IHS Markit Institut veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für die US-Dienstleister stieg nach den Daten der zweiten Veröffentlichung auf 56,8 Punkte von 54,6 im Vormonat. Das ist der höchste Wert seit April 2015. "Die US-Wirtschaft hat im Mai einen Gang nach oben geschaltet", sagte IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson. "Die Indizes deuten nun auf ein Wachstum von schätzungsweise 3,5 Prozent."
Ölpreise mit leichter Erholung
Bei den Ölpreisen kam es nach zuletzt drei Handelstagen mit Verlusten zu einer leichten Erholung. Übergeordnet dominierten aber weiter die Sorgen bezüglich möglicher Produktionsausweitungen. So hat Saudi-Arabien jüngst signalisiert, die Produktionsbeschränkungen der Opec unter Umständen aufzuweichen. Hinzu kommt die hohe US-Förderung, die vor allem den WTI-Preis zuletzt belastet hatte. Dieser erhöhte sich zum US-Settlement um 1,2 Prozent auf 65,52 Dollar. Brent stieg um 0,1 Prozent auf 75,38 Dollar.
Der Euro legte im Verlauf zu und kletterte zwischenzeitlich wieder deutlicher über die Marke von 1,17 Dollar. Er notierte im späten US-Handel bei 1,1713 Dollar, nach einem Tageshoch bei 1,1732 Dollar. Teilnehmer verwiesen auf Berichte, wonach die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer nächsten Sitzung über den Ausstieg aus dem quantitativen Lockerungsprogramm beraten könnte. Zuletzt waren Erwartungen an eine Normalisierung der EZB-Geldpolitik gesunken, da die Wirtschaftsdaten in Europa recht durchwachsen ausgefallen waren und die politische Entwicklung in Italien im Mittelpunkt stand.
Der Goldpreis legte leicht zu und überwand erstmals seit drei Handelstagen wieder die wichtige Marke von 1.300 Dollar. Der Preis für die Feinunze stieg zum US-Settlement um 0,4 Prozent auf 1.302 Dollar. Die anhaltende Unsicherheit bezüglich der schwelenden Handelskonflikte hätten für erhöhtes Interesse bei Gold gesorgt, so ein Teilnehmer.
Eine Erholung verzeichneten auch die US-Anleihen nach zuletzt zwei schwachen Tagen. Und dies trotz der guten US-Konjunkturdaten. Die Sorgen über die weitere Entwicklung in Italien hätten die guten Daten in den Hintergrund gedrängt, so ein Beobachter. Die Rendite der Zehnjährigen fiel um 3 Basispunkte auf 2,91 Prozent.
Navistar nach Zahlen fest
Der Lastwagenhersteller Navistar zeigte sich nach einem guten zweiten Geschäftsquartal und aufgrund des günstigen Marktumfelds zuversichtlicher für das laufende Geschäftsjahr. Im Quartal kehrte das Unternehmen, an dem VW beteiligt ist, in die Gewinnzone zurück. Viele Investoren befürchten jedoch, dass die zyklische Nachfrage nach Nutzfahrzeugen im Jahr 2018 ihren Höhepunkt erreichen wird, gefolgt von einem starken Umsatzrückgang im nächsten Jahr. Die Aktie schloss mit einem Minus von 0,4 Prozent.
Tesla fielen um 1,9 Prozent. Der Elektroautobauer hat einem Bericht zufolge 150 Millionen US-Dollar für Material ausgegeben, das anschließend verschrottet wurde. Tesla reagierte auf den Bericht und nannte die Summe "übertrieben".
Starbucks gaben 2,4 Prozent ab. Howard Schultz zieht sich als Chef bei der US-Kaffeehauskette zurück und schürt damit Spekulationen über eine mögliche US-Präsidentschaftskandidatur. Der 64-Jährige hatte Starbucks von einem kleinen Coffeeshop in Seattle zu einem Weltkonzern ausgebaut. Schultz bleibt dem Konzern allerdings noch bis Oktober als Berater erhalten.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 24.799,98 -0,06 -13,71 0,33
S&P-500 2.748,80 0,07 1,93 2,81
Nasdaq-Comp. 7.637,86 0,41 31,40 10,64
Nasdaq-100 7.166,75 0,32 23,18 12,04
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,48 -3,6 2,52 127,7
5 Jahre 2,76 -3,5 2,79 83,4
7 Jahre 2,87 -3,4 2,90 62,0
10 Jahre 2,91 -3,1 2,94 46,9
30 Jahre 3,07 -1,3 3,09 0,5
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:24 Mo, 17:24 % YTD
EUR/USD 1,1713 +0,13% 1,1694 1,1688 -2,5%
EUR/JPY 128,55 +0,08% 128,43 128,18 -5,0%
EUR/CHF 1,1535 -0,20% 1,1554 1,1554 -1,5%
EUR/GBP 0,8749 -0,42% 0,8782 1,1390 -1,6%
USD/JPY 109,73 -0,07% 109,82 109,67 -2,6%
GBP/USD 1,3389 +0,55% 1,3316 1,3311 -0,9%
Bitcoin
BTC/USD 7.622,13 +0,9% 7.455,73 7.513,17 -44,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 65,35 64,75 +0,9% 0,60 +9,4%
Brent/ICE 75,02 75,29 -0,4% -0,27 +15,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.296,74 1.291,90 +0,4% +4,84 -0,5%
Silber (Spot) 16,49 16,43 +0,4% +0,07 -2,6%
Platin (Spot) 900,75 901,25 -0,1% -0,50 -3,1%
Kupfer-Future 3,22 3,13 +2,6% +0,08 -3,4%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros
(END) Dow Jones Newswires
June 05, 2018 16:39 ET (20:39 GMT)
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