19.01.2022 18:26:40

MÄRKTE USA/Wall Street stabilisiert sich nach Vortagesverlust

NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kräftigen Abgaben des Vortages stabilisiert sich die Wall Street zur Wochenmitte. Die Indizes pendeln mal ins Minus und mal ins Plus. Die Zinsängste seien allgegenwärtig, heißt es im Handel. Daran ändern auch aktuell leicht sinkende Marktzinsen nichts. Bei der jüngsten Volatilität "geht es wirklich nur um Inflation und darum, wie aggressiv die Zentralbanken ihr entgegenwirken werden", sagt Marktstratege Brian O'Reilly von Mediolanum Asset Management. Die Inflation könne das Wirtschaftswachstum bremsen, weil sie die Nachfrage dämpfe. Daher sei der Markt auf jeden Fall nervös, so der Experte. Der Dow-Jones-Index gewinnt gegen Mittag US-Ostküstenzeit 0,2 Prozent auf 35.455 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,3 Prozent nach oben, der Nasdaq-Composite steigt um 0,4 Prozent.

Befeuert werden die ohnehin schon hohen Inflationsängste von der anhaltenden Ölpreisrally. Galten bis zu vier Zinserhöhungen 2022 durch die US-Notenbank bereits als ausgemachte Sache, halten erste Börsianer auch eine fünfte Erhöhung nicht für ausgeschlossen. Wenngleich mit einer ersten Erhöhung erst im März, nach Abschluss des Wertpapierkaufprogramms, gerechnet wird, rückt die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche immer stärker in den Fokus. Positive Immobiliendaten spielen derweil keine Rolle.

Anders verhält es sich mit positiven Geschäftsausweisen, die für etwas Zuversicht sorgen. Überzeugende Geschäftszahlen haben Bank of America und Morgan Stanley vorgelegt. Auch Unitedhealth und Procter & Gamble liegen mit ihren Ergebnissen über den Erwartungen.

Bank of America und Morgan Stanley übertreffen Erwartungen

Die Quartalsergebnisse von Bank of America und Morgan Stanley haben die Markterwartungen übertroffen. Bank of America hat im vierten Quartal dank höherer Einnahmen sowie einer Auflösung von Risikorückstellungen deutlich mehr verdient und die Gewinnerwartungen übertroffen. Der Aktienkurs steigt um 1,2 Prozent.

Morgan Stanley hat den Gewinn im vierten Quartal stärker gesteigert als erwartet. Die Bank profitierte von höheren Einnahmen, die vor allem der Vermögensverwaltung und dem Investmentbanking zu verdanken waren. Die Titel steigen um 1,5 Prozent. Im Bankensektor geraten U.S. Bancorp (-6,4%) unter Druck. Die Bank legte durchwachsene Geschäftszahlen vor. Im Handel werden sinkende Einnahmen und höhere Arbeitskosten moniert.

Der US-Konsumgüterhersteller Procter & Gamble (P&G) hat trotz gestiegener Preise ein weiteres Quartal mit starkem Umsatzwachstum verbucht. P&G hat die Umsatzprognose für das am 30. Juni zu Ende gehende Geschäftsjahr trotz der Erwartung höherer Kosten angehoben. Die Gesellschaft geht davon aus, diese weiterreichen zu können. Die Aktie klettert um 4,2 Prozent.

Unitedhealth (+1,3%) hat im vierten Quartal und Gesamtjahr 2021 besser abgeschnitten als gedacht und die Prognose für das laufende Jahr bekräftigt. SoFi Technologies schießen indes um 15,5 Prozent empor. Der Anbieter von Finanztechnologie erhält von den Regulierungsbehörden eine Banklizenz.

Dollar mit leichten Abgaben - Ölpreise steigen weiter

Der Dollar gibt einen Teil seiner Vortagesgewinne wieder ab. Der Dollar-Index reduziert sich um 0,2 Prozent. Die ING-Analysten sehen aber nur eine Verschnaufpause und setzen auf steigende Dollar-Notierungen. Die steigenden Energiepreise trügen dazu bei, dass die Erwartungen an eine Straffung der Geldpolitik, auch die der Federal Reserve, zunähmen, was den Dollar beflügeln dürfte, so die ING.

Die Ölpreise legen indes weiter zu, nachdem sie am Vortag auf den höchsten Stand seit sieben Jahren geklettert waren. Die weltweite Ölnachfrage wird nach Einschätzung der Internationale Energie-Agentur (IEA) in diesem Jahr das Niveau vor der Pandemie übersteigen. In ihrem monatlichen Ölmarktbericht hob die IEA ihre Wachstumsprognose für die Ölnachfrage für 2022 an. Zudem werden die Ölpreise von den geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und zwischen Russland und dem Westen gestützt. Die Drohungen des Westens gegen den Erdölförderer Russland für den Fall einer Invasion in der Ukraine werden immer heftiger.

"Je nach Entwicklung kann der Ölpreis schnell die Marke von 100 Dollar erreichen", sagt ein Marktteilnehmer. Allerdings sei bei einer Beruhigung zum Beispiel der Ukraine-Krise auch ein kräftiger Rückgang möglich. Der Goldpreis steigt mit fallenden Marktzinsen und der Dollar-Schwäche deutlich - auch befeuert von den Inflationssorgen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 35.455,39 +0,2% 86,92 -2,4%

S&P-500 4.591,65 +0,3% 14,54 -3,7%

Nasdaq-Comp. 14.562,49 +0,4% 55,59 -6,9%

Nasdaq-100 15.276,31 +0,4% 65,55 -6,4%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,01 -2,8 1,04 28,4

5 Jahre 1,61 -4,3 1,65 35,1

7 Jahre 1,78 -5,1 1,83 34,0

10 Jahre 1,84 -3,9 1,87 32,5

30 Jahre 2,16 -3,3 2,19 25,8

DEVISEN zuletzt +/- % Mi,12:20 Di, 17:30 % YTD

EUR/USD 1,1348 +0,2% 1,1345 1,1332 -0,2%

EUR/JPY 129,74 -0,1% 129,92 129,83 -0,9%

EUR/CHF 1,0388 -0,0% 1,0387 1,0392 +0,1%

EUR/GBP 0,8326 -0,1% 0,8317 0,8345 -0,9%

USD/JPY 114,33 -0,2% 114,51 114,58 -0,7%

GBP/USD 1,3629 +0,2% 1,3643 1,3577 +0,7%

USD/CNH (Offshore) 6,3485 -0,2% 6,3503 6,3600 -0,1%

Bitcoin

BTC/USD 42.253,06 -0,6% 42.047,72 41.453,02 -8,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 87,40 85,43 +2,3% 1,97 +16,2%

Brent/ICE 88,84 87,51 +1,5% 1,33 +14,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.841,60 1.813,79 +1,5% +27,81 +0,7%

Silber (Spot) 24,19 23,46 +3,1% +0,73 +3,8%

Platin (Spot) 1.036,55 983,84 +5,4% +52,71 +6,8%

Kupfer-Future 4,47 4,38 +2,0% +0,09 +0,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

January 19, 2022 12:26 ET (17:26 GMT)

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Bank of America Corp. 41,92 -0,64% Bank of America Corp.
Morgan Stanley 117,44 0,84% Morgan Stanley
Procter & Gamble Co. 163,00 0,44% Procter & Gamble Co.
SoFi Technologies 14,84 1,80% SoFi Technologies
U.S. Bancorp 45,47 -1,14% U.S. Bancorp
UnitedHealth Inc. 475,15 0,03% UnitedHealth Inc.