11.04.2018 15:47:45
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MÄRKTE USA/Säbelrasseln im Syrienkonflikt drückt Aktienkurse
NEW YORK (Dow Jones)--Die Kurse an der Wall Street starten am Mittwoch im roten Bereich. Der Dow-Jones-Index verliert 0,7 Prozent auf 24.231 Punkte, der S&P-500 gibt 0,5 Prozent ab und der Nasdaq-Composite verliert 0,3 Prozent. Die steigende Wahrscheinlichkeit eines amerikanischen Militärschlags gegen das syrische Assad-Regime trübt die Stimmung ein, vor allem weil dies den Konflikt mit Russland weiter anheizte. US-Präsident Donald Trump hat Russland gewarnt, dass US-Raketen "nach Syrien kommen" würden.
Überdies sagen viele Teilnehmer, dass mit den jüngsten Aussagen des chinesischen Präsidenten Xi Jinping die Gefahr eines scharfen Handelsstreits nicht ausgeräumt sei - auch wenn Chinas Notenbankchef am Mittwoch zugesagt hat, Ausländern noch in diesem Jahr einen besseren Zugang zum Banken-, Wertpapier- und Versicherungssektor seines Landes zu gewähren.
Angesichts der Unsicherheit dürften viele Börsianer verkaufen oder zumindest abwarten. Auch das Thema Inflation beschäftigt Börsianer wieder: Die Verbraucherpreise in den USA fielen gegenüber dem Vormonat etwas niedriger als erwartet aus, auf Jahressicht legten sie aber immerhin um 2,4 Prozent zu. Die Daten liefern das entscheidende Indiz für die Teuerung, die wiederum eine Richtschnur für die Zinsentscheidungen der Notenbank abgibt. Gegen Abend deutscher Zeit wird noch das Fed-Protokoll der März-Sitzung mitgeteilt, das ebenfalls mit möglichen Hinweisen zur künftigen Geldpolitik aufwarten könnte.
Sicherheit ist Trumpf
Vermeintlich sichere Anlagen wie Gold, Anleihen oder Yen profitieren von der Verschärfung im Syrien-Konflikt und verzeichnen zum Teil massive Aufschläge. Die Feinunze Gold steigt um 0,8 Prozent auf 1.351 Dollar und markiert damit ein Zweiwochenverlaufshoch. Der Dollar sackt gegen den Yen unter 107 ab und gibt auch gegen den Euro leicht nach, der nun bei 1,2373 Dollar notiert. Der Rubel steht erneut massiv unter Druck. Waren es bislang vor allem die Wirtschaftssanktionen, die die russische Währung belasteten, kommt nun auch das immer lautere Säbelrasseln im Syrienkonflikt dazu. Gegen den Dollar verliert der Rubel weitere 2,7 Prozent. Bei den US-Staatsanleihen fällt die Zehnjahresrendite mit steigenden Kursen um 3 Basispunkte auf 2,76 Prozent.
Der Ölpreis setzt mit den Spannungen in Syrien seine Rally fort. Der Preis für die Sorte Brent liegt weiter auf einem Dreijahreshoch, nachdem er in dieser Woche bereits um 6 Prozent gestiegen ist. Auch wenn Syrien kein größerer Ölproduzent ist, könnte eine aktivere Rolle der USA zu Lieferproblemen führen, vermutet Analyst Eugen Weinberg von der Commerzbank. Einen Impuls am Mittwoch dürften daneben noch die US-Lagerbestandsdaten liefern. Das Fass der Sorte WTI steigt um 0,8 Prozent auf 66,03 Dollar, Brent gewinnt 0,6 Prozent auf 71,50 Dollar.
Facebook-Aktie leicht im Minus
Die Facebook-Aktie steigt nach den kräftigen Gewinnen des Vortages nun nochmals um 0,5 Prozent. Am Vorabend hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg sich vor einem US-Kongressausschuss für den gigantischen Missbrauch von Nutzerdaten entschuldigt. Zugleich machte er einige Andeutungen, wie sich sein Konzern in einer Ära mit schärferer Kontrolle durch die Regulierer wandeln könnte. An einem bemerkenswerten Punkt in seinen Ausführungen schien Zuckerberg die Möglichkeit offen zu lassen, dass es in Zukunft auch einen Bezahlservice geben könne.
Die Aktie von 21st Century Fox gibt ab, nachdem Ermittler der Europäischen Kommission das Büro des Mediengiganten in Großbritannien durchsucht haben. Dabei geht es um kartellrechtliche Fragen mit Bezug auf Sportrechte und die Verbreitung von Sportnachrichten. Für die Aktie geht es um 1,2 Prozent abwärts. Fastenal fallen um 5 Prozent, nachdem der Schraubenfabrikant Erstquartalszahlen ausgewiesen hat.
Analogic stehen stark unter Druck, nachdem das Unternehmen sich bereit erklärt hat, sich von Altaris, einer Tochter des Beteiligungsunternehmens Altaris Capital Partners, übernehmen zu lassen. Das Angebot von 84 Dollar je Aktie stellt zwar eine Prämie von 25 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom 7. Juni vergangenen Jahres dar, einen Tag nachdem das Unternehmen sich selbst zum Verkauf gestellt hatte; allerdings notierte die Aktie zuletzt deutlich höher. Sie gibt nun 13 Prozent ab.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 24.231,13 -0,72 -176,87 -1,97
S&P-500 2.643,82 -0,49 -13,05 -1,11
Nasdaq-Comp. 7.072,86 -0,30 -21,45 2,45
Nasdaq-100 6.600,42 -0,23 -15,45 3,19
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,30 -0,4 2,31 110,1
5 Jahre 2,60 -2,0 2,62 68,0
7 Jahre 2,72 -2,7 2,74 46,8
10 Jahre 2,77 -3,0 2,80 32,7
30 Jahre 2,98 -3,9 3,02 -8,4
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.10 Uhr Di, 17.20 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2372 +0,15% 1,2369 1,2360 +3,0%
EUR/JPY 132,29 -0,11% 132,42 132,49 -2,2%
EUR/CHF 1,1854 +0,26% 1,1826 1,1813 +1,2%
EUR/GBP 0,8722 +0,10% 0,8714 1,1469 -1,9%
USD/JPY 106,93 -0,25% 107,06 107,19 -5,1%
GBP/USD 1,4185 +0,06% 1,4196 1,4176 +5,0%
Bitcoin
BTC/USD 6.929,58 +1,1% 6.848,28 6.769,28 -49,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 66,03 65,51 +0,8% 0,52 +9,6%
Brent/ICE 71,50 71,04 +0,6% 0,46 +9,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.350,98 1.340,80 +0,8% +10,18 +3,7%
Silber (Spot) 16,65 16,57 +0,5% +0,08 -1,7%
Platin (Spot) 931,70 929,00 +0,3% +2,70 +0,2%
Kupfer-Future 3,13 3,14 -0,2% -0,01 -5,5%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/raz/flf
(END) Dow Jones Newswires
April 11, 2018 09:47 ET (13:47 GMT)
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