05.06.2020 22:12:47
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MÄRKTE USA/Wall Street setzt Rally nach Arbeitsmarkt-Überraschung fort
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat zum Ende der Woche die Rally der vergangenen Wochen fortgesetzt, angetrieben von einem überraschend positiv ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht. Die Zahlen sind viel besser ausgefallen als erwartet und deuten darauf hin, dass sich die Wirtschaft schneller erholt als gedacht. Dies helfe, die zuletzt gesehene scheinbare Entkopplung des Aktienmarkts von der wirtschaftlichen Entwicklung zu entmystifizieren, kommentierte Anlageexperte Brian Belski von BMO Capital Markets. "Es hilft, an das zu glauben, was der Aktienmarkt uns zeigt".
Der Dow-Jones-Index legte um 3,2 Prozent bzw. 829 Punkte zu auf 27.111 Punkte, der S&P-500 rückte um 2,6 Prozent vor, während der Nasdaq-Composite 2,1 Prozent höher schloss und ein neues Rekordhoch markierte. Dabei standen den 2.529 (Donnerstag: 1.603) Kursgewinnern an der NYSE 465 (1.354) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 37 (65) Aktien.
Am Devisenmarkt bescherten die guten Daten dem Dollar Auftrieb, der Dollar-Index stieg um 0,3 Prozent und der Euro fiel vom Tageshoch über 1,1380, zugleich dem höchsten Stand seit drei Monaten, zurück auf 1,1288 Dollar. Am US-Anleihemarkt fielen mit den guten Daten und der Risikobereitschaft der Anleger die Kurse deutlich, die Renditen zogen entsprechend an. Die Zehnjahresrendite um 6,3 Basispunkte auf 0,89 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Mitte März.
Der Goldpreis fiel, weil das zinslose Edelmetall im Vergleich zu Anleihen nun an Attraktivität verliert, wegen des steigenden Dollar teurer wird und auch als sogenannter sicherer Hafen nicht gesucht ist. Die Feinunze kostete 1.682 Dollar, 30 Dollar weniger als am Vortag.
Ganz anders als erwartet ist die Zahl der Beschäftigten in den USA im Mai um 2,5 Millionen gestiegen. Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang um 8,3 Millionen geschätzt. Mit 13,3 Prozent ist die Arbeitslosenquote damit zugleich klar unter der Prognose von 19,5 Prozent ausgefallen.
Damit weiteten sich die Kursgewinne an den Börsen nochmals aus, nachdem es zuletzt bereits meist nach oben gegangen war angesichts der Hoffnung auf eine schnelle, sogenannte V-förmige Erholung der Wirtschaft, unter anderem wegen umfangreicher Konjunkturstimuli weltweit.
Einem Bloomberg-Bericht zufolge könnte ein weiteres Finanzpaket vom US-Kongress kommen. Die Trump-Administration erwäge, 1 Billion Dollar an weiterem Geld für Konjunkturstimuli, insbesondere für Infrastruktur, zu mobilisieren. Bislang pumpte die US-Regierung bereits 3 Billionen in die Wirtschaft, um damit die Folgen der Corona-Pandemie einzudämmen.
Slack-Aktie stark unter Druck
Der größte Gewinner im Dow waren die Aktien des Index-Schwergewichts Boeing mit einem Plus von 11,5 Prozent. Der Flugzeugbauer hat seinen Platz als wertvollstes Luft- und Raumfahrtunternehmen zurückerobert und übertrifft damit wieder die beiden Wettbewerber Lockheed Martin und Honeywell. Lockheed verbesserten sich um 1,8 Prozent, Honeywell um 3,5 Prozent.
American Airlines schossen nach dem 40-prozentigen Kurssprung am Vortag um weitere 11,2 Prozent nach oben. Auftrieb erhielt der Kurs von Zeichen dafür, dass Freizeitreisen in diesem Sommer - zumindest zu einem gewissen Grad - wieder möglich sein werden, nachdem die Nachfrage monatelang wegen der Virusängste und Restriktionen nahezu bei Null gelegen hat.
