07.03.2022 14:53:40

MÄRKTE USA/Wall Street vor leichten Abgaben mit Hoffnung im Ukraine-Krieg

NEW YORK (Dow Jones)--Die Abgaben an den globalen Börsen im Zuge des Ukraine-Krieges dürften am Montag auch vor der Wall Street nicht Halt machen. Allerdings hat sich die Abwärtsdynamik am Aktienterminmarkt etwas entspannt, die Futures kommen deutlich von ihren Tagestiefs zurück. Die Außenminister Russlands und der Ukraine kommen nach Angaben aus Moskau und Ankara am Donnerstag für Gespräche in der Türkei zusammen. Das Treffen von Sergej Lawrow und Dmytro Kuleba soll in Antalya stattfinden, erklärte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu. Die Regierung in Moskau bestätigte dies. Der Markt klammere sich an jeden Strohhalm im Ukraine-Krieg, heißt es im Handel.

Auch die Ölpreisexplosion, die zuvor massiv belastet hatte, schwächt sich wieder etwas ab mit den Schlagzeilen um das Treffen auf Regierungsebene der Kriegsgegner. Der Aktienterminmarkt deutet nur noch auf eine etwas leichtere Eröffnungstendenz am Kassamarkt hin. Damit dürfte die jüngste Talfahrt der Wall Street aber anhalten. Die Analysten der Citigroup haben infolge der Baisse ihr Jahresendziel für den S&P-500 auf 4.700 von zuvor 5.100 Punkten gesenkt.

Ölpreisrally schwächt sich ab

Händler sprechen von einem Ölpreisschock angesichts der immer lauter werdender Forderungen nach einem Importstopp russischen Öls und Erdgases im Westen. Laut US-Außenminister Anthony Blinken prüfen die USA und ihre Verbündeten einen Boykott russischer Erdölimporte. Bislang ist der Energiebereich von den Sanktionen noch weitgehend unberührt. Russland steht für 45 Prozent der europäischen Gasimporte, wie aus Daten der Internationalen Energie-Agentur hervorgeht. Der Preis der Nordseesorte Brent schoss mit der Debatte um einen russischen Erdölboykott um rund 10 Prozent bis auf 139 US-Dollar pro Fass in die Höhe - aktuell wird das Barrel mit 122 Dollar gehandelt.

Ein Einlenken des russischen Aggressors in der Ukraine ist aber nicht zu beobachten. Die russische Armee setzt ihre Angriffe auf Städte in der Ukraine unvermindert fort. Analyst Massimo Bonisoli von Equita sagt, russisches Erdöl sei schwer zu ersetzen. "Die galoppierenden Rohstoffpreise werden natürlich die Wirtschaft unter Druck setzen", ergänzt Aktienstratege Peter Garnry von Saxo Bank mit Verweis auf die bereits bestehende hohe Inflation.

Sichere Häfen verlieren an Zuspruch

Waren vermeintlich sichere Häfen wie zum Beispiel Gold zunächst noch gesucht, lässt der Zuspruch mittlerweile mit den Schlagzeilen um das Treffen von Kuleba und Lawrow nach. Die Feinunze hatte zwischenzeitlich mehr als 2.000 Dollar gekostet, nun dreht der Preis sogar leicht ins Minus - steigende Marktzinsen und der feste Dollar begünstigen Gewinnmitnahmen. Im Goldhandel warnt man zudem, Russland könne Teile der Goldreserven auf den Markt werfen, sollten die Einnahmen der Rohstoffexporte sinken.

Die Flucht in den vermeintlich sicheren Dollarhafen hält an, der Dollarindex gewinnt noch 0,3 Prozent, nachdem er zuvor bereits deutlich höher gehandelt worden ist. Am Rentenmarkt sinken die Kurse dagegen. Hier steht die galoppierende Inflation mit dem Anziehen der Rohstoff- und Energiepreise mit Mittelpunkt, die Renditen steigen daher.

Am Aktienmarkt steigen vorbörslich die Ölwerte von Exxon Mobil (+1%) und Chevron (+0,9%) dank der sehr festen Ölpreise. Im Sektor geht es für Occidental Petroleum um weitere 6,8 Prozent nach oben. Zusätzlich zu den steigenden Ölpreisen erhält der Kurs Rückenwind von der Nachricht, dass die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway von Investorenlegende Warren Buffett ihren Anteil aufgestockt hat.

Clover Health Investments springen gar um 9,1 Prozent empor. Direktorin Chelsea Clinton hat zuletzt ein größeres Paket an dem Unternehmen gekauft, dessen Aktienkurs in diesem Jahr bereits um über 40 Prozent eingebrochen ist.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,53 +4,8 1,48 80,2

5 Jahre 1,69 +4,7 1,64 42,6

7 Jahre 1,76 +5,6 1,70 31,7

10 Jahre 1,78 +5,0 1,73 27,1

30 Jahre 2,19 +3,5 2,16 29,5

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:34 Uhr Fr, 17:27 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0903 -0,2% 1,0884 1,0918 -4,1%

EUR/JPY 125,71 +0,1% 125,27 125,29 -4,0%

EUR/CHF 1,0076 +0,5% 1,0023 1,0030 -2,9%

EUR/GBP 0,8269 +0,2% 0,8234 0,8260 -1,6%

USD/JPY 115,29 +0,3% 115,09 114,78 +0,2%

GBP/USD 1,3185 -0,4% 1,3219 1,3215 -2,6%

USD/CNH (Offshore) 6,3233 -0,0% 6,3226 6,3276 -0,5%

Bitcoin

BTC/USD 38.744,14 -0,6% 37.975,49 40.637,22 -16,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 118,16 115,68 +2,1% 2,48 +58,7%

Brent/ICE 122,13 118,11 +3,4% 4,02 +58,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.968,74 1.974,50 -0,3% -5,76 +7,6%

Silber (Spot) 25,42 25,72 -1,1% -0,29 +9,1%

Platin (Spot) 1.115,30 1.118,50 -0,3% -3,20 +14,9%

Kupfer-Future 4,98 4,93 +1,0% +0,05 +11,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/sha

(END) Dow Jones Newswires

March 07, 2022 08:53 ET (13:53 GMT)

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