01.05.2017 22:50:42
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MÄRKTE USA/Wall Street uneinheitlich - Apple auf Allzeithoch
Von Victor Reklaitis, Anora Mahmudova und Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Während viele Aktienbörsen rund um den Globus geschlossen blieben, haben Anleger an der Wall Street etwas aufgeatmet. Für Entspannung sorgte wieder einmal die Politik: Denn die Regierung bleibt nun bis Ende September handlungsfähig. Der befürchtete "Government Shutdown", der Regierungsstillstand, wurde mindestens bis dahin abgewendet. Gebremst wurde der Markt allerdings von schwachen Daten. Apple zogen dagegen vor dem Geschäftsausweis am Dienstagabend um 2,1 Prozent an und kletterten auf Allzeithoch. Der Dow-Jones-Index büßte 0,1 Prozent auf 20.914 Punkte ein. Der S&P-500 gewann 0,2 Prozent und der Nasdaq-Composite kletterte gar um 0,7 Prozent und markierte ein weiteres Allzeithoch. Apple zogen den gesamten Technologiesektor (plus 1,2 Prozent) mit nach oben und beflügelten somit auch die technologielastige Nasdaq. Das Umsatzvolumen sank auf 0,754 (Freitag: 1,021) Milliarden Aktien. Den 1.696 (1.152) Kursgewinnern standen an der NYSE 1.279 (1.834) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 121 (113) Titel.
Im Haushaltsstreit zwischen Demokraten und Republikanern gab es einen Kompromissvorschlag. Sollten sich die Abgeordneten in dieser Woche darauf verständigen, sei die ab Freitag erneut drohende Lahmlegung der Regierungseinrichtungen bis zum Ende des Haushaltsjahrs 2017 am 30. September abgewendet, teilten führende Politiker mit. "Investoren zeigen sich erleichtert, dass eine Abmachung, die die Regierung etwas länger handlungsfähig hält, auf den Weg gebracht ist", sagte Chefhändler Ian Winer von Wedbush Securities. Im nun gefundenen Kompromissvorschlag fand sich die Finanzierung der umstrittenen Mauer an der Grenze zu Mexiko nicht. Erst am vergangenen Freitag hatten beide Kammern des Kongresses eine Brückenfinanzierung bis zum 5. Mai beschlossen.
Schwache Daten bremsen Für etwas Ernüchterungen sorgten die Konjunkturdaten, denn die Dynamik der US-Industrie hat im April stärker nachgelassen. Der ISM-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes sank deutlicher als befürchtet. Auf eine nachlassende Dynamik in der Industrie deutete auf der gesunkene Markit-Einkaufsmanagerindex. Auch die Bauausgaben im März enttäuschten. Derweil stellt die US-Inflation die US-Notenbank nicht unter verstärkten Handlungsdruck. Das von der Federal Reserve favorisierte PCE-Preismaß stieg im März auf Jahressicht weniger deutlich als noch im Vormonat und lag zudem unter dem Inflationsziel der Fed. Im Vergleich zum Vormonat ermäßigte sich der Index sogar - es war der erste Rückgang seit über einem Jahr.
Der Dollar reagierte auf die Daten praktisch nicht. Der Euro ging im späten Handel bei 1,0897 Dollar um und damit zu Wechselkursen wie zum Wochenschluss. Zwischenzeitlich gestützt worden war die Gemeinschaftswährung von der Innenpolitik in Italien. Dort hatte der frühere Ministerpräsident Matteo Renzi sein politisches Comeback eingeleitet: Am Sonntag wurde er wieder zum Chef der regierenden Demokratischen Partei (PD) gewählt. Händler verbinden mit Renzi die Hoffnung auf Reformen in Italien. Nach Vereitelung des Regierungsstillstandes legte der Greenback zum Yen etwas zu. Die japanische Devise hatte zuvor von ihrer Reputation als vermeintlich sicherer Hafen angesichts der Budgetkrise in den USA profitiert.
