19.10.2020 22:16:41

MÄRKTE USA/Wall Street zu Wochenbeginn mit deutlichen Verlusten

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Aktienmärkte haben sich zu Wochenbeginn in einem volatilen Umfeld mit deutlichen Verlusten gezeigt. Stützend wirkten zunächst vage Hoffnungen auf ein neues Hilfspaket der US-Regierung, diese wichen jedoch zunehmend der Sorge, dass es damit vor den Präsidentschaftswahlen nichts mehr werden könnte. Zudem drückte die zweite Coronavirus-Welle mit weltweit stark steigenden Infektionszahlen die Indizes weiter in den Minusbereich.

Der Dow-Jones-Index verlor 1,4 Prozent auf 28.195 Punkte, während der S&P-500 um 1,6 Prozent nachgab. Für den Nasdaq-Composite ging es um 1,7 Prozent nach unten. Dabei gab es insgesamt 780 (Freitag: 1.245) Kursgewinner und 2.274 (1.785) -verlierer. Unverändert schlossen 94 (93) Titel.

US-Finanzminister Steven Mnuchin und die demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, haben am Wochenende erneut verhandelt und wollen die Gespräche fortsetzen. Gleichwohl liegen die Positionen immer noch weit auseinander und der immer näher rückende Wahltermin am 3. November macht eine Einigung eher unwahrscheinlich. Denn keine Seite möchte in dieser entscheidenden Phase große Zugeständnisse machen.

Da die Pandemie weiterhin die Wirtschaft belastet, dürften weitere fiskalische Stimulierungsmaßnahmen unerlässlich sein, so Robert McAdie, Chief-Cross-Asset-Stratege bei BNP Paribas. Ohne neue Hilfsmaßnahmen dürften wir eine neue Welle von Arbeitslosen und Insolvenzen erleben.

Aus China kamen unterdessen positive Konjunkturdaten. Dort legte das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Analysten hatten allerdings mit einem Plus von 5,3 Prozent gerechnet. Die Zahl bringt Chinas Entwicklung näher an die Prognosen zu Jahresbeginn heran, die das Wachstum 2020 zwischen 5,5 und 6 Prozent sahen - Prognosen, die vor der weltweiten Ausbreitung von Covid-19 gemacht wurden.

Pfund widerstandsfähig gegenüber Brexit-Sorgen

Das Pfund zeigte sich etwas fester und reagierte damit nicht auf die jüngsten negativen Nachrichten. Premierminister Boris Johnson schwört die Briten auf einen harten Brexit ein und Moody's hat die Bonität Großbritanniens um eine Stufe gesenkt. Dennoch stieg die britische Währung im Verlauf über die Marke von 1,30 Dollar, notierte zu Handelsschluss aber nur noch 0,2 Prozent fester bei 1,2940. Im Handel verwies man auf die Gespräche zu einem Brexit-Abkommen mit der EU, die nun doch fortgesetzt werden. Für den Markt sei entscheidend, dass die britische Regierung eben nicht wie angedroht die Gespräche mit der EU abgebrochen habe, hieß es von der Commerzbank. Der Dollar-Index gab um 0,3 Prozent nach.

Am Ölmarkt pendelten die Preise auf und ab. Die Blicke waren auf die Opec gerichtet. Hier gab es ein vorbereitendes Treffen vor der nächsten regulären Sitzung am 1. Dezember. In einer Stellungnahme bekräftigte das Kartell zwar die vereinbarten Produktionskürzungen, dies konnte die Preise jedoch nicht stützen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 0,6 Prozent auf 40,64 Dollar. Für Brent ging es um 1,3 Prozent auf 42,39 Dollar nach unten.

Der Goldpreis konnte die Freitagsverluste nicht wieder aufholen. Der Preis für die Feinunze notierte nahezu unverändert bei 1.902 Dollar. Dagegen gaben die US-Anleihen mit den auch noch so vagen Hoffnungen auf ein Stimuluspaket nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg mit sinkenden Notierungen um 1,9 Basispunkte auf 0,76 Prozent.

