01.07.2016 15:33:47

MÄRKTE USA/Wall-Street-Anleger gehen vor Feiertag auf Nummer sicher

   Von Carla Mozee

   NEW YORK (Dow Jones)--Vor dem langen Wochenende mit dem Unabhängigkeitstag zu Wochenbeginn lässt das Interesse der Anleger an US-Aktien nach. Händler sprechen von einer erkennbar steigenden Risikoaversion. Die jüngsten Entwicklungen in Großbritannien rund um den "Brexit" und damit einhergehende Personalien in der britischen Innenpolitik könnten über das Wochenende neue Wendungen nehmen, auf die Investoren an der Wall Street erst am Dienstag reagieren könnten. Daher wolle man die Risiken im Vorfeld lieber reduzieren, zumal die Bewertungen bereits wieder das Niveau vor der Brexit-Entscheidung erreicht und einige Indizes bereits wieder Aufschläge seit Jahresbeginn verbucht hätten.

   Der Aktienterminmarkt suggeriert nach einer dreitägigen Erholungsrally - der kräftigsten seit Mitte Februar - eine kaum veränderte Handelseröffnung am Kassamarkt. Angesichts positiver Wirtschaftsdaten aus Asien und Europa bestehe aber auch kein Abgabedruck, heißt es weiter. "Die Stimmung ist kurzfristig etwas verhalten im Vorfeld des Unabhängigkeitstages am Montag, daher dürften die meisten Händler heute etwas Risiko vom Tisch nehmen", sagt IG-Marktstratege Chris Beauchamp. "Auch wenn das Sentiment in der laufenden Woche Zeichen der Besserung gezeigt hat (...), sollten Investoren ob der Rally vorsichtig bleiben, denn Risikoaversion bleibt weit verbreitet angesichts der herrschenden Sorgen über die Weltwirtschaft", ergänzt FXTM-Analyst Lukman Otunuga.

Impulse während des Handels Neben den Bauausgaben für Mai und dem viel beachteten ISM-Index zum verarbeitenden Gewerbe im Juni könnten auch neue Aussagen zur US-Geldpolitik für Bewegung sorgen. Im Sitzungsverlauf werden sich mit Stanley Fischer und Loretta Mester gleich zwei Vertreter der US-Notenbank zu Wort melden.

   Wie sehr Anleger vor dem langen Wochenende auf eine Reduzierung der Anlagerisiken bedacht sind, zeigt sich am Rentenmarkt, wo die Notierungen kräftig anziehen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sinkt um 5 Basispunkte auf 1,44 Prozent. Auch Gold bleibt angesichts der Risiken gesucht, die Feinunze verteuert sich auf 1.335 US-Dollar nach Kursen um 1.322 am Vorabend. Insbesondere die Aussicht auf weit geöffnete Geldschleusen der Notenbanken treibe das Edelmetall, heißt es. Marktteilnehmer erwähnen aber auch schwache Wirtschaftsdaten aus China.

   Angesichts des schwindenden Risikoappetits ist der vermeintlich sichere Hafen Yen gesucht, die japanische Währung legt zur US-Devise zu. Der Euro steigt derweil auf 1,1133 US-Dollar nach Wechselkursen um 1,11 am Vorabend. Am Ölmarkt passiert indes nicht viel, US-Leichtöl der Sorte WTI zeigt sich mit 48,17 US-Dollar je Fass etwas leichter. Grundsätzlich könnten die wirtschaftlichen Folgen des Brexits zu einem Nachfragerückgang führen, so Händler. Barclays hat die Nachfrageprognose gekürzt.

Tesla unter Abgabedruck Die Aktien des Elektrofahrzeugbauers Tesla verlieren vorbörslich 1,7 Prozent. Bei einer Fahrt mit der Autopilot-Funktion eines Tesla-Autos ist erstmals ein Fahrer ums Leben gekommen. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde hat daraufhin eine vorläufige Prüfung in der Angelegenheit eingeleitet. Bei Micron Technology werden enttäuschte Erwartungen bei den Drittquartalszahlen mit einem Kursminus von 8,7 Prozent quittiert. Der Chiphersteller will nun mit einer Reihe von Maßnahmen wie Entlassungen auf das weiter als "herausfordernd" beschriebene Umfeld reagieren.

   Array BioPharma legen dagegen um 5,3 Prozent zu. Das Unternehmen hat mitgeteilt, die Zulassung eines Krebsmedikaments beantragt zu haben nach guten Ergebnissen in der Phase-III-Studie. Apple zeigen sich mit einem kleinen Minus vor dem Hintergrund eines Berichts, wonach der Technologieriese Gespräche über eine Übernahme des Musik-Streaminganbieters Tidal führe. Tidal war im März 2015 von der Rap-Ikone Jay Z für 56 Millionen Dollar von der schwedischen Aspiro gekauft worden.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 11.19 Uhr Do, 17.36 Uhr % YTD EUR/USD 1,1134 +0,23% 1,1108 1,1102 +2,5% EUR/JPY 114,3146 +0,34% 113,9278 114,09 -21,1% EUR/CHF 1,0834 -0,04% 1,0838 1,0829 -0,4% EUR/GBP 0,8369 +0,16% 0,8352 1,1959 +13,6% USD/JPY 102,64 +0,11% 102,54 102,71 -12,6% GBP/USD 1,3305 +0,01% 1,3304 1,3269 -9,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/flf/kla

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   July 01, 2016 09:02 ET (13:02 GMT)

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