Fed belastet Gold und Renten Neben dem Yen büßten auch die vermeintlich sicheren Häfen Gold und US-Renten angesichts des Haushaltskompromisses in den USA an Attraktivität ein. Als weiteren Belastungsfaktor machten Marktakteure äußerst optimistische Wachstumsprognosen der Fed-Filiale in Atlanta von 4,3 Prozent für das zweite Quartal aus. Der Goldpreis fiel daraufhin auf ein Dreiwochentief und verlor letztlich 0,9 Prozent auf 1.258 Dollar je Feinunze. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg parallel um vier Basispunkte auf 2,32 Prozent. Selbst die schwachen Daten stützten weder Gold noch Anleihekurse.
Am Erdölmarkt blieben die Preise übergeordnet unter Druck und schlossen in der Nähe eines Fünfwochentiefs. Nach jeder Erholung folgt der nächste Preisrutsch. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 1,0 Prozent auf 48,84 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent um 1,0 Prozent um 51,52 Dollar. Die Sorge vor einer Überversorgung durch eine steigende US-Förderung verhinderte eine nachhaltige Erholung der Rohölpreise. Daten von Baker Hughes hatte zuletzt das gewohnte Bild gezeigt: Auch in der Vorwoche war die Zahl der in den USA aktiven Bohranlagen gestiegen. Zudem hatte Libyen die Produktion auf das höchste Niveau seit 2014 gesteigert. Druck kam aber auch von sinkenden Benzinpreisen. Die Raffinerien in den USA hatten zuletzt ihren Ausstoß kräftig erhöht und für randvolle Benzinlager gesorgt.
Unter den Einzelaktien kletterten Tribune Media um 6,0 Prozent. Um das Medienunternehmen zeichnet sich Kreisen zufolge ein Bieterstreit ab. Wie mit der Situation vertraute Personen sagten, sollen an dem Konzern die Sinclair Broadcast Group, 21st Century Fox in Zusammenarbeit mit Blackstone sowie die Nexstar Media Group interessiert sein. Die Frist für die endgültigen Gebote an Tribune Media soll am Donnerstag enden.
Neurotrope stürzten dagegen um 62,9 Prozent ab. Die Pharmagesellschaft veröffentlichte eine Studie zu einem Alzheimer-Medikament, die auf heftige Kritik aus dem Investorenkreis stieß. Der Bezahlsender Dish Network berichtete Gewinnkennziffern über, Umsätze aber unter Markterwartungen. Die Titel verloren 2,3 Prozent. Auch der Pharmavertrieb Cardinal Health überzeugte nur gewinnseitig und enttäuschte auf der Erlösseite. Der Kurs gab um 0,6 Prozent nach.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.913,46 -0,13 -27,05 5,82 S&P-500 2.388,33 0,17 4,13 6,68 Nasdaq-Comp. 6.091,60 0,73 44,00 13,16 Nasdaq-100 5.629,63 0,83 46,10 15,75US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,29 2,8 1,26 8,8 5 Jahre 1,84 2,8 1,81 -8,7 7 Jahre 2,13 3,4 2,09 -12,1 10 Jahre 2,32 3,9 2,28 -12,5 30 Jahre 3,01 5,4 2,95 -6,2
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:18 Do, 17:25 % YTD EUR/USD 1,0898 +0,24% 1,0872 1,0866 +3,6% EUR/JPY 121,85 +0,80% 120,88 120,76 -0,9% EUR/CHF 1,0858 +0,38% 1,0817 1,0814 +1,4% EUR/GBP 0,8457 +0,38% 0,8425 1,1881 -0,8% USD/JPY 111,81 +0,54% 111,21 111,17 -4,4% GBP/USD 1,2887 -0,12% 1,2903 1,2907 +4,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,74 49,33 -1,2% -0,59 -13,7% Brent/ICE 51,44 52,05 -1,2% -0,61 -12,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.257,11 1.268,10 -0,9% -10,99 +9,2% Silber (Spot) 16,91 17,22 -1,8% -0,31 +6,2% Platin (Spot) 931,45 948,85 -1,8% -17,40 +3,1% Kupfer-Future 2,65 2,60 +2,1% +0,06 +5,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf
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May 01, 2017 16:20 ET (20:20 GMT)
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