03.01.2014 23:01:35
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MÄRKTE USA/Wall Street resistent gegen Fed-Beruhigungspille
Von Florian Faust
Nachdem die US-Aktienmärkte das alte Jahr mit Rekordständen beendet und das neue mit Gewinnmitnahmen begrüßt hatten, stand am Freitag eine Besinnungspause an. Die Kurse dümpelten lange ohne erkennbaren Trend vor sich hin, ehe Äußerungen aus dem Kreise der US-Notenbank im späten Handel den Impuls für eine verhaltene Erholungsbewegung lieferten. Allerdings verpuffte der Effekt bis zur Schlussglocke wieder, denn Marktteilnehmer sahen in den Aussagen nicht viel Neues. Sowohl der scheidende Gouverneur der Federal Reserve, Ben Bernanke, als auch der Fed-Präsident von Philadelphia, Charles Plosser, verteilten Beruhigungspillen an die Anleger der Wall Street. Beide warnten vor einer schnellen Straffung der Geldpolitik. Bernanke betonte, dass die US-Konjunktur trotz des Aufwärtstrends weiterhin auf eine lockere Geldpolitik angewiesen sei.
Eine Erholung von den recht deutlichen Vortagesverlusten am Aktienmarkt blieb weitgehend aus. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,2 Prozent auf 16.470 Punkte, verbuchte auf Wochensicht aber Verluste. Der S&P-500 stagnierte und der Nasdaq-Composite büßte weitere 0,3 Prozent ein. An der New Yorker Börse standen 1.995 (Donnerstag: 1.055) Gewinnern 1.106 (2.086) Verlierer gegenüber, 96 (67) Aktien schlossen unverändert. Umgesetzt wurden 544 (624) Millionen Stück.
Unterdessen schien Gold eine kleine Wiederauferstehung nach dem desaströsen Jahr 2013 zu feiern. Der Preis für die Feinunze stieg im späten US-Handel um 1,1 Prozent auf 1.237 US-Dollar, an Silvester war Gold für weniger als 1.200 Dollar zu haben gewesen. Sowohl der Standard & Poor's Goldman Sachs Commodities Index als auch der Dow Jones UBS Commodities Index hatten die jeweilige Gewichtung von Gold für 2014 im Vergleich zum Vorjahr angehoben. Fonds, die diese Indizes abbilden, mussten ihre Bestände entsprechend nach oben fahren. Experten schätzten, dass allein der neue Zuschnitt dieser beiden Indizes Käufe von 1,5 bis 1,8 Millionen Unzen nach sich ziehen wird. Darüber hinaus sei die Nachfrage nach physischem Gold in Asien ungebrochen hoch gewesen. Christopher Wood, bekennender Goldanhänger bei CLSA, hatte einen Strom von West nach Ost festgestellt: Anleger im Westen, die Gold vor allem in Papierform über börsengehandelte Fonds (ETF) besäßen, hätten verkauft. Asiaten wollten physisches Gold - und schlügen zu, hieß es.
Am Anleihemarkt pendelten die Notierungen zwischen Auf- und Abschlägen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen zog im späten Geschäft um einen Basispunkt auf 3,0 Prozent an. Der Dollar baute seine jüngsten Gewinne zum Euro aus. Die Gemeinschaftswährung fiel mit den Fed-Kommentaren unter die Marke von 1,36 Dollar nach einem Tageshoch von 1,3673 Dollar.
Der Ölpreis schien auch nach den heftigen Vortagesverlusten keinen Boden gefunden zu haben, er fiel auf ein Einmonatstief. Das Fass Leichtöl der US-Referenzsorte WTI verbilligte sich um weitere 1,5 Prozent auf 93,96 Dollar, obwohl die US-Vorräte in der Vorwoche stärker als vom Markt erwartet gefallen waren. Analysten sahen aber kaum fundamentale Gründe für den Rückgang, denn zum Jahresende wurden Steuern auf Ölbestände fällig. Daher hätten Unternehmen ihre Lagerbestände rechtzeitig zurückgefahren. Händler verwiesen zudem auf den deutlichen Anstieg bei Destillaten wie Heizöl und Diesel, wodurch die Ölnachfrage in den USA kurzfristig sinken werde. Der Preis für ein Barrel der europäischen Referenzsorte Brent ermäßigte sich um 0,9 Prozent auf 106,89 Dollar.
Am Aktienmarkt sorgten die Kfz-Absatzzahlen für Dezember für Ernüchterung. Besonders Platzhirsch General Motors verschreckte Anleger mit schwachen Verkaufszahlen, die Titel sanken um 3,4 Prozent. Bei Ford lief es deutlich besser, die hoch gesteckten Erwartungen des Marktes wurden jedoch verfehlt. Die Aktie drehte im Verlauf ins Plus und gewann 0,5 Prozent.
Börsenneuling FireEye übernahm für fast eine Milliarde Dollar Mandiant, eine auf Computersicherheit spezialisierte Gesellschaft. Parallel hob FireEye den eigenen Ausblick an. Anleger feierten die Schlagzeilen und bescheren den Titeln einen satten Kursgewinn von 38,6 Prozent. Die Aktie kletterte nach dem Börsengang im September auf das Allzeithoch von 57,27 Dollar. Facebook verloren 0,3 Prozent. Kläger warfen Facebook vor, Nachrichten seiner Nutzer auszuwerten, um Daten für Werbekunden zu generieren.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.469,99 0,17 28,64 S&P-500 1.831,37 -0,03 -0,61 Nasdaq-Comp. 4.131,91 -0,27 -11,16 Nasdaq-100 3.538,73 -0,70 -24,84DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.08 Uhr Do, 17.30 Uhr EUR/USD 1,3591 -0,46% 1,3654 1,3659 EUR/JPY 142,4071 0,01% 142,3876 143,3413 EUR/CHF 1,2304 0,12% 1,2289 1,2307 USD/JPY 104,7850 0,48% 104,2860 104,9500 GBP/USD 1,6415 -0,16% 1,6441 1,6437 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf
(END) Dow Jones Newswires
January 03, 2014 16:28 ET (21:28 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 28 PM EST 01-03-14
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