29.07.2019 18:31:43

MÄRKTE USA/Wall Street vor Fed und Handelsgesprächen uneinheitlich

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street zeigt sich am Montag ohne klaren Trend. Im Vorfeld wichtiger Termine im Wochenverlauf wagt sich kaum jemand aus der Deckung. So stellt die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch das beherrschende Thema. Der US-Zinstermin Markt preist aktuell einen "kleinen" Zinsschritt mit 76 Prozent Wahrscheinlichkeit ein und einen "großen" von 50 Basispunkten mit 24 Prozent. Die erste Zinssenkung seit 2008 gilt aber allgemein als beschlossene Sache. "Die Fed will eine weiche Landung kreieren und greifbareren Anzeichen einer Verlangsamung des Wachstums vorgreifen - sie fühlt, dass sie den Spielraum hat, das zu tun, weil es keine Inflation gibt", erläutert Investmentstratege Xavier Baraton von HSBC Global Asset Management.

Zudem gehen die zuletzt festgefahrenen Handelsgespräche zwischen den USA und China weiter. Große Fortschritte dürften hier jedoch nicht zu erwarten sein. Und schließlich steht am Freitag noch der US-Arbeitsmarktbericht für Juli auf der Agenda. Die US-Berichtssaison kommt erst am Dienstag wieder in Fahrt, wenn unter anderem Merck & Co, Pfizer und Procter & Gamble und nachbörslich AMD und Apple ihre Quartalszahlen vorlegen werden.

Der Dow-Jones-Index gewinnt gegen Mittag US-Ostküstenzeit 0,2 Prozent auf 27.237 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,2 Prozent und für den Nasdaq-Composite gar 0,7 Prozent nach unten. Die Verluste im Technologiesegment werden mit Gewinnmitnahmen erklärt, nachdem die Sektor im Juli bislang dem breiten Markt klar vorausgeeilt ist. Twitter, Alphabet und Snap fallen zwischen 0,5 und 1,5 Prozent.

Fusion zwischen T-Mobile US und Sprint weiter Thema

Unter den Einzelwerten bleibt die am Freitag vom US-Justizministerium unter Auflagen genehmigte Fusion von T-Mobile US mit Sprint weiter ein Thema. So wollen einige US-Bundesstaaten gegen den Zusammenschluss klagen. Zudem müssen beide Unternehmen umfangreiche Aktiva an den Satellitenfernsehanbieter Dish abgeben, der in den US-Mobilfunkmarkt einsteigt. Damit bleibt die Zahl der Anbieter bei vier, was hohen Preisdruck verhindern soll - aber den Wettbewerb aus Unternehmenssicht verschärft. Die Aktien von T-Mobile US und Sprint verlieren 2,4 bzw. 3,0 Prozent. Am Freitag hatten die Papiere deutliche Gewinne verzeichnet.

Eine Fusion steht im Pharmasektor an. Pfizer und der Generikahersteller Mylan legen ihr patentfreies Arzneimittelgeschäft zusammen. Das neue Unternehmen käme 2020 auf einen Umsatz von 19 bis 20 Milliarden Dollar. Die Konzerne erwarten Synergien von rund 1 Milliarde Dollar. Die Aktien von Mylan klettern 10,7 Prozent, denn das Unternehmen übertraf zudem mit den Ergebnissen für das zweite Quartal die Erwartungen. Auch Pfizer hat Geschäftszahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Hier lag zwar der Gewinn je Aktie über den Prognosen, doch blieb der Umsatz hinter den Marktschätzungen zurück. Auch wurde der Ausblick für das Gesamtjahr gesenkt. Die Aktie fällt um 1,4 Prozent.

Die Aktie von Lexicon Pharmaceuticals bricht 71,5 Prozent ein. Der französische Partner Sanofi hat die Kooperation beim Diabetesmedikament Zynquista beendet. Bisher hatten beide Unternehmen bei der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung des Produkts zusammengearbeitet. Parker-Hannifin geben um 0,9 Prozent nach, das Maschinenbauunternehmen übernimmt Exotic Metals Forming in einer mit 1,56 Milliarden Dollar bewerteten Transaktion.