Der Polstermöbelhersteller La-Z-Boy will 10 Prozent der Belegschaft abbauen. Das Unternehmen rechnet dadurch mit Belastungen vor Steuern von 5 bis 7 Millionen Dollar. Der Aktienkurs stieg um 4,2 Prozent.
Um 14,2 Prozent abwärts ging es für Slack Technologies. Der Anbieter digitaler Kommunikationstechnik, der vom starken Homeoffice-Trend profitiert, hat zwar besser als vorausgesagte Geschäftszahlen zum ersten Quartal abgeliefert, unter anderem ein Umsatzplus von 50 Prozent. Slack enttäuschte aber mit den sogenannten "Calculated Billings". Die Kennziffer berücksichtigt nicht nur den Umsatz, sondern auch zeitlich verschobene Umsätze. Diese stiegen nur um 38 Prozent. Seit Jahresbeginn hat die Aktie bereits fast 70 Prozent zugelegt, so dass auch Gewinnmitnahmen bei guten Nachrichten den Kurs belasten dürften.
Ölpreise weiter auf dem Weg nach oben
Die Ölpreise stiegen deutlich. Der Preis für die Sorte Brent gewann 5,4 Prozent auf 42,14 Dollar, WTI stieg um 4,7 Prozent auf 39,18 Dollar. Sie profitieren neben den guten Arbeitsmarktdaten insbesondere davon, dass die Opec und ihre Verbündeten planen, die Drosselung der rekordhohen Ölförderung bis Juli zu verlängern. Das sogenannte Opec-Plus-Bündnis soll die Fördermengenkürzungen bei einem für Samstag anberaumten virtuellen Treffen um einen Monat verlängern, sagten Opec-Delegierte. Die neue Vereinbarung folge auf eine Zusage des Irak, die Förderdisziplin zu verbessern, hieß es.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 27.110,98 3,15 829,16 -5,00
S&P-500 3.193,93 2,62 81,58 -1,14
Nasdaq-Comp. 9.814,08 2,06 198,27 9,38
Nasdaq-100 9.824,39 2,02 194,73 12,50
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,20 0,4 0,20 -99,8
5 Jahre 0,46 5,6 0,41 -146,0
7 Jahre 0,70 5,8 0,64 -154,9
10 Jahre 0,89 6,3 0,83 -155,5
30 Jahre 1,66 2,5 1,63 -141,1
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.07 Uhr Mi, 17:22 % YTD
EUR/USD 1,1289 -0,41% 1,1367 1,1226 +0,7%
EUR/JPY 123,77 +0,06% 124,21 122,3066 +1,5%
EUR/CHF 1,0863 +0,32% 1,0857 1,08 +0,1%
EUR/GBP 0,8914 -0,99% 0,8985 0,8911 +5,3%
USD/JPY 109,63 +0,47% 109,26 108,9285 +0,8%
GBP/USD 1,2664 +0,58% 1,2647 1,26 -4,4%
USD/CNH (Offshore) 7,0700 -0,51% 7,0859 7,1178 +1,5%
Bitcoin
BTC/USD 9.734,51 -0,39% 9.769,26 9575,2550 +35,0%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 39,18 37,41 +4,7% 1,77 -33,5%
Brent/ICE 42,14 39,99 +5,4% 2,15 -33,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.681,89 1.712,00 -1,8% -30,11 +10,8%
Silber (Spot) 17,39 17,80 -2,3% -0,41 -2,6%
Platin (Spot) 823,05 840,40 -2,1% -17,35 -14,7%
Kupfer-Future 2,54 2,49 +1,9% +0,05 -9,8%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/err
(END) Dow Jones Newswires
June 05, 2020 16:13 ET (20:13 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
American Airlines Inc | 17,43 | 0,06% | |
Boeing Co. | 165,58 | -0,33% | |
Honeywell | 216,10 | 0,96% | |
La-Z-Boy Inc. | 43,00 | 0,00% | |
Lockheed Martin Corp. | 476,55 | 0,08% |