28.01.2022 22:10:40

MÄRKTE USA/Sehr fest - Apple gibt Technologie-Anlegern neue Hoffnung

NEW YORK (Dow Jones)--Am Ende einer turbulenten Woche hat sich an der Wall Street eine positive Stimmung durchgesetzt. Der Dow-Jones-Index beendete den Handel am Freitag 1,7 Prozent höher. Der S&P-500 legte um 2,4 Prozent zu. Für den Nasdaq-Composite ging es um 3,1 Prozent nach oben. Rückenwind erhielten vor allem die in der jüngsten Vergangenheit gebeutelten Technologiewerte von Schwergewicht Apple, das nach Vorlage eines Rekordergebnisses kräftig zulegte. Den 2.160 (Donnerstag: 942) Kursgewinnern standen 1.248 (2.476) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 102 (146) Titel.

Die zurückliegende Woche war von erheblicher Volatilität an den Märkten geprägt. Vor allem Spekulationen rund um den künftigen Zinskurs der US-Notenbank angesichts der hohen Inflation und falkenhaft eingestufte Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell zur Wochenmitte hatten für teils heftige Ausschläge an den Börsen gesorgt. Hinzu kommt die weiter angespannte Situation rund um Russland und die Ukraine.

Hinweise auf die weitere Entwicklung der Inflation gaben aktuelle Konjunkturdaten. So stieg der Gesamtindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent. Auf Jahressicht erhöhte sich der Index um 5,8 (November: 5,7) Prozent. In der Kernrate ohne die Komponenten Nahrung und Energie stieg der Index um 0,5 Prozent auf Monats- und 4,9 (4,7) Prozent auf Jahressicht. Der PCE-Deflator ist das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmaß. Auch der Arbeitskostenindex ist im vierten Quartal spürbar gestiegen, jedoch nicht so stark wie am Markt erwartet. Derweil hat sich die Stimmung unter den US-Verbrauchern im Januar überraschend deutlich eingetrübt, wie der entsprechende Index der Universität Michigan zeigte.

Bewegung in Einzelwerte brachte die laufende Bilanzsaison.

Apple nach Rekordzahlen sehr fest - Western Digital knicken ein

Apple hat trotz Problemen bei der Produktverfügbarkeit infolge des globalen Chipmangels und gestörter Lieferketten mit dem besten ersten Quartal ihrer Geschichte aufgewartet. Der Umsatz des iPhone-Herstellers stieg um 11 Prozent auf 123,95 Milliarden Dollar und der Gewinn um rund 20 Prozent auf 34,63 Milliarden. Beides übertraf die Analystenprognosen. Überdies zeigte sich das Unternehmen zuversichtlich, dass die Lieferengpässe bald überwunden sein könnten. Davon profitierte auch die Stimmung im Sektor. Die Apple-Aktie legte um rund 7 Prozent zu.

Mondelez gaben 1,5 Prozent nach, nachdem der Snack-Hersteller durchwachsene Geschäftszahlen vorgelegt hatte, die gewinnseitig die Erwartungen nicht erreichten. Colgate-Palmolive Co (+0,4%) hat einen Gewinnrückgang im vierten Quartal 2021 verzeichnet, da die Covid-19-Pandemie die Nachfrage nach einigen Produkte weiter eingeschränkt hat und höhere Kosten die Margen beeinträchtigt haben.

Der Kreditkartenkonzern Visa (+10,6%) verdiente in seinem Erstquartal mehr und setzte auch mehr um als erwartet. Für Robinhood ging es nach anfangs deutlichen Verlusten um 9,6 Prozent aufwärts. Der Finanzdienstleister hat mit seinen Geschäftszahlen die Erwartungen nicht erreicht. Analysten haben zwar ihre Kursziele für die Aktie daraufhin gesenkt, halten die schwachen Zahlen aber für einen Ausrutscher und bleiben entsprechend positiv gestimmt.

Der Öl- und Gaskonzern Chevron hat dank der Konjunkturerholung und den steigenden Rohstoffpreisen das profitabelste Jahr seit 2014 hinter sich. Die Aktie gab dennoch 3,5 Prozent nach. Seit Jahresbeginn hat sie jedoch rund 15 Prozent an Wert zugelegt, was auf Gewinnmitnahmen hindeutet.

