22.06.2018 14:55:44

MÄRKTE USA/Wall Street mit Erholung - Ölpreise mit Opec im Fokus

Von Thomas Rossmann

NEW YORK (Dow Jones)--Nach zuletzt acht Tagesverlusten in Folge für den Dow-Jones-Index sieht es zum Wochenausklang nach einer Erholung an der Wall Street aus. Übergeordnet bleibt der Handelsstreit der USA mit China und der EU aber das dominierende Thema, auch wenn es aktuell keine neuen Entwicklungen gibt. Am Freitag treten allerdings die von der EU verhängten Strafzölle auf Importe aus den USA in Kraft - eine Antwort des Weißen Hauses hierzu steht noch aus. Die Erhebung von Einfuhrzöllen auf Autos lässt US-Präsident Donald Trump jedoch bereits prüfen. Der Future auf den S&P-500 legt um 0,6 Prozent zu.

Bei den Investoren besteht weiterhin die Sorge, dass die Handelsstreitigkeiten negative Auswirkungen auf die globale Konjunkturentwicklung haben könnten. Zumal viele Analysten davon ausgehen, dass die USA den konjunkturellen Höhepunkt bereits überschritten haben. Diese Befürchtung wurde am Vortag durch einen überraschend schwachen Philly-Fed-Index untermauert. Daher dürfte auch auf die anstehenden US-Daten genau geschaut werden. Nach der Eröffnung werden die Markit-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor im Juni veröffentlicht.

Opec beschließt wohl Fördermengenerhöhung

Die Blicke am Ölmarkt sind auf das Opec-Treffen gerichtet. Dort haben sich die Mitglieder prinzipiell auf eine Fördermengenerhöhung von real 600.000 Barrel geeinigt, heißt es aus informierten Kreisen. Die offizielle Erhöhung, deren genaue Höhe noch nicht feststeht, werde zwar darüber liegen, aber weil einige Opec-Mitglieder bereits an der Kapazitätsgrenze arbeiteten, betrage die reale Steigerung nur 600.000 Barrel, sagten Personen, die mit den Vorgängen vertraut sind. Das Treffen dauere noch an, um einen abschließenden Text zu finalisieren. "Jede Produktionssteigerung geht zu Lasten der freien Kapazitäten, so dass der Ölmarkt für künftige Angebotsschocks viel anfälliger wird", sagt Energie-Strategin Emily Ashford von Standard Chartered.

Die Ölpreise legen mit der sich abzeichnenden Einigung weiter zu. Denn diese liegt leicht unter den ursprünglichen Plänen für eine Fördermengenerhöhung. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 2,5 Prozent auf 67,18 Dollar. Brent legt um 2,3 Prozent auf 74,76 Dollar zu.

Der Euro steigt auf den höchsten Stand seit einer Woche. Die Einkaufsmanagerindizes der Eurozone sind besser ausgefallen als erwartet - zumindest der Sammelindex und der Index der Dienstleister. Der Index des verarbeitenden Gewerbes traf die Prognose genau. Der Euro kostet aktuell 1,1654 Dollar, nach 1,1610 Dollar am späten Donnerstag. Im Vortagestief kostete er sogar lediglich 1,1520 Dollar, ehe schwache US-Konjunkturzahlen für Druck auf den Dollar sorgten.

Wenig Bewegung dagegen beim Goldpreis und den US-Anleihen. Die Feinunze verteuert sich um 0,2 Prozent auf 1.269 Dollar. Für die Rendite zehnjähriger Titel geht es um 1,6 Basispunkt auf 2,91 Prozent nach oben.

US-Bankenstresstest ohne größere Auswirkungen

Dass die US-Großbanken den jüngsten Stresstest nach Angaben der Federal Reserve trotz verschärfter Bedingungen sicher bestanden haben, sorgt bei den entsprechenden Aktien nur für geringe Bewegung. Wie es bei der Veröffentlichung des Ergebnisses weiter hieß, war der Sicherheitsabstand zu den Vorgaben nicht mehr ganz so groß wie beim weniger scharfen Test 2017. Laut Fed bestanden zwei US-Großbanken den Test im Hinblick auf eine ergänzende Richtgröße, die ungewichtete Eigenkapitalquote, aber nur knapp: Goldman Sachs und Morgan Stanley. Deren Aktien zeigen sich vorbörslich mit einem Abschlag von 0,2 Prozent bzw. 0,4 Prozent. Dagegen geht es für die Papiere von JP Morgan um 0,4 Prozent nach oben.

In einem zweiten Schritt will die US-Notenbank am Donnerstag nächster Woche dann mitteilen, ob die Banken Mittel für die Auszahlung von Dividenden oder Aktienrückkäufe einsetzen dürfen. Im vergangenen Jahr war das allen beteiligten Instituten erlaubt worden.

Für die Blackberry-Aktie geht es um 1,7 Prozent nach oben. Der einstige Smartphone-Pionier, der sich auf Software und Dienstleistungen mit Fokus auf Sicherheit verlegt hat, ist zwar im ersten Quartal in die Verlustzone gerutscht, übertraf mit dem um Sondereffekte bereinigten Ergebnis aber die Erwartung des Marktes.

Red Hat brechen um 14,5 Prozent ein. Die Erstquartalsergebnisse des Software-Herstellers waren zwar besser als gedacht ausgefallen, allerdings enttäuschte der Ausblick.

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US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,54 0,8 2,53 133,9

5 Jahre 2,78 1,0 2,77 85,3

7 Jahre 2,87 1,8 2,85 62,5

10 Jahre 2,91 1,6 2,90 46,9

30 Jahre 3,06 1,5 3,04 -0,9

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.00 Uhr Do, 17.25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1654 +0,39% 1,1632 1,1606 -3,0%

EUR/JPY 128,35 +0,60% 127,93 127,70 -5,1%

EUR/CHF 1,1534 +0,21% 1,1517 1,1510 -1,5%

EUR/GBP 0,8768 +0,05% 0,8763 1,1421 -1,4%

USD/JPY 110,15 +0,23% 109,98 110,03 -2,2%

GBP/USD 1,3290 +0,34% 1,3274 1,3256 -1,7%

Bitcoin

BTC/USD 6.371,31 -5,3% 6.671,18 6.721,82 -53,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,18 65,54 +2,5% 1,64 +13,1%

Brent/ICE 74,76 73,05 +2,3% 1,71 +15,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.269,00 1.267,02 +0,2% +1,98 -2,6%

Silber (Spot) 16,41 16,32 +0,5% +0,09 -3,1%

Platin (Spot) 867,80 863,50 +0,5% +4,30 -6,6%

Kupfer-Future 3,03 3,02 +0,3% +0,01 -8,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/bam

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June 22, 2018 08:55 ET (12:55 GMT)

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