16.05.2017 16:31:48
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MÄRKTE USA/S&P-500 und Nasdaq-Composite weiter auf Rekordkurs
Von Victor Reklaitis und Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Rekordhochs von S&P-500 und Nasdaq-Composite am Vortag legt die Wall Street am Dienstag nach. Beide Indizes markieren erneut Allzeithochs, wenn auch nur sehr knapp über den alten. Zwar spreche angesichts der Rekordstände einiges für Gewinnmitnahmen, gebe es auch gegenteilige Meinungen, heißt es. Die Aufschläge am Vortag wurden im Wesentlichen durch die Ölpreisrally gespeist und die Ölpreise klettern weiter - wenngleich nicht mit der Dynamik des Vortages. Im frühen Geschäft steigt der Dow-Jones-Index um 0,1 Prozent auf 21.010 Punkte, der S&P-500 stagniert und der Nasdaq-Composite legt um 0,1 Prozent zu.
Wie schon am Vortag zeigen die Konjunkturdaten des Tages kaum Einfluss auf das Handelsgeschehen - zumal sie auch in unterschiedliche Richtungen deuten. Vom Immobilienmarkt kommen anders als am Vortag diesmal enttäuschende Signale. Die US-Baubeginne sind im April zum dritten Mal in vier Monaten gesunken, während Experten einen Anstieg erwartet hatten. Auch die erteilten Baugenehmigungen reduzierten sich. Ein positives Ausrufezeichen setzt dagegen die Industrieproduktion, die mit der stärksten Rate seit drei Jahren zugelegt hat und zudem viel deutlicher als gedacht. "Das dämpft die kursierenden Konjunktursorgen", sagt ein Marktteilnehmer.
Ungemach droht derweil von der Politik, denn in den USA machen Berichte die Runde, US-Präsident Donald Trump könnte Geheimdienstinformationen an den russischen Außenminister sowie den russischen Botschafter weitergegeben haben, was Trump im Wesentlichen auch so einräumt. "Bedenkt man die politischen Auswirkungen für den Markt, könnte es für Trump nun sehr viel schwieriger werden, im Kongress die nötige Unterstützung für seine Fiskalpolitik zu finden, sollten die Berichte seine Beziehung zur republikanischen Partei untergraben", warnt Devisenstratege Piotr Matys von Rabobank. "Ohne Steuerreform wirkt der Markt überteuert", ergänzt Portfolioverwalter Andrew Acheson von Pioneer Investments. Der Markt sei daher anfällig für Enttäuschungen, auch wenn es nur Verzögerungen bei den Steuerplänen von Trump geben sollte.
Dollar auf Sechsmonatstief Der Dollar wertet vor diesem Hintergrund zum Euro um 0,8 Prozent ab. Die Gemeinschaftswährung geht mit 1,1073 Dollar um nach Wechselkursen klar unter der Marke von 1,10 am Vorabend. Auch gegenüber anderen Währungen zeigt der Greenback Schwäche. Der ICE-Dollarindex büßt 0,4 Prozent ein und sinkt auf das tiefste Niveau seit dem 10. November 2016 - wenige Tage zuvor war Trump gewählt worden. Aber auch zuletzt eher mäßige US-Daten einerseits und überzeugende Daten aus der Eurozone andererseits werden als Argument ins Feld geführt. Die Europäische Zentralbank werde eher früher als später in den geldpolitischen Straffungszyklus eintreten, heißt es.
Am Erdölmarkt hält die Zuversicht an, nachdem sich Russland und Saudi-Arabien auf eine Verlängerung der Förderbegrenzung verständigt haben. Auch wenn die Zustimmung des Erdölkartells Opec am 25. Mai erst noch erfolgen muss. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich je Fass um weitere 0,5 Prozent auf 49,10 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent um 0,6 Prozent auf 52,14 Dollar.
Allerdings mehren sich auch schon wieder kritische Stimmen über die Nachhaltigkeit der Produktionsdrosselung. Zuletzt hatten Libyen, Nigeria und die USA die Produktion hochgefahren. Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat sich daher skeptisch gegenüber der geplanten Verlängerung der Förderbremse geäußert. Selbst wenn die im vergangenen Jahr vereinbarten Förderkürzungen verlängert würden, dürften sie nicht ausreichend sein, um die globalen Lagervorräte auf den erforderlichen Fünfjahresdurchschnitt zu senken, erklärte die IEA in ihrem Monatsbericht.
Am Rentenmarkt steigen die Notierungen leicht, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sinkt um einen halben Basispunkt auf 2,34 Prozent. Beflügelt vom schwachen Dollarkurs und der politischen Entwicklung in den USA folgt das Gold den Ölpreisen weiter nach oben. Die Feinunze verteuert sich um 0,3 Prozent auf 1.234 Dollar.
Ford im Aufwind Am Aktienmarkt steigen Ford um 0,5 Prozent. Der Automobilhersteller will laut Kreisen rund 10 Prozent seiner weltweiten Belegschaft abbauen. Der Konzern peilt in diesem Jahr Kostensenkungen in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar an, um die Profitabilität im Jahr 2018 zu verbessern und damit auch den Aktienkurs wieder zu steigern. Home Depot hat die Erwartungen übertroffen und die Gewinnprognose angehoben. Die Aktien der Baumarktkette gewinnen 1,6 Prozent. Der Internetkonzern Yahoo will eigene Aktien zurückkaufen, der Kurs steigt um 1,3 Prozent.
Die Titel des Elektroautobauers Tesla legen nach dem deutlichen Minus am Vortag um 0,8 Prozent zu. Der Chef der Solarsparte, Lyndon Rive, wird das Unternehmen verlassen. Staples fallen um 4,0 Prozent. Der Büroausstatter überzeugt mit Umsatzzahlen oberhalb der Markterwartung, die Gewinnentwicklung hinkt dem aber hinterher.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.009,85 0,13 27,91 6,31 S&P-500 2.403,15 0,03 0,83 7,34 Nasdaq-Comp. 6.155,05 0,09 5,38 14,34 Nasdaq-100 5.708,40 0,07 3,92 17,37US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,30 0,4 1,30 10,1 5 Jahre 1,86 -0,2 1,86 -6,4 7 Jahre 2,14 -0,6 2,15 -10,7 10 Jahre 2,34 -0,4 2,34 -10,5 30 Jahre 3,00 -0,6 3,01 -6,7
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.20 Uhr Mo, 17.28 Uhr % YTD EUR/USD 1,1071 +0,59% 1,1006 1,0980 +5,3% EUR/JPY 125,64 +0,78% 124,67 124,77 +2,2% EUR/CHF 1,0940 -0,04% 1,0945 1,0946 +2,1% EUR/GBP 0,8582 +0,79% 0,8515 1,1763 +0,7% USD/JPY 113,48 +0,14% 113,32 113,65 -2,9% GBP/USD 1,2902 -0,15% 1,2921 1,2915 +4,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,40 49,16 +0,5% 0,24 -13,0% Brent/ICE 52,15 51,82 +0,6% 0,33 -11,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.234,85 1.230,70 +0,3% +4,15 +7,2% Silber (Spot) 16,73 16,62 +0,7% +0,11 +5,0% Platin (Spot) 938,25 930,50 +0,8% +7,75 +3,8% Kupfer-Future 2,54 2,54 +0,1% +0,00 +0,9% === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf/gos
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May 16, 2017 10:00 ET (14:00 GMT)
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