19.10.2016 16:40:46
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MÄRKTE USA/Wall Street vor Beige Book kaum verändert
NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem die Wall Street am Vortag leichte Gewinne ins Ziel gerettet hat, gehen Anleger am Mittwoch mit sehr verhaltenem Mut in die Sitzung. Im frühen Geschäft gewinnt der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent auf 18.194 Punkte, der S&P-500 legt um 0,1 Prozent zu und der Nasdaq-Composite verliert in gleicher Höhe. Zwar verbuchte die Wall Street am Vorabend die höchsten Aufschläge im laufenden Monat. Allerdings blieb es bei dem seit einiger Zeit zu beobachtenden Muster, dass der US-Aktienmarkt frühe Gewinne nicht bis zur Schlussglocke verteidigen kann.
Händler sehen darin kein gutes Zeichen für den Aktienmarkt in den USA. Allerdings dürfte es nicht ganz so arg kommen wie am "Schwarzen Montag" 1987, als die Börsen weltweit abstürzten. Dieser Schreckenstag jährt sich am Mittwoch zum 29. Mal. Wenig Erbauliches liefert indes der Immobilienmarkt: Die Neubauaktivität in den USA hat im September entgegen den Erwartungen den zweiten Monat nacheinander einen kräftigen Dämpfer erhalten. Besserung könnte sich allerdings in den kommenden Monaten einstellen, denn es wurden spürbar mehr Baugenehmigungen erteilt als prognostiziert.
Beige Book im Fokus Neben den Immobiliendaten warten Händler auf das sogannente "Beige Book". Dieser Konjunkturbericht der US-Notenbank wird im späten Handelsverlauf bekannt gegeben. Mehrheitlich preist der Zinsterminmarkt eine Leitzinserhöhung im Dezember ein.
Daher sollte der Bericht in einem insgesamt positiven Grundton gehalten werden. Eine negative Einschätzung der US-Konjunkturentwicklung passe nicht zu einer anstehenden Zinsanhebung, heißt es im Handel. Schwache Konjunktursignale könnten somit durchaus marktstützende Impulse aussenden, denn eine Verschiebung der Zinserhöhung käme dem Aktienmarkt nicht ungelegen. Im Verlauf äußern sich zudem einige Vertreter der Federal Reserve, die die Zinsdebatte weiter befeuern könnten.
US-Banken überzeugen Die Berichtsperiode in den USA läuft zumindest im Bankensektor äußerst rund. Mit Morgan Stanley hat eine weitere Branchenvertreterin überzeugt. Das Finanzhaus hat im dritten Quartal mehr verdient und eingenommen als erwartet und reiht sich damit bei den anderen US-Großbanken ein: Sie alle haben von einer Erholung ihrer Handelsgeschäfte profitiert. Der Kurs zieht um 1,3 Prozent an.
Der Dollar bewegt sich trotz der schwachen Immobilliendaten kaum, der Euro geht mit 1,0963 Dollar um und damit knapp unter Vorabendniveau. Zum Yen schwächelt der Greenback jedoch. "Auch wenn es eine Menge Optimismus darüber gibt, dass die Fed im Dezember die Zinsen erhöhen wird, ist die Sache keineswegs in Stein gemeißelt und könnte den Dollar daher belasten", warnt Analyst Lukman Otunuga von FXTM.
Wenig Bewegung gibt es auch bei den US-Renten, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verharrt bei 1,75 Prozent. Die Anleger halten sich Teilnehmern zufolge auch deshalb zurück, weil sie ihr Pulver für einen demnächst an den Markt kommenden internationalen Bond Saudi-Arabiens trocken halten wollen. Am Goldmarkt scheinen Anleger nicht auf eine baldige Zinserhöhung zu setzen, denn der Goldpreis steigt auf 1.271 Dollar nach Kursen um 1.262 am Vorabend.
Mit Erdöl verteuert sich ein weiterer Rohstoff. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI gewinnt 1,6 Prozent auf 51,11 Dollar, Brent zieht in ähnlicher Größenordnung an. Der Abschwung bei den Ölpreisen ist nach Einschätzung des saudischen Ölministers Khalid al-Falih an sein Ende gekommen. Nun deute sich der Beginn eines Aufwärtszyklus' an, sagte er. Die Vereinbarungen von Algier innerhalb der Opec mit dem Ziel einer Förderbegrenzung würden eine bessere Balance zwischen Angebot und Nachfrage unterstützen, die bereits auf dem Weg sei. Positiv sei auch, dass es bei nachfolgenden Gesprächen mit Nicht-Opec-Mitgliedern eine Annäherung gegeben habe. Rückenwind kommt zudem von den Daten des US-Branchenverbandes API. Demnach sanken die US-Ölvorräte in der vergangenen Woche erneut. Im späteren Tagesverlauf werden auch die offiziellen Ölvorratsdaten berichtet.
Berichtsperiode auf vollen Touren Trotz besser als erwartet ausgefallener Drittquartalszahlen gerät der Intel-Kurs 5,5 Prozent unter Druck. Als Grund nennen Händler einen enttäuschenden Ausblick des Halbleiterherstellers auf das vierte Quartal. Der Ölfeldausrüster Halliburton hat im ersten Geschäftsquartal zwar erneut deutlich weniger umgesetzt, dafür allerdings überraschend einen Gewinn erzielt. Nach der Krise der vergangenen zwei Jahre seien die Ergebnisse absolut zufriedenstellend, so Halliburton-CEO Dave Lesar. Anleger pflichten ihm bei, der Kurs legt um 3,3 Prozent zu.
Yahoo gewinnen 2,9 Prozent nach im Kerngeschäft übertroffenen Erwartungen im Berichtsquartal. Einen Kurseinbruch verzeichnet die Aktie des LED-Halbleiterherstellers Cree, nachdem die Behörden erneut weitere Informationen zum beabsichtigen Verkauf der Tochter Wolfspeed an Infineon angefordert haben, durch den sich Cree stärker auf das Kerngeschäft besinnen will. Zudem kommt der Ausblick von Cree nicht gut an, während die Geschäftszahlen für das erste Geschäftsquartal zumindest gewinnseitig besser ausgefallen sind als erwartet. Cree rutschen um 13,7 Prozent ab.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.195,60 0,19 33,66 4,42 S&P-500 2.140,85 0,06 1,25 4,74 Nasdaq-Comp. 5.239,12 -0,09 -4,72 4,63 Nasdaq-100 4.836,05 -0,08 -3,67 5,29DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.45 Uhr Di, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,0963 -0,17% 1,0982 1,0983 +1,0% EUR/JPY 113,2250 -0,67% 113,9929 114,04 -26,7% EUR/CHF 1,0853 -0,16% 1,0871 1,0871 -0,2% EUR/GBP 0,8915 -0,09% 0,8945 1,1209 +21,1% USD/JPY 103,29 -0,49% 103,81 103,85 -12,0% GBP/USD 1,2299 +0,19% 1,2276 1,2312 -16,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,12 50,29 +1,7% 0,83 +18,0% Brent/ICE 52,33 51,68 +1,3% 0,65 +17,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.269,97 1.263,44 +0,5% +6,53 +19,7% Silber (Spot) 17,65 17,63 +0,1% +0,02 +27,7% Platin (Spot) 942,50 945,00 -0,3% -2,50 +5,7% Kupfer-Future 2,09 2,11 -0,6% -0,01 -2,9% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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October 19, 2016 10:09 ET (14:09 GMT)
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