22.04.2016 15:46:48

MÄRKTE USA/Wall Street vor lustlosem Wochenausklang

   Von Barbara Kollmeyer

   NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem der Wall Street nach ihrem jüngsten Höhenflug bereits am Vortag erkennbar die Luft ausgegangen ist, sind potenzielle Treiber auch zum Wochenschluss rar. Doch so ganz wollen Händler die Hoffnung noch nicht beerdigen, eventuell doch mit einem Aufschlag ins Wochenende gehen zu können. Sie setzen auf die Berichtsperiode. "Die bisherige Woche kann durchaus als eine positive für den Aktienmarkt gewertet werden. Der jüngste Rücksetzer stellt nichts anderes als etwas ausgedehnte Gewinnmitnahmen dar, aber ein schwaches Bündel an Geschäftszahlen in der vergangenen Nacht ist mehr als ein Dämpfer der zuletzt optimistischen Atmosphäre und könnte schnell am Markt sauer aufstoßen", sagt IG-Analyst Chris Beauchamp.

   Vor allem Microsoft und Alphabet haben enttäuscht und bremsen die Kauflaune. Als makroökonomischer Impulsgeber könnte der Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im April fungieren, der im frühen Handel veröffentlicht wird. Aktuell lässt der Aktienterminmarkt keinen Schluss über die Eröffnungstendenz am Kassamarkt zu, der Markt stagniert.

Ölpreise drehen ins Plus Die Ölpreise drehen derweil ins Plus. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,8 Prozent auf 43,54 US-Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent legt um 0,4 Prozent auf 44,70 Dollar je Fass zu. Beide Ölsörten stehen vor üppigen Wochenaufschlägen, nachdem die US-Förderung zuletzt deutlich gesunken war. Händler verweisen zudem auf Lieferausfälle in Kuwait, Nigeria und Venezuela, die zuletzt einen eher bullischen Unterton am Ölmarkt etabliert hatten.

   Am Devisenmarkt zieht der Dollar zum Yen deutlich an. Berichten zufolge plant die Bank of Japan, neben dem Einlagensatz auch den Kreditzins in den negativen Bereich zu senken. Dies belastet die japanische Währung, der US-Dollar klettert auf 110,93 Yen nach Wechselkursen um 109,43 am Vorabend. Der Euro zeigt sich mit 1,1253 Dollar etwas schwächer als mit 1,1282 am Vorabend. Die Dollarstärke drückt den Goldpreis auf 1.244 Dollar nach einem Vortageshoch von 1.270.

Renditen steigen weiter Am Rentenmarkt bleiben die Notierungen unter Druck, die Kurse der Treasurys waren am Vortag mit den europäischen Staatsanleihen gefallen. Die Worte von EZB-Präsident Mario Draghis seien am Rentenmarkt weniger pessimistisch interpretiert worden, weshalb sich Anleger von Staatspapieren getrennt hätten. Zudem wird von der US-Notenbank ein Signal für Zinserhöhungen in der Folgewoche erwartet. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um einen weiteren Basispunkt auf 1,88 Prozent.

Mehr Schatten als Licht bei Geschäftsberichten Unter den Einzelaktien fallen General Electric (GE) vorbörslich um 1,1 Prozent. Der US-Industriekonzern ist im ersten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Den Umsatz steigerte das Unternehmen jedoch, bereinigt erzielte GE einen Gewinn über Markterwartung. Caterpillar überzeugt Anleger nicht, die Titel geben 2,6 Prozent nach. Der Baumaschinenhersteller hat im ersten Quartal deutlich weniger umgesetzt und verdient als im Vorjahr und kappte daher seine Jahresprognose.

   American Airlines ermäßigen sich um 3,3 Prozent. Die Fluggesellschaft hat im ersten Quartal knapp ein Viertel weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Dies war einem negativen Steuereffekt geschuldet, ohne den der Gewinn trotz eines Umsatzrückgangs gestiegen wäre. Einen Lichtblick liefert die Fast-Food-Kette McDonald's, die im ersten Quartal deutlich mehr Kunden in ihre Restaurants gelockt hat. Der Konzern übertraf die Erwartungen. Die Aktie steigt um 1,9 Prozent.

   Microsoft verlieren 5,4 Prozent. Der Softwaregigant konnte in seinem dritten Geschäftsquartal zwar mit seinem Cloud-Geschäft weiter punkten, Gewinn und Umsatz gingen allerdings zurück und verfehlten die Analystenschätzungen. Alphabet verfehlte die Erwartungen ebenfalls, trotz eines Gewinnanstiegs im ersten Quartal. Für die Aktie der Google-Mutter geht es 4,8 Prozent abwärts. Bei Visa fällt der Kurs um 3,3 Prozent. Der Kreditkartenanbieter steigerte den Gewinn im zweiten Quartal zwar um 10 Prozent und blieb damit wie beim Umsatz im Rahmen der Erwartungen, warnte jedoch auch vor Schwäche in China, Brasilien und in von Öl abhängigen Ländern.

AMD setzen Glanzpunkt Der Chiphersteller Advanced Micro Devices (AMD) hat dagegen im ersten Quartal viel besser abgeschnitten als erwartet. Zudem äußerte sich der Intel-Konkurrent für das zweite Quartal überraschend optimistisch. Der Kurs der Aktie explodiert geradezu um 28,2 Prozent. Der Kurs der Kaffeehauskette Starbucks fällt um 3,4 Prozent. Starbucks steigerte den Gewinn im zweiten Quartal zwar um 16 Prozent, verfehlte aber beim Umsatz in neu eröffneten Filialen die Erwartungen. === DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.32 Do, 17.51 % YTD EUR/USD 1,1248 -0,41% 1,1295 1,1298 +3,6% EUR/JPY 125,01 +0,09% 124,90 123,59 -2,0% EUR/CHF 1,0996 -0,12% 1,1009 1,0987 +1,1% GBP/EUR 1,2786 +0,60% 1,2709 1,2685 -5,9% USD/JPY 111,15 +0,51% 110,58 109,41 -5,3% GBP/USD 1,4382 +0,18% 1,4355 1,4335 -2,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   April 22, 2016 09:16 ET (13:16 GMT)

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