21.11.2019 18:21:43

MÄRKTE USA/US-Börsen vom Hin und Her im Handelsstreit verunsichert

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street zeigt sich am Donnerstag erneut mit Abschlägen. Das Dauerthema Handelsstreit dominiert weiter das Geschehen. Nachdem die Erwartungen an ein baldiges Teilabkommen zuletzt stetig gesunken waren, kam zwar wieder zuverlässig ein Gegensignal, doch bleiben die Anleger angesichts des Hin und Her vorsichtig.

Der Dow-Jones-Index gibt gegen Mittag (Ortszeit New York) 0,2 Prozent nach auf 27.754 Punkte, der S&P-500 verliert 0,3 Prozent und für den Nasdaq-Composite geht es um 0,4 Prozent nach unten.

Medienberichten zufolge will Peking die US-Vertreter in China zu Gesprächen empfangen, und Vizepremier Liu He hat sich offenbar vorsichtig optimistisch gezeigt. Zuvor hatten Meldungen noch die Hoffnungen weitgehend zunichtegemacht, dass es noch im laufenden Jahr zu einer Verständigung kommen wird. Neuester Belastungsfaktor sind die US-Gesetze zur Unterstützung der Demokratiebewegung in Hongkong, die Peking als massiven Affront ansieht und "entschlossene Maßnahmen zum Gegenschlag" angekündigt hat.

Ein alternatives Thema, mit dessen Hilfe die Fokussierung auf den Handelsstreit aufgegeben werden könnte, zeichnet sich derweil nicht ab. Die Lage der US-Konjunktur ist zwar robust, doch die OECD hat auch für Amerika die Wachstumsprognosen gesenkt. Immerhin rechnet sie noch immer mit einem beachtlichen Wachstum von 2 Prozent in den kommenden beiden Jahren. Am Vorabend hatte das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung einige Risiken für die US-Ökonomie hervorgehoben, was angesichts der damaligen Zinssenkung keine große Überraschung war. Der vorbörslich veröffentlichte Philadelphia-Fed-Index fiel etwas besser aus als erwartet. Auch der Index der Frühindikatoren für Oktober lag mit minus 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat etwas über den Prognosen von minus 0,2 Prozent.

Paypal mit Übernahme leichter

Paypal wartet mit einer der größten Übernahme der Firmengeschichte auf. Für rund 4 Milliarden US-Dollar übernimmt der Zahlungsabwickler das Rabattportal Honey Science. Die Aktie gibt um 1,1 Prozent nach.

Der Halbleitergigant Intel kämpft weiterhin mit Verspätungen bei der Auslieferung bestimmter Chips. Das Angebot bleibe äußerst knapp und Produktionsschwierigkeiten könnten kaum durch Lagerbestände ausgeglichen werden, teilte das Unternehmen Kunden mit. Den Ausblick für das vierte Quartal hat Intel aber bestätigt. Die Aktie liegt dennoch leicht mit 0,2 Prozent im Plus.

Apple geben 0,6 Prozent nach, nachdem sie zuvor leicht im Plus gelegen haben. US-Präsident Donald Trump stellt eine steigende Wahrscheinlichkeit in Aussicht, dass Apple-Produkte von der nächsten Zollrunde ausgenommen werden. Auf die Frage, ob Apple von den Zöllen auf Importe von in China hergestellten Produkten befreit werden sollte, antwortete Trump, dass die Regierung "dies im Blick behält".

Die Aktien einiger Discount-Broker steigen, nachdem CNBC berichtet hat, dass Charles Schwab kurz vor einer Übernahme des Konkurrenten TD Ameritrade stehe. Aktien von TD Ameritrade klettern um 20,1. Die Titel von Charles Schwab selbst ziehen um 7,9 Prozent an. ETrade und Interactive Brokers sinken dagegen um 7,9 bzw. 1,1 Prozent.

Macy's verlieren 1,8 Prozent. Der Einzelhändler hat für das dritte Quartal rückläufige Umsätze vermeldet, auch wird mit einem schwachen Weihnachtsquartal gerechnet. Zudem wurde der Umsatzausblick für das laufende Jahr gesenkt.

Tiffany gewinnen 2,6 Prozent. Der Kurs wird davon getrieben, dass LVMH Informanten zufolge das Übernahmegebot für den Juwelier erhöht hat. Angeblich bieten die Franzosen nun knapp 130 Dollar je Aktie statt 120.

Nuance Communication ziehen um 4,8 Prozent an. Die Software-Gesellschaft hat mit Geschäftszahlen zum vierten Quartal die Markterwartungen übertroffen. L Brands steigen um 2,4 Prozent. Der Mutterkonzern der Marken Victoria's Secret und Bath & Body Works traf im dritten Quartal die Erwartungen des Marktes, der Ausblick wurde positiv aufgenommen.

Ölpreise fester

Die Ölpreise ziehen an, gestützt von einem Bericht, demzufolge die Opec auf ihrem Dezember-Treffen wahrscheinlich die Produktionsbegrenzungen bis Mitte 2020 verlängern wird. Die Sorte WTI gewinnt 1,8 Prozent auf 58,01 Dollar, die Sorte Brent steigt 1,7 Prozent auf 63,45 Dollar.

Am Devisenmarkt zeigt sich erneut wenig Bewegung. Das Pfund gab anfängliche Gewinne wieder ab. Aktuell notiert es 0,1 Prozent leichter bei 1,2913 Dollar. Der Euro notiert ebenfalls etwas niedriger bei 1,1065 Dollar.

Der Goldpreis fällt um 0,4 Prozent auf 1.468 Dollar je Feinunze, etwas belastet von den neuen Hoffnungen im Handelsstreit. Auch die Anleihen geben ab, die Zehnjahresrendite gewinnt 2,0 Basispunkte auf 1,77 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 27.753,92 -0,24 -67,17 18,98

S&P-500 3.100,70 -0,25 -7,76 23,69

Nasdaq-Comp. 8.493,57 -0,39 -33,16 28,01

Nasdaq-100 8.249,64 -0,41 -34,12 30,33

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,59 1,7 1,57 38,8

5 Jahre 1,61 2,3 1,58 -31,7

7 Jahre 1,70 2,2 1,68 -54,8

10 Jahre 1,77 2,0 1,75 -67,7

30 Jahre 2,23 2,2 2,21 -83,6

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:24 Mi, 17:28 % YTD

EUR/USD 1,1065 -0,11% 1,1072 1,1065 -3,5%

EUR/JPY 120,11 -0,02% 120,28 120,26 -4,5%

EUR/CHF 1,0980 +0,07% 1,0976 1,0982 -2,5%

EUR/GBP 0,8569 -0,01% 0,8567 0,8568 -4,8%

USD/JPY 108,56 +0,10% 108,61 108,68 -1,0%

GBP/USD 1,2913 -0,10% 1,2924 1,2915 +1,2%

USD/CNH (Offshore) 7,0332 -0,16% 7,0405 7,0363 +2,4%

Bitcoin

BTC/USD 7.579,01 -6,14% 8.053,51 8.117,26 +103,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 58,01 57,01 +1,8% 1,00 +19,6%

Brent/ICE 63,45 62,40 +1,7% 1,05 +14,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.468,16 1.473,90 -0,4% -5,75 +14,5%

Silber (Spot) 17,15 17,18 -0,2% -0,03 +10,6%

Platin (Spot) 916,83 918,44 -0,2% -1,61 +15,1%

Kupfer-Future 2,63 2,65 -0,9% -0,02 -0,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/raz

(END) Dow Jones Newswires

November 21, 2019 12:22 ET (17:22 GMT)

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