Der Baumaschinenhersteller Caterpillar hat im vierten Quartal mit seinem Umsatz und Gewinn die Markterwartungen übertroffen. In den drei wichtigsten Geschäftssegmenten lagen die Umsätze über den Prognosen. Dennoch gab die Aktie 5,2 Prozent nach, da die Kostensteigerungen das Umsatzwachstum übertrafen.

Der Chiphersteller Western Digital (-7,3%) hat zwar mit starken und deutlich besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen aufgewartet, warnte jedoch zugleich, dass im laufenden Quartal die andauernden Lieferkettenprobleme die Profitabilität beeinträchtigen dürften.

Dollar stabil - Ölpreise ziehen an

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar stabil, nachdem er zuletzt deutlich aufgewertet hatte. Hintergrund waren die jüngsten Aussagen der US-Notenbank, die Raum für Spekulationen über eine sehr rasche und weitgehende Straffung der Geldpolitik eröffnet haben. Der Dollar-Index tendierte nahezu unverändert. Der Euro legte leicht zu auf rund 1,1150 Dollar.

Die Ölpreise stiegen auf neue Siebenjahreshochs, wobei die Gewinne im späten Handel etwas bröckelten. Unter anderem befeuerte der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland, einem der wichtigsten Ölförderer, die Preise. Allerdings steht in der kommenden Woche die Konferenz der Opec+-Staaten an, auf der über eine Fördermengenerhöhung entschieden werden soll. Die Mitglieder der Gruppe dürften besorgt sein, dass die Nachfrage abgewürgt werden könnte, wenn die Preise im gleichen Tempo weiterstiegen wie derzeit zu beobachten, mutmaßte Michael Hewson, Chief Market Analyst bei CMC Markets UK.

Am Anleihemarkt fiel die Zehnjahresrendite nach den Konjunkturdaten um gut 1 Basispunkt auf 1,79 Prozent. Stephen Stanley von Amherst Pierpoint vermutete einen Zusammenhang mit dem Arbeitskostenindex, der im vierten Quartal weniger stark als vermutet gestiegen war. Das könnte auf nachlassenden Inflationsdruck bei den Löhnen hindeuten. Der Arbeitskostenindex ist einer der Indikatoren, an denen die US-Notenbank ihre Zinspolitik ausrichtet.

Der Goldpreis gab am Freitag weiter nach. Auf dem Edelmetall lasteten die falkenhaften Äußerungen der US-Notenbank vom Mittwoch, die auf baldige Zinserhöhungen hindeuteten. Steigende Zinsen machen Gold, das selbst keine Zinsen abwirft, unattraktiv.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.725,47 +1,7% 564,69 -4,4%

S&P-500 4.431,85 +2,4% 105,34 -7,0%

Nasdaq-Comp. 13.770,57 +3,1% 417,79 -12,0%

Nasdaq-100 14.454,61 +3,2% 451,50 -11,4%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,17 -1,5 1,19 44,2

5 Jahre 1,62 -3,6 1,66 36,4

7 Jahre 1,75 -1,8 1,77 31,4

10 Jahre 1,79 -1,1 1,80 28,1

30 Jahre 2,10 +0,3 2,09 19,7

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:18 Do, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1146 +0,0% 1,1137 1,1152 -2,0%

EUR/JPY 128,49 -0,0% 128,69 128,73 -1,8%

EUR/CHF 1,0382 +0,1% 1,0371 1,0383 +0,1%

EUR/GBP 0,8323 -0,1% 0,8315 0,8325 -0,9%

USD/JPY 115,28 -0,0% 115,40 115,43 +0,1%

GBP/USD 1,3392 +0,1% 1,3411 1,3397 -1,0%

USD/CNH (Offshore) 6,3707 +0,0% 6,3700 6,3702 +0,3%

Bitcoin

BTC/USD 37.702,86 +2,7% 37.467,90 36.437,40 -18,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 87,24 86,61 +0,7% 0,63 +16,5%

Brent/ICE 90,57 89,34 +1,4% 1,23 +16,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.789,17 1.798,08 -0,5% -8,91 -2,2%

Silber (Spot) 22,41 22,77 -1,6% -0,36 -3,9%

Platin (Spot) 1.008,48 1.026,81 -1,8% -18,33 +3,9%

Kupfer-Future 4,33 4,42 -2,2% -0,10 -3,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln

(END) Dow Jones Newswires

January 28, 2022 16:10 ET (21:10 GMT)

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