06.06.2018 18:05:43

MÄRKTE USA/Wall Street im Plus - Dow klettert über 25.000 Punkte

NEW YORK (Dow Jones)--Mit Aufschlägen zeigt sich die Wall Street zur Wochenmitte. Doch diesmal führt der Dow-Jones-Index die Gewinnerliste an und knackt zwischenzeitlich die Marke von 25.000 Punkten. Es sind vor allem die Finanzwerte, die den Markt nach oben schieben, heißt es von einem Beobachter. Er verweist zur Begründung auf die steigenden Renditen am Anleihemarkt. Die Aktien von JP Morgan und Goldman Sachs rücken im Dow um 2,2 Prozent bzw. 1,1 Prozent vor. Auch der Nasdaq-Composite legte weiter zu und hat im Verlauf erneut ein Rekordhoch markiert.

Der Dow-Jones-Index gewinnt am Mittag (Ortszeit) 0,8 Prozent auf 24.995 Punkte. Das Tageshoch liegt bei 25.040 Punkten. Der S&P-500 steigt um 0,4 Prozent. Der Nasdaq-Composite verbessert sich um 0,3 Prozent.

Die weiter herrschenden politischen Unsicherheiten treten dagegen etwas in den Hintergrund. Jedoch bleiben die Krise in Italien, die Nahost-Problematik und nicht zuletzt die schwelenden Handelskonflikte weiterhin auf dem Radar der Investoren. Zudem gibt es Zeichen einer möglichen Entspannung. So soll US-Finanzminister Steven Mnuchin US-Präsident Donald Trump gedrängt haben, Kanada von Metallzöllen auszunehmen. Zudem soll China Berichten zufolge angeboten haben, US-Waren im Volumen von 70 Milliarden Dollar zu kaufen. Andererseits hat Mexiko seine eigenen Pläne zu Importzöllen auf US-Produkte enthüllt, die im Gegenzug gegen die US-Zölle geplant sind. Beim G7-Treffen in Kanada am Freitag und Samstag dürfte denn auch die Handelspolitik das Hauptthema sein.

Die vorbörslich veröffentlichten US-Konjunkturdaten haben dagegen kaum Einfluss auf das Sentiment. Das US-Handelsbilanzdefitit fiel nicht so hoch aus wie befürchtet, dafür zeigte sich die Produktiviät schwächer als erwartet.

Überraschende US-Lagerdaten drücken auf die Ölpreise

Ein überraschender Anstieg bei den wöchentlichen US-Öllagerdaten belastet die Ölpreise. Statt einer erwarteten Abnahme um 1,9 Millionen Barrel wurde eine Zunahme von 2,0 Millionen Barrel vermeldet. Zudem fiel auch die Zunahme bei den Benzinbeständen wesentlich stärker aus als prognostiziert. Dazu kommen die Sorgen um eine mögliche Ausweitung der Fördermenge durch die Opec und Russland. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 1,1 Prozent auf 64,77 Dollar, Brent verliert 0,5 Prozent auf 74,99 Dollar.

Derweil setzt der Euro seine Aufwärtsbewegung zum Dollar fort und nähert sich der Marke von 1,18 Dollar an. Aktuell liegt die Gemeinschaftswährung bei 1,1777 Dollar und damit auf dem höchsten Stand seit rund zwei Wochen. Stützend wirken falkenhafte Aussagen von EZB-Chefvolkswirt Peter Praet. Er sendete ein starkes Signal, dass schon bei dem Ratstreffen in der nächsten Woche über das Ende des Kaufprogramms entschieden werden könnte. Zudem signalisierte er, dass die Währungshüter zunehmend zuversichtlich seien, dass die Inflation in der Eurozone wieder zum Zielwert von knapp 2 Prozent zurückkehren werde. Auch die schwache US-Produktivität lastet auf dem Dollar.

Der Goldpreis legt leicht zu. Der Preis für die Feinunze klettert um 0,3 Prozent auf 1.300 Dollar. Getragen wird das Plus vor allem vom schwächelnden Dollar. Anleihen bleiben dagegen weiter im Schatten des Aktienmarkts. Auch die Erwartung baldiger weiterer Zinserhöhungen durch die US-Notenbank nagt an der Attraktivität der Papiere. So steigt im Gegenzug die Rendite der zehnjährigen Treasurys um 4,5 Basispunkte auf 2,97 Prozent.