Dollar vor Sitzung der US-Notenbank wenig verändert

Der US-Dollar bewegt sich vor der Fed-Zinsentscheidung nur wenig, der ICE-Dollarindex steigt um 0,1 Prozent. Dass er nach den starken US-BIP-Zahlen am Freitag nicht zugelegt habe, ergibt nach Meinung von Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen Sinn. Denn die erwartete Zinssenkung der Fed werde dadurch nicht abgeblasen. Zugleich sehe es nicht danach aus, als könnte irgendetwas den Dollar nennenswert unter Abwärtsdruck setzen - auch nicht die Äußerungen von US-Präsident Donald Trump, nach denen er Interventionen zur Schwächung der US-Währung noch nicht ausgeschlossen habe. Die andauernde Dollar-Stärke zeige, dass der Markt diese Drohungen nicht allzu ernst nehme. Der Euro notiert bei 1,1141 etwas über Wochenschluss.

Dagegen steht das Pfund weiterhin unter Druck und fällt mit 1,2212 Dollar im Verlauf auf den tiefsten Stand seit März 2017. Investoren fliehen aus Sterling wegen der erhöhten Unsicherheit, dass der neue Premierminister Boris Johnson die Europäische Union ohne ein Abkommen verlässt, wie Jeremy Stretch, Währungsstratege bei CIBC, erläutert. Der zur Stärke neigende Dollar unterstütze diese Bewegung noch. Aktuell geht das Pfund mit 1,2230 Dollar um nach 1,2386 Dollar im späten US-Handel am Freitag.

Volatil zeigen sich die Ölpreise. Die Sorgen um eine nachlassende Nachfrage belaste das Sentiment leicht, heißt es. Daneben seien die Blicke allerdings auch auf den Konflikt mit dem Iran gerichtet. Großbritannien entsendet ein weiteres Kriegsschiff zur Eskortierung von Tankern in die Region. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI gewinnt 0,4 auf 56,40 Dollar, Brent erhöht sich um 0,1 Prozent auf 63,54 Dollar.

Der Goldpreis zeigt sich mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 1.421 Dollar - gestützt von der Aussicht auf sinkende Zinsen. Auch die Spannungen im Nahen Osten helfen etwas. Fallende Marktzinsen am Rentenmarkt und steigende Notierungen werden ebenfalls mit der erwarteten Zinssenkung erklärt. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen reduziert sich um 1,3 Basispunkte auf 2,05 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 27.236,80 0,16 44,35 16,76

S&P-500 3.019,34 -0,22 -6,52 20,44

Nasdaq-Comp. 8.275,48 -0,66 -54,73 24,72

Nasdaq-100 7.969,53 -0,59 -47,42 25,90

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,85 0,0 1,85 64,8

5 Jahre 1,83 -1,3 1,85 -9,0

7 Jahre 1,93 -1,8 1,94 -32,1

10 Jahre 2,05 -1,3 2,07 -39,0

30 Jahre 2,58 -1,1 2,59 -48,5

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.15 Uhr Fr, 17.28 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1140 +0,11% 1,1126 1,1122 -2,8%

EUR/JPY 121,25 +0,26% 120,87 120,84 -3,6%

EUR/CHF 1,1050 -0,02% 1,1049 1,1046 -1,8%

EUR/GBP 0,9119 +1,44% 0,8997 0,8977 +1,3%

USD/JPY 108,84 +0,16% 108,64 108,67 -0,7%

GBP/USD 1,2217 -1,31% 1,2363 1,2388 -4,3%

Bitcoin

BTC/USD 9.561,75 +1,24% 9.559,25 9.765,25 +157,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,48 56,20 +0,5% 0,28 +18,1%

Brent/ICE 63,55 63,46 +0,1% 0,09 +15,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.420,44 1.418,44 +0,1% +2,00 +10,8%

Silber (Spot) 16,41 16,39 +0,1% +0,02 +5,9%

Platin (Spot) 876,96 865,17 +1,4% +11,79 +10,1%

Kupfer-Future 2,72 2,69 +1,3% +0,03 +2,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

July 29, 2019 12:32 ET (16:32 GMT)

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