09.09.2020 14:46:43

MÄRKTE USA/Wall Street mit Erholung erwartet

NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kräftigen Verlusten der vergangenen Handelstage dürfte es zur Wochenmitte an der Wall Street zu einer Erholung kommen. Vor allem der technologielastige Nasdaq-Composite hatte zuletzt ordentlich Federn gelassen und seit seinem Rekordhoch in der vergangenen Woche ein Minus von über 10 Prozent eingefahren. Dennoch liege der Index weiterhin deutlich über seinen Tiefs aus dem März, so ein Teilnehmer. Vorbörslich geht es für den Nasdaq-Future um 1,4 Prozent nach oben. Der Future auf den S&P-500 gewinnt 0,9 Prozent.

Von einer Trendwende wollen Teilnehmer allerdings nicht sprechen, denn die Belastungsfaktoren bleiben weiterhin bestehen. So sei eine weitere Verschärfung des Handelsstreits zwischen den USA und China, gerade in der heißen Phase des US-Wahlkampfs, nicht auszuschließen. Zuletzt hieß es aus der US-Administration, man prüfe Pläne für neue Exportbeschränkungen gegen die chinesische Halbleiterbranche. Zudem hatte US-Präsident Donald Trump eine "Entkoppelung" von China angekündigt und plant dorthin verlagerte Arbeitsplätze wieder zurück in die USA zu holen.

Zudem gibt es einen Rückschlag bei der Suche nach einem Corona-Impfstoff. Der Pharmakonzern Astrazeneca hat seine klinische Studie mit einem potenziellen Covid-19-Impfstoff als Reaktion auf die Erkrankung eines Studienteilnehmers vorsorglich gestoppt.

Tesla-Aktie mit Erholung - LVMH will Tiffany-Übernahme absagen

Bei den Einzelwerten erholt sich die Tesla-Aktie mit einem Plus von 6,4 Prozent ebenfalls von ihrem Kurseinbruch am Dienstag. Die Enttäuschung über die verpasste Aufnahme in den S&P-500 hatte die Titel um 21,1 Prozent einbrechen lassen. Analystenkreisen zufolge dürfte bei der Entscheidung die Qualität der Quartalsgewinne bei dem Elektroauto-Hersteller mit eine Rolle gespielt haben, daneben auch die hohe Schwankungsanfälligkeit der Aktie.

Für die Aktie von Tiffany & Co geht es um 9,0 Prozent nach unten. Der Luxusgüterkonzern LVMH droht die Übernahme des Schmuckhändlers Tiffany platzen zu lassen. Wie LVMH mitteilte, sieht man sich unter den gegenwärtigen Umständen nicht in der Lage, die Transaktion zu den vereinbarten Konditionen durchzuführen. Tiffany hingegen besteht auf einen Abschluss der Übernahme und will diesen notfalls gerichtlich erzwingen.

Die Slack-Aktie bricht um knapp 17 Prozent ein. Der Kommunikationsdienstanbieter hat in seinem zweiten Geschäftsquartal zwar dank dem coronabedingten Trend zum Homeoffice ein starkes Kundenwachstum und einen unerwartet hohen Umsatz erzielt. Außerdem konnte Slack seinen Verlust verringern und den Ausblick für das Gesamtjahr erhöhen. Allerdings enttäuschten die Billings, die ein Maß für die tatsächlich während des Quartals getätigten Geschäfte sind. Sie legten langsamer zu als erwartet.

Ölpreise mit Erholung

Mit Aufschlägen zeigen sich die Ölpreise. Am Vortag waren die Notierungen auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten abgerutscht. Händler sprechen lediglich von einer technischen Erholung. Die jüngsten Preissenkungen des saudischen Öl-Konzerns Saudi Aramco sowie die anhaltenden Sorgen einer sinkenden Nachfrage dürften weiter für einen volatilen Handel sorgen, heißt es. Dazu kämen die weltweit weiter steigenden Infektionszahlen. Damit bleibe die Sorge vor erneuten Beschränkungen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 1,9 Prozent auf 37,45 Dollar. Für Brent geht es um 1,0 Prozent auf 40,18 Dollar nach oben.

Der Goldpreis verteidigt seine Vortagesgewinne, als er auf den höchsten Stand seit einer Woche geklettert war. Die Feinunze liegt wenig verändert bei 1.933 Dollar.

Der Dollar zeigt auch zur Wochenmitte weiterhin Stärke. Der Dollar-Index legt um 0,1 Prozent zu. Die Analysten von MUFG sehen viele Gründe für den Dollar, weiter zu steigen. Dass die Parteien in den USA sich nicht auf ein weiteres Stimulierungspaket für die Konjunktur einigen könnten, dürfte dafür sorgen, dass Anleger am Devisenmarkt demnächst sichere Häfen wie den Dollar oder den Yen bevorzugten. Den gleichen Effekt dürften Sorgen vor einem engen Ausgang bei der US-Präsidentschaftswahl haben, wie auch, dass Astrazeneca nun seine Studie für einen Covid-19-Impfstoff habe unterbrechen müssen.

Die US-Anleihen treten dagegen auf der Stelle. Die Rendite zehnjähriger Papiere legt um 0,7 Basispunkt auf 0,68 Prozent zu.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,14 -0,4 0,14 -106,5

5 Jahre 0,27 0,2 0,27 -165,5

7 Jahre 0,47 0,6 0,46 -178,1

10 Jahre 0,68 0,7 0,68 -176,1

30 Jahre 1,42 0,4 1,42 -164,4

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:30 Uhr Di, 17:16 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1782 +0,08% 1,1768 1,1798 +5,1%

EUR/JPY 125,07 +0,24% 124,56 124,97 +2,6%

EUR/CHF 1,0800 -0,07% 1,0808 1,0814 -0,5%

EUR/GBP 0,9109 +0,41% 0,9093 0,9049 +7,6%

USD/JPY 106,17 +0,18% 105,84 105,92 -2,4%

GBP/USD 1,2937 -0,30% 1,2942 1,3036 -2,4%

USD/CNH (Offshore) 6,8454 -0,13% 6,8543 6,8505 -1,7%

Bitcoin

BTC/USD 10.185,01 +1,65% 10.078,01 10.136,01 +41,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 37,45 36,76 +1,9% 0,69 -34,6%

Brent/ICE 40,18 39,78 +1,0% 0,40 -34,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.932,73 1.932,02 +0,0% +0,71 +27,4%

Silber (Spot) 26,69 26,73 -0,1% -0,03 +49,6%

Platin (Spot) 915,80 906,45 +1,0% +9,35 -5,1%

Kupfer-Future 3,02 3,01 +0,1% +0,00 +6,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/err

(END) Dow Jones Newswires

September 09, 2020 08:47 ET (12:47 GMT)

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