22.09.2015 15:33:47

MÄRKTE USA/Wall Street dürfte Vortagesgewinne pulverisieren

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Gewinne des Vortages dürften sich an der Wall Street als Strohfeuer entpuppen. Denn der Aktienterminmarkt lässt auf deutliche Abgaben zur Handelseröffnung am Kassamarkt schließen, die höher ausfallen dürften als die Vortagesaufschläge. Der Future auf den Dow-Jones-Index gibt über 200 Punkte nach. Händler sprechen von drei Faktoren hinter der zu erwartenden Talfahrt: globale Wachstumssorgen, Ölpreisverfall und der Einbruch des europäischen Aktienmarktes.

   Analysten fühlen sich in ihren Annahmen bestätigt, dass der Aktienmarkt nach dem Ausbleiben einer Leitzinserhöhung in den USA von hoher Nervosität bzw. Volatilität geprägt sein dürfte. Die Sorgen über das mäßige Wachstum der Weltkonjunktur, befeuert durch das Stillhalten der US-Notenbank, seien keineswegs vom Tisch, heißt es im Handel. Marktteilnehmer verweisen zudem auf ein Interview des chinesischen Ministerpräsidenten Xi Jinping im Wall Street Journal. Dort kündigte der Politiker eine ganze Latte ökonomischer Reformen an. Doch Anleger bleiben skeptisch: "Das haben wir bereits in der Vergangenheit gehört", zeigt sich Chefvolkswirt Peter Cardillo von Rockwell Global Capital wenig überzeugt von der Konjunkturentwicklung in China.

   "Die Fed-Entscheidung, die Zinsen nicht anzuheben, führte nicht zu positiven Reaktionen am Aktienmarkt, wie es eigentlich zu erwarten gewesen wäre (...)", merkt Marktstratege Craig Erlam von Oanda an. Konjunkturdaten als Impulsgeber sind in der laufenden Woche dünn gesät. Daher verfolgen Anleger umso intensiver die Äußerungen aus dem Kreise der Federal Reserve. Im Sitzungsverlauf wird sich Dennis Lockhart, Präsident der Fed-Filiale in Atlanta, zu Wort melden. Er hatte sich zuletzt überzeugt gezeigt, dass die Fed noch im laufenden Jahr an der Zinsschraube drehen werde.

   Der Volkswagen-Emissionsskandal drückt in Europa massiv auf die Branchenwerte und in der Folge auch auf den Gesamtmarkt. Im Handel wird über die Zukunft des Dieselmotors insgesamt spekuliert und die gesamte Automobilbranche in Sippenhaft genommen. Vorbörslich geben Ford 2,7 Prozent und General Motors 2,5 Prozent nach.

   Die schwachen Wachstumsaussichten belasten einmal mehr die Ölpreise, was in den USA wegen der Bedeutung der Ölbranche auch auf dem Aktienmarkt lastet. Erdöl der US-Sorte WTI verbilligt sich um 2,8 Prozent auf 45,66 US-Dollar je Fass. Der US-Dollar neigt weiterhin zur Stärke, denn eine Zinsanhebung in naher Zukunft gilt als ausgemachte Sache, auch wenn die Fed zuletzt stillgehalten hat. Der Euro fällt auf 1,1163 Dollar nach Wechselkursen knapp unter 1,12 am Vortag. Der feste Greenback drückt den Goldpreis auf 1.127 Dollar nach Kursen um 1.134 Montagabend. Den klaren Profiteur des Konjunkturpessimismus stellen US-Renten, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt um 5 Basispunkte auf 2,16 Prozent.

   Die Aktie des Düngemittelhersteller Mosaic fällt vorbörslich um 3,3 Prozent. Das Unternehmen hat wegen einer schwächeren Nachfrage seinen Produktionsausblick gesenkt. Red Hat verlieren "nur" 1,8 Prozent. Das Software-Unternehmen hat zwar mit seinen Neuaufträgen die Erwartungen verfehlt, die Analysten von Mizuho betonten aber, dass Red Hat sehr von Großaufträgen abhängig sei, deren Abschlüsse mitunter erst etwas verzögert zustande kämen. Red Hat hob tatsächlich den Ausblick für Umsatz und Gewinn im Gesamtjahr an.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Di. 8.12 Uhr Mo, 17.41 Uhr EUR/USD 1,1155 -0,13% 1,1169 1,1191 EUR/JPY 133,64 -0,70% 134,59 134,86 EUR/CHF 1,0860 -0,14% 1,0875 1,0863 USD/JPY 119,84 -0,52% 120,46 120,54 GBP/USD 1,5434 -0,38% 1,5494 1,5506 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

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