19.04.2023 15:00:47

MÄRKTE USA/Wall Street mit Zinssorgen leichter gesehen

NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street kocht das Thema Inflation am Mittwoch wieder hoch und scheint potenzielle Käufer abzuschrecken. Der Aktienterminmarkt lässt auf eine leichtere Handelseröffnung am Kassamarkt schließen. Aufhorchen lässt die britische Inflation, die mit über 10 Prozent auf Jahressicht oberhalb der Erwartung festgestellt wurde. Der Inflationsdruck im Euroraum hat derweil wie erwartet nachgelassen - allerdings stiegen die Kernverbraucherpreise laut endgültiger Veröffentlichung auf Monatssicht etwas stärker als bisher angenommen.

In den USA wird eine weitere Zinserhöhung im Mai mit einer Wahrscheinlichkeit von 83 Prozent eingepreist. Doch die entscheidende Frage ist, wie es danach weitergeht. Nicht wenige Marktteilnehmer spekulieren darauf, dass die Mai-Erhöhung die letzte des laufenden Zyklus sein könnte. Die nun veröffentlichten Inflationsdaten aus Europa kratzen zumindest etwas an dieser Sichtweise - und belasten somit die Börse. Dies gilt umso mehr, weil mit James Bullard und Raphael Bostic gleich zwei Vertreter der US-Notenbank weitere Zinserhöhungen befürworten.

Berichtsperiode macht Kurse

Doch immer wichtiger als Entscheidungsgrundlage am Aktienmarkt wird die laufende Berichtsperiode. "Das Bild der Berichtssaison ist nicht schrecklich; (...) wir befinden uns nicht bereits in einer tiefen Rezession. Aber es zeigt deutlich, dass wir uns nicht auf einem starken Wachstumspfad befinden", analysiert Investmentstrategin Tatjana Puhan vom Vermögensverwalter Tobam.

Mit Morgan Stanley hat ein weiteres Unternehmen aus dem Finanzsektor Geschäftszahlen vorgelegt. Belastet von einem schwachen Investmentbanking hat die Bank im ersten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnet. Der Finanzkonzern schnitt aber nicht so schwach ab wie von Analysten befürchtet. Der Kurs gibt vorbörslich 2,6 Prozent nach.

Western Alliance Bancorporation springen um 21,1 Prozent. Die Bank hatte nicht nur einen Zuwachs bei den Nettozinseinnahmen vermeldet, sondern auch mitgeteilt, dass sich die Kundeneinlagen erholten. Das wurde mit Erleichterung aufgenommen, denn nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank hatten Kunden von Regionalbanken verstärkt Einlagen abgezogen.

Travelers steigen dagegen um 3,9 Prozent. Der Versicherer hat zum Jahresauftakt etwas weniger verdient als im Vorjahreszeitraum, die Markterwartungen aber deutlich übertroffen. Zudem hob das Unternehmen die Quartalsdividende an und kündigte zusätzliche Aktienrückkäufe im Wert von 5 Milliarden Dollar an.

Für Abbott Laboratories geht es 2,1 Prozent aufwärts. Der Gesundheitskonzern hat wegen ausbleibenden Erlösen mit Corona-Tests im ersten Quartal einen Gewinneinbruch verzeichnet. Allerdings schnitt Abbott nicht so schwach ab wie Analysten befürchtet hatten. Den Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigte der Konzern.

Der Kurs des Börsenbetreibers Nasdaq steigt um 1,6 Prozent - gestützt von einer erhöhten Quartalsdividende. Trotz leicht rückläufiger Einnahmen im ersten Quartal verdiente der Konzern mehr als im Vorjahreszeitraum und bereinigt auch mehr als vom Markt gedacht.

Die Netflix-Aktie gibt 2,6 Prozent nach, nachdem der Streaming-Anbieter ein schwächeres Abonnenten-Wachstum vermeldet hatte. Auch die Gewinnprognose verfehlte die Erwartungen. Allerdings ist das neue werbegestützte Angebot ein Erfolg.

Um 8,3 Prozent aufwärts geht es mit Intuitive Surgical. Das Geschäft mit Operationsrobotern wuchs im ersten Quartal kräftig und damit auch der Umsatz des Medizintechnikunternehmens. Der Gewinn fiel jedoch im Vergleich zum Vorjahr.

Renten, Erdöl und Gold unter Druck

Inflationsdaten aus Europa und die falkenhaften Kommentare der Fed-Vertreter belasten den Rentenmarkt, wo die Renditen anziehen. Die wieder entfachte Zinsspekulation treibt neben den Renditen auch den Dollar, der Dollarindex klettert um 0,3 Prozent. Gestiegene Marktzinsen und der feste Dollar drücken den Goldpreis um 1,4 Prozent.

Auch die Erdölpreise geben deutlich nach. In der laufenden Woche sollen die Exporte aus den kurdischen Regionen des Irak wieder aufgenommen werden. Diese waren wegen politischer Streitigkeiten zwischen den Autonomiegebieten und der Zentralregierung in Bagdad gestoppt worden. Im Tagesverlauf könnten die US-Lagerbestandsdaten für Impulse sorgen.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,25 +5,1 4,20 -16,6

5 Jahre 3,74 +5,9 3,68 -25,8

7 Jahre 3,69 +5,9 3,63 -28,4

10 Jahre 3,63 +5,7 3,58 -24,7

30 Jahre 3,83 +4,3 3,79 -13,7

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:28 Uhr Di, 17:29 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0941 -0,3% 1,0949 1,0964 +2,2%

EUR/JPY 147,21 +0,1% 147,49 146,88 +4,9%

EUR/CHF 0,9834 -0,0% 0,9842 0,9838 -0,6%

EUR/GBP 0,8807 -0,3% 0,8826 0,8824 -0,5%

USD/JPY 134,57 +0,4% 134,70 133,98 +2,6%

GBP/USD 1,2423 -0,0% 1,2407 1,2424 +2,7%

USD/CNH (Offshore) 6,9033 +0,3% 6,9016 6,8795 -0,4%

Bitcoin

BTC/USD 29.218,29 -3,8% 30.115,37 30.194,67 +76,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 79,33 80,86 -1,9% -1,53 -1,4%

Brent/ICE 83,02 84,77 -2,1% -1,75 -2,2%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 41,79 42,72 -2,2% -0,94 -45,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Silber (Spot) 25,05 25,23 -0,7% -0,18 +4,5%

Platin (Spot) 1.078,45 1.087,00 -0,8% -8,55 +1,0%

Kupfer-Future 4,04 4,09 -1,3% -0,05 +5,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/err

(END) Dow Jones Newswires

April 19, 2023 09:00 ET (13:00 GMT)

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Abbott Laboratories 112,62 0,20% Abbott Laboratories
Intuitive Surgical Inc 513,70 0,78% Intuitive Surgical Inc
Morgan Stanley 125,20 1,07% Morgan Stanley
Nasdaq Inc 78,65 0,19% Nasdaq Inc
Netflix Inc. 837,20 1,99% Netflix Inc.
Travelers Inc (Travelers Companies) 251,90 0,12% Travelers Inc (Travelers Companies)
Western Alliance Bancorporation 88,19 -0,16% Western Alliance Bancorporation

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