23.05.2019 15:42:45
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MÄRKTE USA/Weitere Zuspitzung im Handelsstreit belastet
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Mit einem deutlichen Minus ist die Wall Street am Donnerstag gestartet. Vor allem die Anzeichen einer weiteren Verschärfung des Handelsstreits zwischen den USA und China drücken auf die Stimmung. Erneut stehen die Technologiewerte mit den Entwicklungen um den Huawei-Bann unter Druck, denn die USA drohen nun mit ähnlichen Maßnahmen auch gegen andere Unternehmen. Zudem schließen sich immer mehr Unternehmen den Restriktionen gegen Huawei an. Der Technologie-Sektor verliert 2 Prozent. Die rote Laterne hat allerdings der Energiesektor, der mit den fallenden Ölpreisen um 2,5 Prozent nachgibt.
Derweil hat China offiziell Beschwerde bei den USA über die Behandlung des Huawei-Konzerns eingelegt. Der Sprecher des Handelsministeriums sprach von "wirtschaftlicher Schikane" seitens der USA. Vor dem Hintergrund der aktuellen Spannungen scheinen weitere Gespräche derzeit nicht möglich, heißt es von einem Beobachter.
"Die Aussicht auf ein schnelles Ende der aktuellen Spannungen zwischen den USA und China nimmt weiter ab, und so läuft die Vorsicht der letzten Tage Gefahr, sich in einen völligen Rückzug aus den Sektoren zu verwandeln, die von einer weiteren Eskalation wahrscheinlich am härtesten getroffen werden", sagt Michael Hewson, Chief Market Analyst bei CMC Markets.
Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach der Eröffnung 1,0 Prozent auf 25.516 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 1,0 Prozent nach unten, der Nasdaq-Composite büßt 1,1 Prozent ein.
Ob in dieser Gemengelage die anstehenden US-Konjunkturdaten Einfluss haben werden, bleibt abzuwarten. Die vorbörslich veröffentlichten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen die dritte Woche in Folge. Die Ökonomen hatten dagegen mit einem leichten Anstieg gerechnet.
Nach dem Start folgen noch die Markit-Einkaufsmanagersmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Service-Bereich für Mai sowie die Neubauverkäufe für den April.
L Brands wieder in der Gewinnzone - Aktie steigt
Bei den Einzelwerten steigen L Brands um 8,4 Prozent. Die Mutter von Victoria's Secret und anderen Marken ist im ersten Quartal überraschend in die Gewinnzone vorgestoßen und hat die Jahresprognose nach oben genommen. Die Analysten hatten lediglich mit dem Erreichen des Breakeven gerechnet.
Die Boeing-Aktie gibt um 2,3 Prozent nach. Die US-Luftfahrtbehörde FAA wartet nach dem Absturz zweier Boeing-Flugzeuge vom Typ 737-MAX weiter auf die Vorlage einer neuen Software für die Maschinen. Die FAA warte darauf, dass der US-Flugzeugbauer die verbesserte Software für das Stabilisierungssystem MCAS formell zur Genehmigung vorlege, sagte der amtierende FAA-Chef Dan Elwell. Boeing hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, das Unternehmen habe das Software-Update für den Flugzeugtyp abgeschlossen.
Nachfragesorgen lassen Ölpreise einknicken
Ein kräftiges Minus verzeichnen die Ölpreise. Nachdem am Vortag noch die überraschend gestiegenen US-Lagerdaten belastet hatten, sind es nun die Befürchtungen einer Verschärfung des Handelsstreits zwischen den USA und China und einer dadurch drohenden Schwäche der Weltwirtschaft. Dies könnte negativ auf die Öl-Nachfrage wirken. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 3,2 Prozent auf 59,47 Dollar und damit den niedrigsten Stand seit Ende März. Brent reduziert sich um 2,6 Prozent auf 69,17 Dollar.
Weiter unter Abgabedruck bleibt das Pfund, es liegt aktuell bei 1,2631 Dollar. Es sehe so aus, als ob Premierministerin May in der kommenden Woche ihren Hut nehmen werde, nachdem sie weitere Unterstützung von Kabinettsmitgliedern verloren habe, merkt die ING an. Als nächstes Ziel geben die Analysten zunächst 1,25 Dollar aus. "Was als nächstes kommt, ist völlig ungewiss, aber am wahrscheinlichsten ist, dass der Markt im Sommer das zunehmende Risiko eines 'No-Deal-Brexit' einpreisen wird", heißt es. Der Euro ist angesichts schwacher Konjunktursignale aus Europa ebenfalls auf dem Weg nach unten. Er liegt nur noch knapp über dem Jahrestief von 1,1111 Dollar.
Der Goldpreis legt mit der wieder gestiegenen Nachfrage nach Sicherheit leicht zu. Die Feinunze steigt um 0,5 Prozent auf 1.280 Dollar.
Auch der "sichere Hafen" der US-Anleihen profitiert von dem eskalierenden Handelsstreit. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um 2,7 Basispunkte auf 2,35 Prozent und markiert den niedrigsten Stand seit 18 Monaten.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 25.516,29 -1,01 -260,32 9,38
S&P-500 2.828,53 -0,97 -27,74 12,83
Nasdaq-Comp. 7.662,15 -1,14 -88,69 15,48
Nasdaq-100 7.333,90 -1,17 -86,76 15,86
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,20 -2,1 2,22 99,8
5 Jahre 2,16 -2,3 2,18 23,2
7 Jahre 2,25 -2,2 2,27 0,0
10 Jahre 2,35 -2,7 2,38 -9,0
30 Jahre 2,78 -2,9 2,81 -28,7
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:37 Mi, 17:01 % YTD
EUR/USD 1,1114 -0,35% 1,1147 1,1154 -3,1%
EUR/JPY 122,31 -0,62% 122,97 123,04 -2,7%
EUR/CHF 1,1215 -0,39% 1,1244 1,1254 -0,4%
EUR/GBP 0,8799 -0,12% 0,8827 0,8811 -2,2%
USD/JPY 110,04 -0,27% 110,31 110,31 +0,4%
GBP/USD 1,2631 -0,22% 1,2627 1,2659 -1,0%
Bitcoin
BTC/USD 7.648,75 -0,43% 7.613,75 7.871,75 +105,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 59,47 61,42 -3,2% -1,95 +25,7%
Brent/ICE 69,17 70,99 -2,6% -1,82 +25,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.279,79 1.273,62 +0,5% +6,17 -0,2%
Silber (Spot) 14,53 14,46 +0,4% +0,07 -6,3%
Platin (Spot) 796,50 804,00 -0,9% -7,50 0%
Kupfer-Future 2,66 2,68 -0,8% -0,02 +0,7%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/cln
(END) Dow Jones Newswires
May 23, 2019 09:42 ET (13:42 GMT)
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