12.11.2020 14:51:41

MÄRKTE USA/Uneinheitlich - Technologiewerte dürften Erholung fortsetzen

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen dürften sich am Donnerstag zweigeteilt präsentieren. Während der S&P-Future vorbörslich etwas leichter tendiert und somit eine Konsolidierung der Standardwerte andeutet, zeigt sich der Nasdaq-Future gut behauptet. Die Technologiewerte dürften also ihre Erholung fortsetzen, wenn auch deutlich langsamer als am Mittwoch.

Die Euphorie bezüglich eines Corona-Impfstoffs hat merklich nachgelassen. Den Anlegern dämmere allmählich, dass es noch einige Zeit dauern werde, bis eine Impfung verfügbar sei, sagt Sebastian Mackay, Multi-Asset-Fondsmanager bei Ivesco. Aktuell sehe es so aus, als würde die Erholung der Wirtschaft W-förmig verlaufen, also von Rückschlägen unterbrochen werden.

Zweifel an einem Wiederaufschwung wecken auch neue Beschränkungen, die aufgrund der rasant steigenden Neuinfektionen in den USA angeordnet wurden. So müssen im US-Bundesstaat New York die meisten Gaststätten und Fitness-Studios nun schon um 22.00 Uhr schließen. Gouverneur Andrew Cuomo drohte noch strengere Maßnahmen an, sollten die Infektionszahlen weiter steigen.

Die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt bessert sich derweil nur langsam. In der vergangenen Woche beantragten 709.000 Amerikaner erstmals Arbeitslosenhilfe. Volkswirte hatten mit 740.000 Erstanträgen gerechnet. Die Zahl für die Woche davor wurde auf 757.000 nach oben revidiert, nachdem vorläufig 751.000 Erstanträge gemeldet worden waren.

Die Verbraucherpreise stagnierten derweil im Oktober auf Monatssicht sowohl insgesamt als auch in der Kernrate. Hier war insgesamt mit einem Anstieg um 0,1 Prozent und um 0,2 Prozent in der Kernrate gerechnet worden.

Rückkehr in Gewinnzone gibt Fossil Auftrieb

Unter den Einzelwerten springen Fossil im vorbörslichen Handel um 25 Prozent nach oben. Der Anbieter von Accessoires wie Taschen, Uhren und Brillen ist im dritten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt.

Alibaba liegen 1,6 Prozent im Plus. Der chinesische Internetkonzern hat während des Aktionszeitraums rund um den sogenannten Singles Day am 11. November, bei dem der Online-Handel mit zahlreichen Sonderangeboten lockt, in China 74,1 Milliarden Dollar umgesetzt. Verglichen mit dem Vorjahr bedeute dies eine Steigerung um 26 Prozent.

Moderna steigen um 3,5 Prozent. Das Biotechnologie-Unternehmen hat mitgeteilt, dass erste Daten aus klinischen Tests seines Corona-Impfstoffkandidaten vorlägen und ausgewertet werden könnten.

Der Kurs von Southwest Airlines fällt um 2,8 Prozent. Die Oktober-Verkehrsdaten der Fluggesellschaft lagen zwar am oberen Ende der Unternehmensprognosen, doch zeigt sich die Airline für den Rest des Jahres eher pessimistisch.

Anleihenotierungen machen Boden gut - Nachfrageprognose belastet Öl

Am Anleihemarkt, der am Mittwoch wegen des Feiertags Veterans Day geschlossen war, erholen sich die Notierungen etwas von den Verlusten, die sie Anfang der Woche eingefahren hatten. Im Gegenzug sinkt die Zehnjahresrendite um 4,8 Basispunkte auf 0,93 Prozent.

Die Ölpreise zeigen sich wenig verändert. Die Akteure warten auf die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration zu den Rohölvorräten der USA, die wegen des Feiertags am Mittwoch einen Tag später als üblich veröffentlicht werden. Am späten Dienstag hatte der Branchenverband API einen stärkeren Rückgang der Vorräte gemeldet, als Analysten vorhergesagt hatten. Das hat die Ölpreise in Verbindung mit Impfstoffhoffnungen am Mittwoch gestützt. Nun dämpft allerdings die Internationale Energieagentur (IEA) die Erwartungen an eine baldige Erholung der Nachfrage. Diese dürfte sich erst im kommenden Jahr einstellen, heißt es. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI ermäßigt sich um 0,3 Prozent auf 41,58 Dollar. Brent notiert kaum verändert bei 43,78 Dollar.

Am Devisenmarkt tendiert der Dollarindex 0,1 Prozent niedriger. Der Euro zieht zum Dollar leicht an auf rund 1,18 von 1,1775 am Vorabend. Die Nachricht über vielversprechende Ergebnisse bezüglich der Wirksamkeit eines Corona-Impfstoffs ändert laut der Commerzbank nichts an den Plänen der EZB, im Dezember ihre Geldpolitik weiter zu lockern. Das habe EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Mittwoch betont, sagt Analystin Esther Reichelt. Überraschend sei das nicht, denn es dürfte noch bis weit in das Jahr 2021 dauern, bis eine hinreichende Immunisierung der Bevölkerung eine Normalisierung ermögliche. Die Erwartung einer Zinssenkung sei der entscheidende Grund, warum die Commerzbank zum Jahresende den Euro noch einmal deutlich niedriger bei 1,15 Dollar sehe. Werde eine Zinssenkung weniger wahrscheinlich, sinke auch das Abwärtspotenzial des Euro.

Gold findet mit dem nachgebenden Dollar einige Käufer. Der Preis für die Feinunze steigt um 0,3 Prozent auf 1.872 Dollar.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,18 -0,4 0,18 -102,1

5 Jahre 0,42 -3,4 0,45 -150,6

7 Jahre 0,67 -4,4 0,72 -157,4

10 Jahre 0,93 -4,8 0,98 -151,5

30 Jahre 1,70 -4,8 1,74 -137,2

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:54h Mi, 17:15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1800 +0,19% 1,1774 1,1758 +5,2%

EUR/JPY 124,26 +0,08% 123,96 124,19 +1,9%

EUR/CHF 1,0804 -0,04% 1,0791 1,0798 -0,5%

EUR/GBP 0,8965 +0,64% 0,8935 0,8910 +5,9%

USD/JPY 105,32 -0,10% 105,21 105,62 -3,2%

GBP/USD 1,3164 -0,45% 1,3187 1,3198 -0,7%

USD/CNH (Offshore) 6,6202 +0,08% 6,6310 6,6201 -5,0%

Bitcoin

BTC/USD 15.921,50 +0,70% 15.928,50 15.736,51 +120,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 41,58 41,45 +0,3% 0,13 -26,3%

Brent/ICE 43,78 43,80 -0,0% -0,02 n.def.

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.871,67 1.866,10 +0,3% +5,57 +23,4%

Silber (Spot) 24,20 24,27 -0,3% -0,07 +35,6%

Platin (Spot) 872,05 867,93 +0,5% +4,13 -9,6%

Kupfer-Future 3,15 3,13 +0,4% +0,01 +11,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/mgo

(END) Dow Jones Newswires

November 12, 2020 08:51 ET (13:51 GMT)

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