18.08.2020 15:56:40

MÄRKTE USA/Wall Street etwas fester - Nasdaq und S&P-500 auf Allzeithoch

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall startet in den Dienstag mit leicht positiver Tendenz. Die technologielastige Nasdaq markiert das nächste Allzeithoch, auch der S&P-500 hat ganz knapp ein neues Rekordhoch markiert. Im frühen Geschäft steigt der Dow-Jones-Index um knapp 0,1 Prozent auf 27.860 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite klettern um 0,3 bzw. 0,6 Prozent.

Positiv merken Händler an, dass die Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf das niedrigste Niveau in den USA seit Ende Juni gesunken sind. Doch noch immer warten Anleger auf das Aufsteigen weißen Rauchs bei der Verabschiedung eines weiteren Corona-Hilfspakets im Kongress.

In die zuletzt festgefahrene Debatte könnte wieder Bewegung kommen. Die Republikaner im Senat wollen offenbar einen abgespeckten Programmentwurf mit Geldern für die US-Post vorlegen. Gerade der Umgang mit der Post hatte zuletzt für heftige Kontroversen gesorgt. Der Sprecher der Senatsmehrheit, Mitch McConnell, will allerdings auch ein Scheitern der Verhandlungen nicht ausschließen.

Bremsend wirkt der sich immer weiter vertiefende Handelszwist zwischen den USA und China. Das US-Handelsministerium hat neue Vorschriften erlassen, die den Zugang von Huawei zu im Ausland produzierten Chips einschränken. "Der US-chinesische Handelsstreit ist eine Sache, die die Stimmung drückt", sagt Chefmarktstrategin Seema Shah von Principal Global Investors. Mit dem heraufziehenden Wahlkampf dürften die Spannungen noch zunehmen.

Erstaunlich wenig bewegen aktuelle Immobiliendaten den Markt: Die Neubautätigkeit in den USA hat sich im Juli deutlich stärker ausgeweitet als erwartet. Die Zahl der ersten Spatenstiche erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um 22,6 Prozent, Volkswirte hatten lediglich eine Zunahme um 4,6 Prozent prognostiziert.

Fondsverwalter ziehen Europa den USA vor

Gegen US-Aktien spricht mittelfristig eine Umfrage der Bank of America unter internationalen Fondsverwaltern. Denn diese sehen die Eurozone als den klaren Anlagefavoriten unter den Regionen: "Hier läuft die wirtschaftliche Erholung deutlich schneller als in den USA", sagt ein Marktteilnehmer.

Dass Fonds verstärkt auf europäische Aktien setzen, kommt auch dem Euro zugute und schwächt zugleich den US-Dollar. Mit einer Tagesspitze von 1,1965 Dollar hat die Gemeinschaftswährung den höchsten Stand seit Mai 2018 erreicht. Aktuell wird er mit 1,1959 gehandelt. Der ICE-Dollarindex büßt 0,6 Prozent ein und zeigt sich auf dem tiefsten Stand seit über zwei Jahren.

Am Rentenmarkt legen die Notierungen leicht zu. Die US-chinesischen Spannungen, das Ausbleiben einer Einigung im Streit über ein zweites Corona-Hilfspaket und auch die Verunsicherung durch den Wahlkampf in den USA ließen Anleger den vermeintlich sicheren Rentenhafen ansteuern, so Händler. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verliert 1,8 Basispunkte auf 0,67 Prozent.

Die anhaltende Dollar-Schwäche beflügelt den Goldpreis. Die Feinunze verteuert sich um 1,3 Prozent auf 2.013 Dollar. Neben dem Dollar bewegten sich auch die US-Rentenrenditen wieder nach unten, heißt es. Fallende Marktzinsen stützten das Edelmetall wie ein schwacher Dollar, so Stimmen aus dem Handel.

Am Ölmarkt sinken die Notierungen. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 1,4 Prozent auf 42,30 Dollar, das Fass Brent um 1,1 Prozent auf 44,89 Dollar. Der Markt warte auf das Treffen der Gruppe Opec+ und kurzfristig auf die Lagerbestandsdaten des privaten American Petroleum Institute (API) am Abend.

Einzelhandelsriesen im Blick

Unter den Einzelaktien steigen Walmart um 0,9 Prozent. Der US-Supermarktriese hat im zweiten Quartal von den Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie profitiert. Dank einer starken Nachfrage steigerte Walmart Umsatz sowie Gewinn und übertraf die Erwartungen deutlich. Während sich der Online-Handel coronabedingt gut entwickelte, ging der Kundenverkehr im Juli um 14 Prozent zurück.

Die Aktien von Home Depot sinken dagegen um 0,8 Prozent zu. Auch die US-Baumarktkette beflügelte die hohe Nachfrage in Corona-Zeiten, was Gewinn und Umsatz kräftiger als erwartet steigen ließ. Steigende Kosten blieben aber ein Thema, heißt es im Handel.

Der US-Chipkonzern Oracle hat sich laut einem Zeitungsbericht als möglicher Käufer der chinesischen Video-App Tiktok positioniert. Oracle habe Vorgespräche mit dem Tiktok-Eigentümer Bytedance geführt und mit einer Gruppe von Investoren zusammen gearbeitet, die bereits an dem chinesischen Unternehmen beteiligt sind, berichtet die Financial Times. US-Präsident Donald Trump hatte den chinesischen Mutterkonzern Bytedance angewiesen, sich innerhalb von 90 Tagen von seinen US-Geschäften zu trennen. Oracle steigen um 4,2 Prozent.

Verhalten aufgenommene Quartalszahlen des Gebrauchtwagenhändlers America's Car-Mart bescheren der Aktie ein Minus von 1,5 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 27.860,39 0,06 15,48 -2,38

S&P-500 3.392,52 0,31 10,53 5,01

Nasdaq-Comp. 11.198,23 0,62 68,51 24,80

Nasdaq-100 11.375,42 0,77 86,85 30,26

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,15 -2,8 0,17 -105,7

5 Jahre 0,28 -1,3 0,29 -164,7

7 Jahre 0,47 -1,3 0,49 -177,4

10 Jahre 0,67 -1,5 0,69 -177,0

30 Jahre 1,41 -2,7 1,43 -166,1

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:20 Uhr Mo, 17:15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1959 +0,72% 1,1894 1,1865 +6,6%

EUR/JPY 126,02 +0,08% 125,57 125,85 +3,4%

EUR/CHF 1,0785 +0,22% 1,0764 1,0756 -0,7%

EUR/GBP 0,9043 -0,21% 0,9052 0,9063 +6,9%

USD/JPY 105,37 -0,63% 105,59 106,05 -3,1%

GBP/USD 1,3226 +0,91% 1,3141 1,3093 -0,2%

USD/CNH (Offshore) 6,9074 -0,36% 6,9258 6,9335 -0,9%

Bitcoin

BTC/USD 12.193,76 -1,11% 12.264,76 12.164,88 +69,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 42,29 42,89 -1,4% -0,60 -26,8%

Brent/ICE 44,90 45,37 -1,0% -0,47 -27,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.013,01 1.988,60 +1,2% +24,41 +32,7%

Silber (Spot) 28,40 27,58 +3,0% +0,82 +59,1%

Platin (Spot) 969,60 954,00 +1,6% +15,60 +0,5%

Kupfer-Future 2,96 2,90 +2,0% +0,06 +5,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

August 18, 2020 09:56 ET (13:56 GMT)

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