11.03.2022 15:56:40

MÄRKTE USA/Wall Street mit Ukraine-Hoffnung freundlich

NEW YORK (Dow Jones)--Dank neuer Hoffnungsschimmer auf diplomatische Annäherungen im Ukraine-Krieg hat die Wall Street am Freitag freundlich eröffnet. Russlands Machthaber Wladimir Putin macht in den Verhandlungen mit der Ukraine "positive Veränderungen" aus. Doch gleichzeitig setzt seine Armee ihre Angriffe auf ukrainische Großstädte unvermindert fort. Der Markt klammere sich an jeden noch so kleinen Strohhalm, heißt es im Handel. "Heute gibt es nichts Besonderes, was die Stimmung nach unten drückt, und das lässt eine gewisse Rückwärtsbewegung zu", sieht Analyst Derek Halpenny von MUFG die Aufschläge nüchterner.

Der Dow-Jones-Index steigt im frühen Handel um 0,7 Prozent auf 33.396 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite ziehen um 0,4 bzw. 0,3 Prozent an. Händler sind denn skeptisch, ob die Wall Street die Aufschläge bis Handelsende wird halten können. Denn gerade mit Blick auf das Wochenende, an dem auf neue Entwicklungen nicht schnell reagiert werden kann, bleiben Anleger vorsichtig. US-Präsident Joe Biden wird voraussichtlich im Tagesverlauf ankündigen, dass die USA gemeinsam mit wichtigen Verbündeten und der EU die Aufhebung der normalen Handelsbeziehungen mit Russland fordern werden. Die Rufe nach weiteren und härteren Sanktionen werden lauter. Händler sind sich nicht sicher, in welchem Maße neue Sanktionen bereits eingepreist sind. Goldman Sachs hat in diesem Zusammenhang ihre US-Wachstumsprognose gesenkt.

Konsumneigung im Blick

Im Handelsverlauf steht die wichtige Verbraucherstimmung an. Hier dürfte es wegen des Ukraine-Krieges und der Öl- und Benzinpreisexplosion zu einer Eintrübung kommen - auch gespeist von Stagflationsängsten. Denn die US-Notenbank dürfte in der kommenden Woche wegen der galoppierenden Inflation die Leitzinsen erhöhen - trotz der durch die Russland-Sanktionen eingetrübten Konjunkturaussichten. Sollte die Konsumneigung über Gebühr gesunken sein, hätte dies negative Auswirkungen auf den Aktienmarkt, warnen Händler.

Mit den Putin-Schlagzeilen kommt der US-Dollar von den Tageshochs zurück, der Dollarindex liegt 0,1 Prozent im Plus. In Krisenzeiten bleibe der Greenback für viele Anleger erste Wahl. Doch bei Anzeichen der Entspannung verliere er an Zuspruch als vermeintlich sicherer Hafen, heißt es im Devisenhandel. Die ING sieht aber rosige Aussichten für den Dollar, sollte die Fed die Geldpolitik weiter straffen.

Die Hoffnung auf Entspannung im Ukraine-Krieg und die Aussicht auf steigende US-Zinsen belastet den US-Rentenmarkt, die Renditen der Staatsanleihen steigen. Am Erdölmarkt sprechen Händler nach den jüngsten Turbulenzen von relativer Ruhe. Die Vereinigten Arabischen Emirate plädierten zwar für eine höhere Förderung angesichts der Preisexplosion, aber die Beziehungen zu Russland im Ölkartell Opec+ seien eine schwierige Materie, urteilt Fitch.

Wie der Dollar verliert auch der vermeintlich sichere Gold-Hafen an Zuspruch, die Preise sinken - auch belastet von steigenden Marktzinsen. Händler verweisen zudem auf die falkenhaften Äußerungen der EZB am Vortag.

Oracle von Gewinnentwicklung belastet

Am Aktienmarkt geben Meta Platforms (Facebook) um 2,4 Prozent nach, Alphabet steigen dagegen um 0,6 Prozent. Die EU und Großbritannien verschärfen den Druck auf die großen Technologiekonzerne und leiten parallel kartellrechtliche Untersuchungen eines Deals zwischen Google und Facebook ein. Konkret geht es darum, ob die Gesellschaften die Preise für digitale Werbung widerrechtlich festgelegt haben.

Die Oracle-Aktie gibt 2,5 Prozent ab. Händler attestieren dem Softwarekonzern durchwachsene Geschäftszahlen. Bemängelt wird die schwache Gewinnentwicklung. Die Kosmetikkette Ulta Beauty übertraf dagegen in ihrem vierten Quartal die Analystenerwartungen, verfehlte sie aber beim bereinigten Gewinn. Der Kurs sinkt um 0,8 Prozent.

Für Blink Charging geht es um 4,9 Prozent abwärts. Der Anbieter von Ladestationen für Elektrofahrzeuge schnitt in seinem vierten Quartal beim Umsatz besser ab als erwartet, enttäuschte aber mit einem größer als vermutet ausgefallenen Verlust. Docusign enttäuscht mit dem Ausblick. Die Aktie des Experten für digitale Signaturen knickt um knapp 20 Prozent ein. American Outdoor Brands büßen 7 Prozent nach Vorlage von Drittquartalszahlen ein. Händler verweisen auf die Ankündigung des Waffenherstellers, Grilla Grills zu übernehmen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.396,06 +0,7% 221,99 -8,1%

S&P-500 4.277,61 +0,4% 18,09 -10,3%

Nasdaq-Comp. 13.164,40 +0,3% 34,44 -15,9%

Nasdaq-100 13.622,77 +0,2% 31,78 -16,5%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,73 +2,9 1,70 99,8

5 Jahre 1,93 +1,2 1,92 67,3

7 Jahre 2,00 +1,1 1,98 55,6

10 Jahre 2,00 +0,8 1,99 49,1

30 Jahre 2,37 +0,4 2,37 47,1

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:24 Uhr Do, 17:33 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0983 -0,0% 1,1006 1,1006 -3,4%

EUR/JPY 128,32 +0,6% 128,40 127,73 -2,0%

EUR/CHF 1,0235 +0,2% 1,0235 1,0226 -1,4%

EUR/GBP 0,8394 -0,0% 0,8400 0,8391 -0,1%

USD/JPY 116,87 +0,6% 116,68 116,05 +1,5%

GBP/USD 1,3082 -0,0% 1,3089 1,3117 -3,3%

USD/CNH (Offshore) 6,3509 +0,4% 6,3280 6,3286 -0,1%

Bitcoin

BTC/USD 39.237,99 -0,6% 38.798,77 39.136,73 -15,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 107,64 106,02 +1,5% 1,62 +44,6%

Brent/ICE 110,44 109,33 +1,0% 1,11 +43,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.974,76 1.997,22 -1,1% -22,46 +7,9%

Silber (Spot) 25,77 25,92 -0,6% -0,15 +10,5%

Platin (Spot) 1.069,30 1.072,05 -0,3% -2,75 +10,2%

Kupfer-Future 4,65 4,64 +0,1% +0,01 +4,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/err

(END) Dow Jones Newswires

March 11, 2022 09:56 ET (14:56 GMT)

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American Outdoor Brands Inc Registered Shs When Issued 14,98 0,13% American Outdoor Brands Inc Registered Shs When Issued
Blink Charging Co Registered Shs 1,49 2,05% Blink Charging Co Registered Shs
DocuSign Inc Registered Shs 89,17 -1,30% DocuSign Inc Registered Shs
Meta Platforms (ex Facebook) 569,90 1,60% Meta Platforms (ex Facebook)
Oracle Corp. 163,54 0,13% Oracle Corp.
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