Conocophillips mit Abgaben - Dave & Buster's fester

Für die Aktie von Conocophillips ging es um 3,2 Prozent nach unten. Der Ölkonzern übernimmt das texanische Explorationsunternehmen Concho Resources für eigene Aktien im Gegenwert von 9,7 Milliarden US-Dollar. Concho Resources fielen um 2,7 Prozent.

Dave & Buster's sprangen um 7,4 Prozent nach oben. Das Restaurant- und Unterhaltungsunternehmen plant die Ausgabe von Senior-Notes im Volumen von 500 Millionen Dollar. Die Mittel sollen zur Rückzahlung ausstehender Kredite verwendet werden.

Flugzeugaktien profitierten von Daten der U.S. Transportation Security Administration, wonach die Zahl der täglich Reisenden am Sonntag erstmals seit sieben Monaten die Marke von 1 Millionen überschritten hatte. United Airlines stiegen um 3,9 Prozent. Für Delta Air Lines und American Airlines ging es um 0,1 bzw. 0,8 Prozent nach oben.

Der US-Chipkonzern Intel steht offenbar kurz vor dem Verkauf einer Speicherchip-Sparte an die südkoreanische SK Hynix. Das Geschäft, das sogenannte NAND-Speicherchips herstellt, könnte bei der Transaktion mit rund 10 Milliarden US-Dollar bewertet werden, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die beiden Unternehmen könnten sich bereits am Montag auf einen Deal verständigen, hieß es. Die Intel-Aktie legte 0,8 Prozent zu.

Zoom Video Communications stiegen im Handelsverlauf auf ein Rekordhoch von 588,84 Dollar. Das Unternehmen profitiert von der Corona-Pandemie und dem Trend zum Home-Office. Die Aktie schloss bei 568,34 Dollar, einem Plus von 1,7 Prozent.

Die laufende US-Berichtssaison machte zu Wochenbeginn eine Pause. Nach der Schlussglocke wird aber IBM einen Blick in die Bücher gewähren.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 28.195,42 -1,44 -410,89 -1,20

S&P-500 3.426,92 -1,63 -56,89 6,07

Nasdaq-Comp. 11.478,88 -1,65 -192,67 27,93

Nasdaq-100 11.634,35 -1,84 -217,82 33,22

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,15 0,8 0,14 -105,3

5 Jahre 0,33 0,8 0,32 -159,6

7 Jahre 0,54 1,2 0,53 -171,0

10 Jahre 0,76 1,9 0,74 -168,1

30 Jahre 1,54 1,4 1,53 -152,3

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:35 Uhr Fr, 17:22 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1767 +0,40% 1,1711 1,1716 +4,9%

EUR/JPY 124,06 +0,44% 123,43 123,50 +1,8%

EUR/CHF 1,0713 -0,12% 1,0723 1,0721 -1,3%

EUR/GBP 0,9093 +0,14% 0,9052 0,9068 +7,4%

USD/JPY 105,44 +0,04% 105,41 105,42 -3,1%

GBP/USD 1,2940 +0,24% 1,2938 1,2920 -2,4%

USD/CNH (Offshore) 6,6809 -0,23% 6,6962 6,6953 -4,1%

Bitcoin

BTC/USD 11.688,76 +1,99% 11.436,51 11.323,50 +62,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 40,64 40,88 -0,6% -0,24 -28,5%

Brent/ICE 42,39 42,93 -1,3% -0,54 -30,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.901,50 1.900,70 +0,0% +0,80 +25,3%

Silber (Spot) 24,33 24,16 +0,7% +0,17 +36,3%

Platin (Spot) 857,35 866,00 -1,0% -8,65 -11,2%

Kupfer-Future 3,07 3,06 +0,1% +0,00 +8,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err

(END) Dow Jones Newswires

October 19, 2020 16:16 ET (20:16 GMT)

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