Apple & Co weiter gesucht

Die Aktien von Amazon und Microsoft stehen weiter auf der Kaufliste der Anleger und markieren wie bereits am Vortag neue Rekordstände. Amazon gewinnen 0,4 Prozent und Microsoft legen um 0,3 Prozent zu. Die Apple-Aktie bleibt dagegen etwas zurück und verliert 0,1 Prozent, kann sich aber von deutlicheren Abgaben zu Handelsbeginn wieder erholen. Die Papiere waren am Dienstag ebenfalls auf ein Allzeithoch geklettert.

Die Facebook-Aktie verzeichnet ein Minus von 1,4 Prozent. Das Unternehmen war in der Vergangenheit Datenpartnerschaften mit mindestens vier chinesischen Elektronikfirmen eingegangen. Darunter ist auch Huawei - ein Unternehmen, das US-Politiker als ein mögliches Werkzeug für staatlich geförderte Spionage ansehen. Das soziale Netzwerk plant die Kooperation mit Huawei bis Ende der Woche zu beenden.

Tesla steigen 6,3 Prozent. Die Aktionäre des Elektroautobauers bestätigten auf der Hauptversammlung drei ernannte Direktoren. Der Versuch, Chairman und CEO Elon Musk zu entmachten, scheiterte. Die wichtigste Botschaft war jedoch die Einschätzung von Musk, Tesla werde es "sehr wahrscheinlich" bis Ende Juni schaffen, wie geplant 5.000 Autos pro Woche des Models 3 herzustellen. Der Elektroautobauer hat zudem Pläne zum Bau eines Werks in Schanghai vorgestellt. Es handle sich um die erste "Gigafabrik" des Unternehmens außerhalb der USA, sagte Tesla-Verkaufschef Robin Ren.

HP Inc verlieren 0,1 Prozent. Der Druckerhersteller streicht weitere 500 bis 1.000 Stellen. Bis zu 2 Prozent der Belegschaft soll abgebaut werden. Ambarella stürzen dagegen um 11 Prozent ab. Der Kamerakomponentenhersteller übertraf zwar mit seinen Quartalszahlen die Markterwartungen, verschreckte Anleger aber mit einer schwachen Umsatzprognose.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 24.994,93 0,79 194,95 1,12

S&P-500 2.759,74 0,40 10,94 3,22

Nasdaq-Comp. 7.659,14 0,28 21,28 10,95

Nasdaq-100 7.182,63 0,22 15,88 12,29

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,52 2,4 2,49 131,4

5 Jahre 2,81 3,9 2,77 88,3

7 Jahre 2,92 4,2 2,87 67,0

10 Jahre 2,97 4,5 2,92 52,4

30 Jahre 3,12 3,9 3,09 5,7

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9:37 Di, 17:12 % YTD

EUR/USD 1,1777 +0,50% 1,1761 1,1678 -2,0%

EUR/JPY 129,52 +0,63% 129,48 128,11 -4,3%

EUR/CHF 1,1594 +0,49% 1,1573 1,1526 -1,0%

EUR/GBP 0,8773 +0,33% 0,8761 1,1438 -1,3%

USD/JPY 109,99 +0,15% 110,12 109,72 -2,4%

GBP/USD 1,3425 +0,18% 1,3423 1,3356 -0,7%

Bitcoin

BTC/USD 7.634,62 +0,3% 7.636,21 7.428,40 -44,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 64,77 65,52 -1,1% -0,75 +8,4%

Brent/ICE 74,99 75,38 -0,5% -0,39 +15,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.300,05 1.296,14 +0,3% +3,91 -0,2%

Silber (Spot) 16,72 16,49 +1,4% +0,24 -1,3%

Platin (Spot) 907,00 903,50 +0,4% +3,50 -2,4%

Kupfer-Future 3,25 3,20 +1,7% +0,05 -2,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/raz

(END) Dow Jones Newswires

June 06, 2018 12:06 ET (16:06 GMT)

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