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12.07.2022 15:00:42

MÄRKTE USA/Wall Street im Griff der Rezessionssorgen

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street dürfte am Dienstag an ihre Vortagesverluste anknüpfen. Der Aktienterminmarkt lässt auf leichtere Kassakurse zum Handelsbeginn schließen. Händler sprechen von ausgeprägten Rezessionsängsten abzulesen an fallenden Erdölpreisen, steigenden Rentennotierungen und der Dollarstärke. Der Euro hat erstmals seit 2002 die Parität zum Dollar erreicht. Der Dollarindex klettert um weitere 0,5 Prozent. Neben den sinkenden Erdölpreisen gilt Kupfer als Rezessionsbarometer. Der Preis des wichtigen Industriemetalls fällt an der Terminbörse in London um aktuell 2,6 Prozent. Im vergangenen Monat war der Preis um ein Fünftel eingebrochen, seit dem jüngsten Allzeithoch im März hat sich Kupfer um 30 Prozent verbilligt.

Die Rezessionssorgen hatten mit neuen Lockdowns in China einen weiteren Schub erhalten. Denn die sich nun anbahnenden erneuten Lieferkettenschwierigkeiten dürften die Inflation weiter anheizen und der US-Notenbank Argumente für eine forsche Gangart bei geldpolitischen Straffungen liefern - und dies bei einer aktuell schon zu beobachtenden Wachstumsverlangsamung. "Es wird eine Rezession geben, aber so weit sind wir noch nicht. Das Wichtigste ist, dass sich die finanzielle Liquidität reduziert", sagt Vermögensverwalter Philip Saunders von Ninety One.

Mit Misstrauen warten Anleger zudem auf die US-Verbraucherpreise für Juni am Mittwoch. Eine weitere Beschleunigung des Preisanstiegs dürfte die Erwartung untermauern, dass die US-Notenbank auf der nächsten Sitzung die Leitzinsen um 75 Basispunkte anheben wird.

Pepsico überzeugt

Derweil hat in den USA die Berichtsperiode der Unternehmen begonnen. Pepsico hat mit Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal die Markterwartungen übertroffen. Der Kurs steigt vorbörslich um 1,2 Prozent. Der Kurs des Medizintechnikanbieters AngioDynamics zieht um 2,5 Prozent an. Ein 13-prozentiger Umsatzanstieg im vierten Quartal hat zu einer Verringerung des Quartalsverlusts geführt - trotz des Drucks auf die Margen wegen höherer Kosten und knappem Personals. AngioDynamics rechnet mit weiter steigenden Umsätzen im beginnenden Fiskaljahr 2023.

Die Gap-Aktie präsentiert sich mit einem Abschlag von 7 Prozent. Der Kurs reagiert damit auf den Rücktritt von Unternehmenschefin Sonia Syngal. Sie verlässt nach nur etwas mehr als zwei Jahren den Modekonzern wieder. Dazu warnte Gap, dass angesichts des anhaltenden Umsatzeinbruchs auch die Gewinne sänken. Pricesmart verbilligen sich um 9 Prozent. Der Betreiber von Klubs mit Mitgliedschaftsferienlagern in Mittelamerika und der Karibik legte enttäuschende Drittquartalszahlen vor.

Erdöl deutlich billiger

Die Erdölpreise fallen wegen der Sorgen um die drohende Rezession mit einem möglichen Einbruch der Nachfrage. Doch auf der Angebotsseite finden sich Verkaufsgründe. US-Präsident Joe Biden fliegt nach Saudi-Arabien, unter anderem um das Königreich von einer Steigerung der Erdölförderung zu überzeugen. Die Ölproduktion der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist zwar im Juni hinter den Zielvorgaben zurückgeblieben. Die Gesamtproduktion der Opec stieg im Juni aber. Die Mitglieder Iran, Venezuela und Libyen sind zudem von den Quoten der Gruppe ausgenommen.

Stramm auf Rezessionskurs bewegt sich der Rentenmarkt, wo die Notierungen erneut ansteigen und die Renditen folglich sinken. Die inverse Renditekurve, bei der zweijährige Titel höher rentieren als zehnjährige, werden als Alarmsignal gewertet. Denn am Markt interpretiert man diese Konstellation als Rezessionswarnung.

Auch die Dollarstärke hält wegen der Rezessionsängste an, der Dollarindex steigt um weitere 0,2 Prozent. Greenback und US-Staatsanleihen sind in wirtschaftlich unsicheren Zeiten als vermeintlich sichere Häfen gesucht. Das kann man von Euro nicht behaupten. Die drohende Gaskrise und die hohe Inflation haben die Gemeinschaftswährung erstmals seit 2002 wieder kurzzeitig unter die Parität zum Dollar gedrückt.

Auch Gold ist trotz der unsicheren Zeiten nicht gesucht. Der feste Dollar belastet den Preis des Edelmetalls, außerdem gerät Gold in den Strudel sinkender Rohstoffpreise - vor allem bei Basismetallen.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,05 -3,3 3,09 232,3

5 Jahre 3,02 -4,8 3,07 175,8

7 Jahre 3,02 -5,5 3,07 157,8

10 Jahre 2,94 -5,5 2,99 142,8

30 Jahre 3,13 -4,4 3,18 123,3

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:14 Mo, 17:42 % YTD

EUR/USD 1,0038 -0,0% 1,0024 1,0077 -11,7%

EUR/JPY 137,32 -0,5% 137,70 138,42 +4,9%

EUR/CHF 0,9883 +0,1% 0,9861 0,9877 -4,7%

EUR/GBP 0,8479 +0,4% 0,8452 0,8470 +0,9%

USD/JPY 136,84 -0,4% 137,38 137,34 +18,9%

GBP/USD 1,1840 -0,4% 1,1863 1,1897 -12,5%

USD/CNH (Offshore) 6,7382 +0,2% 6,7382 6,7152 +6,0%

Bitcoin

BTC/USD 19.869,20 -1,8% 19.864,00 20.410,60 -57,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 99,49 104,09 -4,4% -4,60 +37,9%

Brent/ICE 102,72 107,10 -4,1% -4,38 +37,1%

GAS VT-Schluss +/- EUR

Dutch TTF 174,58 163,50 +6,1% 10,06 +43,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.732,71 1.733,98 -0,1% -1,27 -5,3%

Silber (Spot) 18,93 19,11 -0,9% -0,18 -18,8%

Platin (Spot) 854,20 873,78 -2,2% -19,58 -12,0%

Kupfer-Future 3,35 3,44 -2,6% -0,09 -24,7%

YTD zu Vortagsschluss

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/kla

(END) Dow Jones Newswires

July 12, 2022 09:01 ET (13:01 GMT)

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